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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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wurde mit einem grossen stuk Golds begabt von Eleazaro/ zu dem ende er solte den Tempel ohnberührt lassen / welches er zwar versprochen aber nicht gehalten/ sonder nam auß dem Tempel eine grosse und fast ungläübliche summa gelds/ also daß die Juden darbej gelernt haben/ nicht vil gelds mehr an disem ort zu hinderlegen für solche gäste.

Ohnlängst hernach hat Crassus disen Kirchenraub wider Marcus Crassus üd sein sohn erschlagen. eingebüßt/ in deme er samt seinem Sohn von den Partern erschlagen worden/ welche dem verstorbnen Marco Crasso das maul geöffnet/ heiß zerschmolzen Gold eingeschüttet/ mit disen hönischen Dessen todtencörper die Parther heiß Gold eingeschüttet. worten: Frisse dich nun voll Gold/ du unersättlicher Römer/ dessen dir in deinem leben nicht genug hat können werden. Eben wie es die Indianer in America einem Spannier auch gethan haben/ welcher aber noch lebte und dardurch getödet wurde.

C. Julij Caesaris verrichtete thaten. Der schon genamsete Cajus Julius Caesar ware eine gewaltige streitbare Persohn dapfer/ fürsichtig und fertig / darbej aber ehrgeizig/ der nicht wol jemands an der seiten könte dulden/ so ihme gleich geachtet were Er hatte mit sonderbarer behendigkeit und Kriegslisten über vil leüt obgesiget/ und gewußt bald über ganze flüsse (alß da ist under anderen der Rhein/ die Rhonen bej Genff/ Sonnen bej Lion) in eil bruken zu verfertigen oder abwerffen/ bald den feinden den paß abzuschneiden/ bald sonsten dieselbe in confusion zubringen oder auch außzuhüngeren. Frankreich/ Engelland/ Bur gund/ Lothringen/ Teütschland/ der Rheinstrom ob und nid sich der Statt Basel/ neben dem das er an anderen orten der welt J. Caesar hat seine historj selbst beschriben. schon vorhin verrichtet/ können hiervon zeügen. Er verschweiget es auch nicht in der Historj die er selbst beschriben und hinder lassen.

Caesar plagt die Teütschen und Schweizer. Sonders hat er gewaltig vexirt die Teutschen samt ihrem Ariovisto (Ehrenvest) unv diejenigen völker / welche wohneten da jez das Sweizerland oder Eidgnoßschafft ist. Also daß sie in manchem durchzug/ scharmüzel/ ein und überfall sehr seind von disem Caesare geplaget / geschlagen verjagt und wider über Rhein getriben worden.

Krieg zwüschen Caesare und Pompejo. Gleich wie aber neid und mißgunst ohnfehlbar deß glüks und auffgangs der menschen ohnvermeidenliche nachfolger sind/ also ists auch Iulio Caesari/ wie leichtlich zu erachten/ nicht überal und

wurde mit einem grossen stuk Golds begabt von Eleazaro/ zu dem ende er solte den Tempel ohnberührt lassen / welches er zwar versprochen aber nicht gehalten/ sonder nam auß dem Tempel eine grosse und fast ungläübliche summa gelds/ also daß die Juden darbej gelernt haben/ nicht vil gelds mehr an disem ort zu hinderlegen für solche gäste.

Ohnlängst hernach hat Crassus disen Kirchenraub wider Marcus Crassus üd sein sohn erschlagen. eingebüßt/ in deme er samt seinem Sohn von den Partern erschlagen worden/ welche dem verstorbnen Marco Crasso das maul geöffnet/ heiß zerschmolzen Gold eingeschüttet/ mit disen hönischen Dessen todtencörper die Parther heiß Gold eingeschüttet. worten: Frisse dich nun voll Gold/ du unersättlicher Römer/ dessen dir in deinem leben nicht genug hat können werden. Eben wie es die Indianer in America einem Spañier auch gethan haben/ welcher aber noch lebte und dardurch getödet wurde.

C. Julij Caesaris verrichtete thaten. Der schon genamsete Cajus Julius Caesar ware eine gewaltige streitbare Persohn dapfer/ fürsichtig und fertig / darbej aber ehrgeizig/ der nicht wol jemands an der seiten könte dulden/ so ihme gleich geachtet were Er hatte mit sonderbarer behendigkeit und Kriegslisten über vil leüt obgesiget/ und gewußt bald über ganze flüsse (alß da ist under anderen der Rhein/ die Rhonen bej Genff/ Sonnen bej Lion) in eil bruken zu verfertigen oder abwerffen/ bald den feinden den paß abzuschneiden/ bald sonsten dieselbe in confusion zubringen oder auch außzuhüngeren. Frankreich/ Engelland/ Bur gund/ Lothringen/ Teütschland/ der Rheinstrom ob und nid sich der Statt Basel/ neben dem das er an anderen orten der welt J. Caesar hat seine historj selbst beschribẽ. schon vorhin verrichtet/ können hiervon zeügen. Er verschweiget es auch nicht in der Historj die er selbst beschriben und hinder lassen.

Caesar plagt die Teütschen und Schweizer. Sonders hat er gewaltig vexirt die Teutschen samt ihrem Ariovisto (Ehrenvest) unv diejenigen völker / welche wohneten da jez das Sweizerland oder Eidgnoßschafft ist. Also daß sie in manchem durchzug/ scharmüzel/ ein und überfall sehr seind von disem Caesare geplaget / geschlagen verjagt und wider über Rhein getriben worden.

Krieg zwüschen Caesare ũd Pompejo. Gleich wie aber neid und mißgunst ohnfehlbar deß glüks und auffgangs der menschen ohnvermeidenliche nachfolger sind/ also ists auch Iulio Caesari/ wie leichtlich zu erachten/ nicht überal und

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[120/0149] wurde mit einem grossen stuk Golds begabt von Eleazaro/ zu dem ende er solte den Tempel ohnberührt lassen / welches er zwar versprochen aber nicht gehalten/ sonder nam auß dem Tempel eine grosse und fast ungläübliche summa gelds/ also daß die Juden darbej gelernt haben/ nicht vil gelds mehr an disem ort zu hinderlegen für solche gäste. Ohnlängst hernach hat Crassus disen Kirchenraub wider eingebüßt/ in deme er samt seinem Sohn von den Partern erschlagen worden/ welche dem verstorbnen Marco Crasso das maul geöffnet/ heiß zerschmolzen Gold eingeschüttet/ mit disen hönischen worten: Frisse dich nun voll Gold/ du unersättlicher Römer/ dessen dir in deinem leben nicht genug hat können werden. Eben wie es die Indianer in America einem Spañier auch gethan haben/ welcher aber noch lebte und dardurch getödet wurde. Marcus Crassus üd sein sohn erschlagen. Dessen todtencörper die Parther heiß Gold eingeschüttet. Der schon genamsete Cajus Julius Caesar ware eine gewaltige streitbare Persohn dapfer/ fürsichtig und fertig / darbej aber ehrgeizig/ der nicht wol jemands an der seiten könte dulden/ so ihme gleich geachtet were Er hatte mit sonderbarer behendigkeit und Kriegslisten über vil leüt obgesiget/ und gewußt bald über ganze flüsse (alß da ist under anderen der Rhein/ die Rhonen bej Genff/ Sonnen bej Lion) in eil bruken zu verfertigen oder abwerffen/ bald den feinden den paß abzuschneiden/ bald sonsten dieselbe in confusion zubringen oder auch außzuhüngeren. Frankreich/ Engelland/ Bur gund/ Lothringen/ Teütschland/ der Rheinstrom ob und nid sich der Statt Basel/ neben dem das er an anderen orten der welt schon vorhin verrichtet/ können hiervon zeügen. Er verschweiget es auch nicht in der Historj die er selbst beschriben und hinder lassen. C. Julij Caesaris verrichtete thaten. J. Caesar hat seine historj selbst beschribẽ. Sonders hat er gewaltig vexirt die Teutschen samt ihrem Ariovisto (Ehrenvest) unv diejenigen völker / welche wohneten da jez das Sweizerland oder Eidgnoßschafft ist. Also daß sie in manchem durchzug/ scharmüzel/ ein und überfall sehr seind von disem Caesare geplaget / geschlagen verjagt und wider über Rhein getriben worden. Caesar plagt die Teütschen und Schweizer. Gleich wie aber neid und mißgunst ohnfehlbar deß glüks und auffgangs der menschen ohnvermeidenliche nachfolger sind/ also ists auch Iulio Caesari/ wie leichtlich zu erachten/ nicht überal und Krieg zwüschen Caesare ũd Pompejo.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/149>, abgerufen am 21.11.2024.