Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.nommen/ darunder auch Syrien ware/ wurden von dato an durch Römische Landvögt beherrschet. Ptolomaeus Auletes. Ptolomaeus Dionysius und Cleopatra. In Egypten regierte Ptolomeus Auletes/ der Pfeiffer genant/ weilen er gern danzete und selbsten zum danzen gepfiffen/ wurde bald ab bald wider in sein Reichsherrlichkeit von den Römeren eingesezet/ nach seinem tod kame Ptolomaeus Dionysius zum Regiment/ samt seiner Schwöster Cleopatra/ die auch sein Weib sein müßte. J. Caesar der Römische Feldherr kame/ zu der zeit in die Staet Alexandriam/ allwo eben dise beide alß regenten widereinander gestritten. Caesar ware selbsten in grosser gefahr/ wegen entstandenen tumults/ den der junge König Ptlomeus erregte/ weilen er under das Volk ganzrasend geloffen/ da er sahe die Cleopatram Ptolomaeische bibliothec gehet zu grung. Jahr der Welt 3900. Cu. Pompejus komt gen Jerusalem mit Caesare so freündlich gespräch halten. In disem getümmel und auffstand ist auch die gewaltige und in aller welt verrühmte bibliothec von Ptolomaeo Philadelpho anfänglich angestelt/ zu grund gangen/ nicht ohne schaden der nach kommen schafft. Da nun Cn. Pompeius also den meister spilete in Syrien/ in der Statt Damasco sich auffhielte/ kamen von Jerusalem zwey Brüder/ Hyrcanus und Aristobulus, die sich vor ihme erzankten wegen deß regiments. Pompejus sagte er wolte selbst gen Jerusalem kommen / welches auch geschahe/ und kostete solche seine ankunfft nicht wenig tausend Juden. Er gieng in den Tempel/ besahe was zusehen/ und stellete dem Hyrcano das Hohepriesterthum zu. Catilina. Salust de Conjurat. Catil. Zu Rom gab es allerhand Factionen/ zusamenrottungen und allerhand unruhen auffs neüe. Lucius Catilina ward ein solchet rädliführer/ wurde aber samt seinem anhang erschlagen/ wider welchen Cicero, der gewaltige redner/ sich hefftig hören liesse. Auch ware ein solcher Publius Clodius ein Edler Jüngling zu Rom/ Clodius. welcher sich in Weiber Kleideren under die Weiber zu Rom/ an ihrem besonderen fest/ gesellete/ darum Caesar seine Pompejam von sich verstossen. Diser Clodius hat es auch durch bestechungen dahin gebracht/ das Cicero müßte den weiten geben/ und seine güter confiscirt wurden/ bald aber hernach ist Clodius erschlagen und Cicero wider in Rom eingelassen worden. Marcus Crassus plündert den Tempel zu Jerusalem. Marcus Crassus wurde gesant von Rom die provinz Syrien zu beherrschen/ seine gewüsse jahr. Diser kame gen Jerusalem / nommen/ darunder auch Syrien ware/ wurden von dato an durch Römische Landvögt beherrschet. Ptolomaeus Auletes. Ptolomaeus Dionysius und Cleopatra. In Egypten regierte Ptolomeus Auletes/ der Pfeiffer genant/ weilen er gern danzete und selbsten zum danzen gepfiffen/ wurde bald ab bald wider in sein Reichsherrlichkeit von den Römeren eingesezet/ nach seinem tod kame Ptolomaeus Dionysius zum Regiment/ samt seiner Schwöster Cleopatra/ die auch sein Weib sein müßte. J. Caesar der Römische Feldherr kame/ zu der zeit in die Staet Alexandriam/ allwo eben dise beide alß regenten widereinander gestritten. Caesar ware selbsten in grosser gefahr/ wegen entstandenen tumults/ den der junge König Ptlomeus erregte/ weilen er under das Volk ganzrasend geloffen/ da er sahe die Cleopatram Ptolomaeische bibliothec gehet zu grung. Jahr der Welt 3900. Cu. Pompejus komt gen Jerusalem mit Caesare so freündlich gespräch halten. In disem getümmel und auffstand ist auch die gewaltige und in aller welt verrühmte bibliothec von Ptolomaeo Philadelpho anfänglich angestelt/ zu grund gangen/ nicht ohne schaden der nach kommen schafft. Da nun Cn. Pompeius also den meister spilete in Syrien/ in der Statt Damasco sich auffhielte/ kamen von Jerusalem zwey Brüder/ Hyrcanus und Aristobulus, die sich vor ihme erzankten wegen deß regiments. Pompejus sagte er wolte selbst gen Jerusalem kommen / welches auch geschahe/ und kostete solche seine ankunfft nicht wenig tausend Juden. Er gieng in den Tempel/ besahe was zusehen/ und stellete dem Hyrcano das Hohepriesterthum zu. Catilina. Salust de Conjurat. Catil. Zu Rom gab es allerhand Factionen/ zusamenrottungen und allerhand unruhen auffs neüe. Lucius Catilina ward ein solchet rädliführer/ wurde aber samt seinem anhang erschlagen/ wider welchen Cicero, der gewaltige redner/ sich hefftig hören liesse. Auch ware ein solcher Publius Clodius ein Edler Jüngling zu Rom/ Clodius. welcher sich in Weiber Kleideren under die Weiber zu Rom/ an ihrem besonderen fest/ gesellete/ darum Caesar seine Pompejam von sich verstossen. Diser Clodius hat es auch durch bestechungen dahin gebracht/ das Cicero müßte den weiten geben/ und seine güter confiscirt wurden/ bald aber hernach ist Clodius erschlagen und Cicero wider in Rom eingelassen worden. Marcus Crassus plündert den Tempel zu Jerusalem. Marcus Crassus wurde gesant von Rom die provinz Syrien zu beherrschen/ seine gewüsse jahr. Diser kame gen Jerusalem / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0148" n="119"/> nommen/ darunder auch Syrien ware/ wurden von dato an durch Römische Landvögt beherrschet.</p> <p><note place="left">Ptolomaeus Auletes. Ptolomaeus Dionysius und Cleopatra.</note> In Egypten regierte Ptolomeus Auletes/ der Pfeiffer genant/ weilen er gern danzete und selbsten zum danzen gepfiffen/ wurde bald ab bald wider in sein Reichsherrlichkeit von den Römeren eingesezet/ nach seinem tod kame Ptolomaeus Dionysius zum Regiment/ samt seiner Schwöster Cleopatra/ die auch sein Weib sein müßte. J. Caesar der Römische Feldherr kame/ zu der zeit in die Staet Alexandriam/ allwo eben dise beide alß regenten widereinander gestritten. Caesar ware selbsten in grosser gefahr/ wegen entstandenen tumults/ den der junge König Ptlomeus erregte/ weilen er under das Volk ganzrasend geloffen/ da er sahe die Cleopatram <note place="left">Ptolomaeische bibliothec gehet zu grung. Jahr der Welt 3900. Cu. Pompejus komt gen Jerusalem</note> mit Caesare so freündlich gespräch halten. In disem getümmel und auffstand ist auch die gewaltige und in aller welt verrühmte bibliothec von Ptolomaeo Philadelpho anfänglich angestelt/ zu grund gangen/ nicht ohne schaden der nach kommen schafft.</p> <p>Da nun Cn. Pompeius also den meister spilete in Syrien/ in der Statt Damasco sich auffhielte/ kamen von Jerusalem zwey Brüder/ Hyrcanus und Aristobulus, die sich vor ihme erzankten wegen deß regiments. Pompejus sagte er wolte selbst gen Jerusalem kommen / welches auch geschahe/ und kostete solche seine ankunfft nicht wenig tausend Juden. Er gieng in den Tempel/ besahe was zusehen/ und stellete dem Hyrcano das Hohepriesterthum zu.</p> <p><note place="left">Catilina. Salust de Conjurat. Catil.</note> Zu Rom gab es allerhand Factionen/ zusamenrottungen und allerhand unruhen auffs neüe. Lucius Catilina ward ein solchet rädliführer/ wurde aber samt seinem anhang erschlagen/ wider welchen Cicero, der gewaltige redner/ sich hefftig hören liesse. Auch ware ein solcher Publius Clodius ein Edler Jüngling zu Rom/ <note place="left">Clodius.</note> welcher sich in Weiber Kleideren under die Weiber zu Rom/ an ihrem besonderen fest/ gesellete/ darum Caesar seine Pompejam von sich verstossen. Diser Clodius hat es auch durch bestechungen dahin gebracht/ das Cicero müßte den weiten geben/ und seine güter confiscirt wurden/ bald aber hernach ist Clodius erschlagen und Cicero wider in Rom eingelassen worden.</p> <p><note place="left">Marcus Crassus plündert den Tempel zu Jerusalem.</note> Marcus Crassus wurde gesant von Rom die provinz Syrien zu beherrschen/ seine gewüsse jahr. Diser kame gen Jerusalem / </p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0148]
nommen/ darunder auch Syrien ware/ wurden von dato an durch Römische Landvögt beherrschet.
In Egypten regierte Ptolomeus Auletes/ der Pfeiffer genant/ weilen er gern danzete und selbsten zum danzen gepfiffen/ wurde bald ab bald wider in sein Reichsherrlichkeit von den Römeren eingesezet/ nach seinem tod kame Ptolomaeus Dionysius zum Regiment/ samt seiner Schwöster Cleopatra/ die auch sein Weib sein müßte. J. Caesar der Römische Feldherr kame/ zu der zeit in die Staet Alexandriam/ allwo eben dise beide alß regenten widereinander gestritten. Caesar ware selbsten in grosser gefahr/ wegen entstandenen tumults/ den der junge König Ptlomeus erregte/ weilen er under das Volk ganzrasend geloffen/ da er sahe die Cleopatram mit Caesare so freündlich gespräch halten. In disem getümmel und auffstand ist auch die gewaltige und in aller welt verrühmte bibliothec von Ptolomaeo Philadelpho anfänglich angestelt/ zu grund gangen/ nicht ohne schaden der nach kommen schafft.
Ptolomaeus Auletes. Ptolomaeus Dionysius und Cleopatra.
Ptolomaeische bibliothec gehet zu grung. Jahr der Welt 3900. Cu. Pompejus komt gen Jerusalem Da nun Cn. Pompeius also den meister spilete in Syrien/ in der Statt Damasco sich auffhielte/ kamen von Jerusalem zwey Brüder/ Hyrcanus und Aristobulus, die sich vor ihme erzankten wegen deß regiments. Pompejus sagte er wolte selbst gen Jerusalem kommen / welches auch geschahe/ und kostete solche seine ankunfft nicht wenig tausend Juden. Er gieng in den Tempel/ besahe was zusehen/ und stellete dem Hyrcano das Hohepriesterthum zu.
Zu Rom gab es allerhand Factionen/ zusamenrottungen und allerhand unruhen auffs neüe. Lucius Catilina ward ein solchet rädliführer/ wurde aber samt seinem anhang erschlagen/ wider welchen Cicero, der gewaltige redner/ sich hefftig hören liesse. Auch ware ein solcher Publius Clodius ein Edler Jüngling zu Rom/ welcher sich in Weiber Kleideren under die Weiber zu Rom/ an ihrem besonderen fest/ gesellete/ darum Caesar seine Pompejam von sich verstossen. Diser Clodius hat es auch durch bestechungen dahin gebracht/ das Cicero müßte den weiten geben/ und seine güter confiscirt wurden/ bald aber hernach ist Clodius erschlagen und Cicero wider in Rom eingelassen worden.
Catilina. Salust de Conjurat. Catil.
Clodius. Marcus Crassus wurde gesant von Rom die provinz Syrien zu beherrschen/ seine gewüsse jahr. Diser kame gen Jerusalem /
Marcus Crassus plündert den Tempel zu Jerusalem.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/148>, abgerufen am 16.07.2024. |