Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.genommen. Nach dem tode. Damas, nam sein Weib/ disen hafner gesellen zum Ehman/ und bracht ihm mit ihren zu/ groß hab und gut. da aber ein tumult in der Statt Syracusa entstanden/ und etliche auß der Statt verjagt worden/ er auch wegen seines habs und güts ansehnlich ware / wurd er in die Statt widerum eingelassen/ bekame gewalt über die wachten/ mach ihm einen anhang/ schlagt die widerwertigen/ und brachte den gemeinen Man mit verheissungen / beschenkungen allerhand zulässigkeiten auff die seiten/ gewan darmit das reich und die herrschafft. Alß er nun in die 28. jahr mit tyrannej und geiz regierte/ alle widerwertige practicen und Rebellionen/ von Spartaneren/ Carthaginensern wider ihn angesponnen zerstreüet/ diser Obersten/ namens Amilcar durch die seinen vertilget / von welchem er kurz vorhin ein gewaltige niderlag erlitten/ auch alles was er in Africa hatte/ sein sohn Archagathus wider verlohren/ hat er endlich im 72. jahr seines Alters/ elendig sein leben enden müssen/ weilen einer seiner dieneren/ durch einen vergifften zän säuberer/ damit er pflegte in dem mund herum zufahren/ die zän zu säuberen/ nitohne grossen schmerzen und abscheülichen anblik/ wegen außgefallenen faulen fleisches/ ihme deß lebens liecht außgelöscht. Jahr der Welt 3640. In Cypren hörte man um selbige zeit von einer traurigen geschicht. Ptolomaeus hatte Nicoclem dem König in Cypren in bösem Traurige Geschicht in Cypren. verdacht/ alß thete er mit seinem feind Antigono zu halten. Hierauff machte Ptolomeus die anordnung Nicoclem zu töden. Ehe aber der Bott hin kam in Cypren/ hat Nicocles selbsten es verrichtet und ist auß forcht dahin gefahren. Sein Ehweib auß unmässiger betrübnuß brachte darauff alle kinder auch um / und mit eingelegtem feür schikte sie sich selbsten und die übrigen todtencörper sampt dem Palast im rauch gen Himmel. Alexandri M. Wittwen und Göhnlein werden hingerichtet In gleichem liesse Cassander deß Alexandri M. Witwen/ die Roxanem samt ihrem söhnlein vom Alexandro erzeügt/ welchebede Cassander eine zeit lang zu Amphipoli gefangen gehalten/ außforcht die Macedonier möchten dem jungen Alexander gewogen sein / ganz tyrannisch erwürgen. Es überedt auch Cassander den Polysperchon/ daß er den an Samniter krieg dern sohn Alexandri M. von Barsine gebohren/ einen dapfern jüngling umbrachte/ den er sonsten gedachte zum regenten aufzuwerffen. Der so langwirige Samniter Krieg in Italien funkelte immerdar auffs neüe herfür. Alß auff ein zeit die Samniter vermein- genommen. Nach dem tode. Damas, nam sein Weib/ disen hafner gesellen zum Ehman/ und bracht ihm mit ihren zu/ groß hab und gut. da aber ein tumult in der Statt Syracusa entstanden/ und etliche auß der Statt verjagt worden/ er auch wegen seines habs und güts ansehnlich ware / wurd er in die Statt widerum eingelassen/ bekame gewalt über die wachten/ mach ihm einen anhang/ schlagt die widerwertigen/ und brachte den gemeinen Man mit verheissungen / beschenkungen allerhand zulässigkeiten auff die seiten/ gewan darmit das reich und die herrschafft. Alß er nun in die 28. jahr mit tyrannej und geiz regierte/ alle widerwertige practicen und Rebellionen/ von Spartanerẽ/ Carthaginensern wider ihn angespoñen zerstreüet/ diser Obersten/ namens Amilcar durch die seinen vertilget / von welchem er kurz vorhin ein gewaltige niderlag erlittẽ/ auch alles was er in Africa hatte/ sein sohn Archagathus wider verlohren/ hat er endlich im 72. jahr seines Alters/ elendig sein leben enden müssen/ weilen einer seiner dienerẽ/ durch einen vergifftẽ zän säuberer/ damit er pflegte in dem mund herum zufahren/ die zän zu säuberen/ nitohne grossen schmerzen und abscheülichen anblik/ wegen außgefallenẽ faulen fleisches/ ihme deß lebens liecht außgelöscht. Jahr der Welt 3640. In Cypren hörte man um selbige zeit von einer traurigen geschicht. Ptolomaeus hatte Nicoclem dem König in Cypren in bösem Traurige Geschicht in Cypren. verdacht/ alß thete er mit seinem feind Antigono zu halten. Hierauff machte Ptolomeus die anordnung Nicoclem zu töden. Ehe aber der Bott hin kam in Cypren/ hat Nicocles selbsten es verrichtet und ist auß forcht dahin gefahren. Sein Ehweib auß unmässiger betrübnuß brachte darauff alle kinder auch um / und mit eingelegtem feür schikte sie sich selbsten und die übrigen todtencörper sampt dem Palast im rauch gen Him̃el. Alexandri M. Wittwen und Göhnlein werden hingerichtet In gleichem liesse Cassander deß Alexandri M. Witwen/ die Roxanem samt ihrem söhnlein vom Alexandro erzeügt/ welchebede Cassander eine zeit lang zu Amphipoli gefangẽ gehalten/ außforcht die Macedonier möchten dem jungen Alexander gewogẽ sein / ganz tyrañisch erwürgẽ. Es überedt auch Cassander den Polysperchon/ daß er dẽ an Samniter krieg dern sohn Alexandri M. von Barsine gebohren/ einen dapfern jüngling umbrachte/ den er sonsten gedachte zum regenten aufzuwerffen. Der so langwirige Samniter Krieg in Italien funkelte immerdar auffs neüe herfür. Alß auff ein zeit die Samniter vermein- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0129" n="99"/> genommen. Nach dem tode. Damas, nam sein Weib/ disen hafner gesellen zum Ehman/ und bracht ihm mit ihren zu/ groß hab und gut. da aber ein tumult in der Statt Syracusa entstanden/ und etliche auß der Statt verjagt worden/ er auch wegen seines habs und güts ansehnlich ware / wurd er in die Statt widerum eingelassen/ bekame gewalt über die wachten/ mach ihm einen anhang/ schlagt die widerwertigen/ und brachte den gemeinen Man mit verheissungen / beschenkungen allerhand zulässigkeiten auff die seiten/ gewan darmit das reich und die herrschafft. Alß er nun in die 28. jahr mit tyrannej und geiz regierte/ alle widerwertige practicen und Rebellionen/ von Spartanerẽ/ Carthaginensern wider ihn angespoñen zerstreüet/ diser Obersten/ namens Amilcar durch die seinen vertilget / von welchem er kurz vorhin ein gewaltige niderlag erlittẽ/ auch alles was er in Africa hatte/ sein sohn Archagathus wider verlohren/ hat er endlich im 72. jahr seines Alters/ elendig sein leben enden müssen/ weilen einer seiner dienerẽ/ durch einen vergifftẽ zän säuberer/ damit er pflegte in dem mund herum zufahren/ die zän zu säuberen/ nitohne grossen schmerzen und abscheülichen anblik/ wegen außgefallenẽ faulen fleisches/ ihme deß lebens liecht außgelöscht. <note place="right">Jahr der Welt 3640.</note> In Cypren hörte man um selbige zeit von einer traurigen geschicht. Ptolomaeus hatte Nicoclem dem König in Cypren in bösem <note place="right">Traurige Geschicht in Cypren.</note> verdacht/ alß thete er mit seinem feind Antigono zu halten. Hierauff machte Ptolomeus die anordnung Nicoclem zu töden. Ehe aber der Bott hin kam in Cypren/ hat Nicocles selbsten es verrichtet und ist auß forcht dahin gefahren. Sein Ehweib auß unmässiger betrübnuß brachte darauff alle kinder auch um / und mit eingelegtem feür schikte sie sich selbsten und die übrigen todtencörper sampt dem Palast im rauch gen Him̃el.</p> <p><note place="right">Alexandri M. Wittwen und Göhnlein werden hingerichtet</note> In gleichem liesse Cassander deß Alexandri M. Witwen/ die Roxanem samt ihrem söhnlein vom Alexandro erzeügt/ welchebede Cassander eine zeit lang zu Amphipoli gefangẽ gehalten/ außforcht die Macedonier möchten dem jungen Alexander gewogẽ sein / ganz tyrañisch erwürgẽ. Es überedt auch Cassander den Polysperchon/ daß er dẽ an <note place="right">Samniter krieg</note> dern sohn Alexandri M. von Barsine gebohren/ einen dapfern jüngling umbrachte/ den er sonsten gedachte zum regenten aufzuwerffen.</p> <p>Der so langwirige Samniter Krieg in Italien funkelte immerdar auffs neüe herfür. Alß auff ein zeit die Samniter vermein- </p> </div> </body> </text> </TEI> [99/0129]
genommen. Nach dem tode. Damas, nam sein Weib/ disen hafner gesellen zum Ehman/ und bracht ihm mit ihren zu/ groß hab und gut. da aber ein tumult in der Statt Syracusa entstanden/ und etliche auß der Statt verjagt worden/ er auch wegen seines habs und güts ansehnlich ware / wurd er in die Statt widerum eingelassen/ bekame gewalt über die wachten/ mach ihm einen anhang/ schlagt die widerwertigen/ und brachte den gemeinen Man mit verheissungen / beschenkungen allerhand zulässigkeiten auff die seiten/ gewan darmit das reich und die herrschafft. Alß er nun in die 28. jahr mit tyrannej und geiz regierte/ alle widerwertige practicen und Rebellionen/ von Spartanerẽ/ Carthaginensern wider ihn angespoñen zerstreüet/ diser Obersten/ namens Amilcar durch die seinen vertilget / von welchem er kurz vorhin ein gewaltige niderlag erlittẽ/ auch alles was er in Africa hatte/ sein sohn Archagathus wider verlohren/ hat er endlich im 72. jahr seines Alters/ elendig sein leben enden müssen/ weilen einer seiner dienerẽ/ durch einen vergifftẽ zän säuberer/ damit er pflegte in dem mund herum zufahren/ die zän zu säuberen/ nitohne grossen schmerzen und abscheülichen anblik/ wegen außgefallenẽ faulen fleisches/ ihme deß lebens liecht außgelöscht. In Cypren hörte man um selbige zeit von einer traurigen geschicht. Ptolomaeus hatte Nicoclem dem König in Cypren in bösem verdacht/ alß thete er mit seinem feind Antigono zu halten. Hierauff machte Ptolomeus die anordnung Nicoclem zu töden. Ehe aber der Bott hin kam in Cypren/ hat Nicocles selbsten es verrichtet und ist auß forcht dahin gefahren. Sein Ehweib auß unmässiger betrübnuß brachte darauff alle kinder auch um / und mit eingelegtem feür schikte sie sich selbsten und die übrigen todtencörper sampt dem Palast im rauch gen Him̃el.
Jahr der Welt 3640.
Traurige Geschicht in Cypren. In gleichem liesse Cassander deß Alexandri M. Witwen/ die Roxanem samt ihrem söhnlein vom Alexandro erzeügt/ welchebede Cassander eine zeit lang zu Amphipoli gefangẽ gehalten/ außforcht die Macedonier möchten dem jungen Alexander gewogẽ sein / ganz tyrañisch erwürgẽ. Es überedt auch Cassander den Polysperchon/ daß er dẽ an dern sohn Alexandri M. von Barsine gebohren/ einen dapfern jüngling umbrachte/ den er sonsten gedachte zum regenten aufzuwerffen.
Alexandri M. Wittwen und Göhnlein werden hingerichtet
Samniter krieg Der so langwirige Samniter Krieg in Italien funkelte immerdar auffs neüe herfür. Alß auff ein zeit die Samniter vermein-
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