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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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bauen/ marmor steinerne schwein auff die Ringmauren gesezt/ und bej leibes straaff den Juden verbotten hinein zu gehen. Er hat auch die Juden bej vilen tausenden erschlagen/ zerstreüt/ welche sich under dem verführer Barchocab zusamen gerottet/ um dessen hals/ alß man ihn under den Todten herfürgefucht/ eine ungeheüre grosse Schlang sich gewiklet hatte.

Engelburg zu Rom. Es hatte auch Adrianus ein prächtiges grabmal lassen auffbauen/ Moles Adriani genant/ so heüt zu tag die Engelburg zu Rom ist/ dahin er gelegt ware/ nach dem er gestorden/ und vor seinem tod dise scherzreden gebraucht: Wo wirst du nun hin fahren liebe Seele/ deß leibes guter gefehrd? An einen kalten / unfreündlichen finsteren ort/ da dir das possenreissen wol vergehen wird. Hat über 20. Jahr regiert.

Zu der zeit lebten nicht allein der Christen abgesagter fe ind Svetonius Tranqvillus, dieses Adriani Kanzler/ sonder auch Plutarchus, Favorinus, A. Gellius, Appianus, AElianus. Phlegon, Lucianus der fazvogel und mammeluk/ welcher endlich von Hunden gefressen worden.

Antoninus Pius. Jahr Christi 142. Antoninus wegen seiner güte und freündlichkeit Pius genandt thate under schidliches/ daß bej den Römeren lob verbiente. Seiner verstorbnen Frauen Faustinae zu ehren/ ließ er vil arme Töchteren zu Rom underhalten/ nennete sie Puellas Faustinianas. Er ware fridfertig/ und brauchte öffter die wort Scipionis, daß er lieber wolte einen Burger erhalten/ dann tausend feind töden. Und nach dem er M. Aurelium Verum an Sohns statt angenommen/ ihme auch seine Tochter Faustinam verehlichet/ starbe er sanfft über die 70. Jahr alt/ liesse nach ihm im regiment disen seinen Tochtermann.

Antoninus Verus. Jahr Christi 163. Lucius Verus. Antoninus Verus/ wegen seiner geschiklichkeit Philosophus genent/ damit er desto füglicher den Studijs könte abwarten/ hat er alß einen Collegam im Käiser thum angenommen Lucium Verum / und hatte hie mit das Römische reich 2. Herren. Und zwaren so entstunden gewaltige krieg mit den Parther und Teütschen. Da dann in dem zug wider die Teütschen/ nach dem tode Lucij Veri/ welcher am schlag gestorben/ dises merkwürdige sich under dem einten Käiser Antonino begeben. Alß die Römer wegen gählinger Kräfftiges gehett der Christen his fast verschmachten müßten/ kame ein Oberster zu dem Antoni-

bauen/ marmor steinerne schwein auff die Ringmauren gesezt/ und bej leibes straaff den Juden verbotten hinein zu gehen. Er hat auch die Juden bej vilen tausenden erschlagen/ zerstreüt/ welche sich under dem verführer Barchocab zusamen gerottet/ um dessen hals/ alß man ihn under den Todten herfürgefucht/ eine ungeheüre grosse Schlang sich gewiklet hatte.

Engelburg zu Rom. Es hatte auch Adrianus ein prächtiges grabmal lassen auffbauen/ Moles Adriani genant/ so heüt zu tag die Engelburg zu Rom ist/ dahin er gelegt ware/ nach dem er gestorden/ und vor seinem tod dise scherzreden gebraucht: Wo wirst du nun hin fahren liebe Seele/ deß leibes guter gefehrd? An einen kalten / unfreündlichen finsteren ort/ da dir das possenreissen wol vergehen wird. Hat über 20. Jahr regiert.

Zu der zeit lebten nicht allein der Christen abgesagter fe ind Svetonius Tranqvillus, dieses Adriani Kanzler/ sonder auch Plutarchus, Favorinus, A. Gellius, Appianus, AElianus. Phlegon, Lucianus der fazvogel und mammeluk/ welcher endlich von Hunden gefressen worden.

Antoninus Píus. Jahr Christi 142. Antoninus wegen seiner güte und freündlichkeit Pius genandt thate under schidliches/ daß bej den Römeren lob verbiente. Seiner verstorbnen Frauen Faustinae zu ehren/ ließ er vil arme Töchteren zu Rom underhalten/ nennete sie Puellas Faustinianas. Er ware fridfertig/ und brauchte öffter die wort Scipionis, daß er lieber wolte einen Burger erhalten/ dann tausend feind töden. Und nach dem er M. Aurelium Verum an Sohns statt angenommen/ ihme auch seine Tochter Faustinam verehlichet/ starbe er sanfft über die 70. Jahr alt/ liesse nach ihm im regiment disen seinen Tochtermann.

Antoninus Verus. Jahr Christi 163. Lucius Verus. Antoninus Verus/ wegen seiner geschiklichkeit Philosophus genent/ damit er desto füglicher den Studijs könte abwarten/ hat er alß einen Collegam im Käiser thum angenommen Lucium Verum / und hatte hie mit das Römische reich 2. Herren. Und zwaren so entstunden gewaltige krieg mit den Parther und Teütschen. Da dann in dem zug wider die Teütschen/ nach dem tode Lucij Veri/ welcher am schlag gestorben/ dises merkwürdige sich under dem einten Käiser Antonino begeben. Alß die Römer wegen gählinger Kräfftiges gehett der Christẽ his fast verschmachten müßten/ kame ein Oberster zu dem Antoni-

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[173/0202] bauen/ marmor steinerne schwein auff die Ringmauren gesezt/ und bej leibes straaff den Juden verbotten hinein zu gehen. Er hat auch die Juden bej vilen tausenden erschlagen/ zerstreüt/ welche sich under dem verführer Barchocab zusamen gerottet/ um dessen hals/ alß man ihn under den Todten herfürgefucht/ eine ungeheüre grosse Schlang sich gewiklet hatte. Es hatte auch Adrianus ein prächtiges grabmal lassen auffbauen/ Moles Adriani genant/ so heüt zu tag die Engelburg zu Rom ist/ dahin er gelegt ware/ nach dem er gestorden/ und vor seinem tod dise scherzreden gebraucht: Wo wirst du nun hin fahren liebe Seele/ deß leibes guter gefehrd? An einen kalten / unfreündlichen finsteren ort/ da dir das possenreissen wol vergehen wird. Hat über 20. Jahr regiert. Engelburg zu Rom. Zu der zeit lebten nicht allein der Christen abgesagter fe ind Svetonius Tranqvillus, dieses Adriani Kanzler/ sonder auch Plutarchus, Favorinus, A. Gellius, Appianus, AElianus. Phlegon, Lucianus der fazvogel und mammeluk/ welcher endlich von Hunden gefressen worden. Antoninus wegen seiner güte und freündlichkeit Pius genandt thate under schidliches/ daß bej den Römeren lob verbiente. Seiner verstorbnen Frauen Faustinae zu ehren/ ließ er vil arme Töchteren zu Rom underhalten/ nennete sie Puellas Faustinianas. Er ware fridfertig/ und brauchte öffter die wort Scipionis, daß er lieber wolte einen Burger erhalten/ dann tausend feind töden. Und nach dem er M. Aurelium Verum an Sohns statt angenommen/ ihme auch seine Tochter Faustinam verehlichet/ starbe er sanfft über die 70. Jahr alt/ liesse nach ihm im regiment disen seinen Tochtermann. Antoninus Píus. Jahr Christi 142. Antoninus Verus/ wegen seiner geschiklichkeit Philosophus genent/ damit er desto füglicher den Studijs könte abwarten/ hat er alß einen Collegam im Käiser thum angenommen Lucium Verum / und hatte hie mit das Römische reich 2. Herren. Und zwaren so entstunden gewaltige krieg mit den Parther und Teütschen. Da dann in dem zug wider die Teütschen/ nach dem tode Lucij Veri/ welcher am schlag gestorben/ dises merkwürdige sich under dem einten Käiser Antonino begeben. Alß die Römer wegen gählinger his fast verschmachten müßten/ kame ein Oberster zu dem Antoni- Antoninus Verus. Jahr Christi 163. Lucius Verus. Kräfftiges gehett der Christẽ

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/202>, abgerufen am 21.11.2024.