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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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und daß Sohn nicht ist gezeüget oder gebohren ohn den Vatter/ auch nicht sejn kan/ ohn den Vatter.

Ex Martyrolog. Es sind aber diese zeiten voll jammer und elend gewesen. Denn eben umb dieselbe zeit hat man ein ander Concilium gehalten in einer Statt in Thracia genannt Philippopolis, da straks das widerspiel ist geschlossen worden. Und daß geschach darumb/ dieweil das Käiserthumm nunmehr zertheilet war/ und mehr dann einen Herren hatte/ und es nicht mehr gehen wolte wir zur zeit des Nicenischen Concilii / da Constantinus allein Käiser war.

Constantinus war ein junger Herr/ und die Fuchsschwänzer verderbten jhn. Daher gieng es übel zu in der Kirchen Gottes/ dieweil die Feinde der warheit/ die Herren ihres gefallens regierten.

Uber vier Jahr ist einander Concilium gehalten worden zu Smyrne, da Constantinus bej gewesen/ welches dem Conciliio zu Sardis ganz und gar zu wiedergefallen.

Alhie ist wol zubedenken/ was für unglük die Kirch Gottes außstehen müssen/ nach dem so viel widerwertige Concilia angesezt und gehalten worden/ in welchen allen daß Symbolum zu Nicea gemacht/ ist verfälscht worden/ nemlich das Concilium zu Smyrne, Rimin, Mejland/ Seleucia, Constantinopel und Antiochia. Von welchen ich hernach weiter sagen will/ damit fromme Christen den jammer der Kirchen Gottes zu der zeit beherzigen mögen. Zuvor aber wil ich die Histori deß lieben Athanasii vollend beschreiben.

Nach dem Concilio zu Sardis begehrt der Käiser Constans von seinem Bruder Constantio/ er sol Athanasium wider zu seiner Kirchen Alexandriam beruffen/ und erklehret sich außdruklich/ wo ers nicht thun werde/ so wolle er ihn selbst wider in seinen vorigen stand sezen. Und ob sichs wol durch listige Practiken verweilet: Rieth man doch endlich Constantio/ er solte lieber Athanasium wider fordern lassen/ dann zu einem innerlichen Krieg anlaß geben. Derhalben bewilliget Constantius/ daß Athanasius zu seiner Kirchen wider kommen möchte. Aber nicht lang hernach stirbt der Käiser Constans. Da wird Athanasius alsbald widerverjagt/ als der da (wie Constantius ihn beschuldiget) Constantem zum krieg angereizet hette. Also wird Athanasius deß Lands verwiesen/ und verbirgt sich sechs jahr in Libya/ biß das Constantinus gestorben war. Dargegen hat Georgius der Bischoff grosse Tyranney geüet

und daß Sohn nicht ist gezeüget oder gebohren ohn den Vatter/ auch nicht sejn kan/ ohn den Vatter.

Ex Martyrolog. Es sind aber diese zeiten voll jammer und elend gewesen. Denn eben umb dieselbe zeit hat man ein ander Concilium gehalten in einer Statt in Thracia genannt Philippopolis, da straks das widerspiel ist geschlossen worden. Und daß geschach darumb/ dieweil das Käiserthum̃ nunmehr zertheilet war/ und mehr dann einen Herren hatte/ und es nicht mehr gehen wolte wir zur zeit des Nicenischen Concilii / da Constantinus allein Käiser war.

Constantinus war ein junger Herr/ und die Fuchsschwänzer verderbten jhn. Daher gieng es übel zu in der Kirchen Gottes/ dieweil die Feinde der warheit/ die Herren ihres gefallens regierten.

Uber vier Jahr ist einander Concilium gehalten worden zu Smyrne, da Constantinus bej gewesen/ welches dem Conciliio zu Sardis ganz und gar zu wiedergefallen.

Alhie ist wol zubedenken/ was für unglük die Kirch Gottes außstehen müssen/ nach dem so viel widerwertige Concilia angesezt und gehalten worden/ in welchen allen daß Symbolum zu Nicea gemacht/ ist verfälscht wordẽ/ nemlich das Concilium zu Smyrne, Rimin, Mejland/ Seleucia, Constantinopel und Antiochia. Von welchen ich hernach weiter sagen will/ damit fromme Christen den jammer der Kirchen Gottes zu der zeit beherzigen mögen. Zuvor aber wil ich die Histori deß lieben Athanasii vollend beschreiben.

Nach dem Concilio zu Sardis begehrt der Käiser Constans von seinem Bruder Constantio/ er sol Athanasium wider zu seiner Kirchen Alexandriam beruffen/ und erklehret sich außdruklich/ wo ers nicht thun werde/ so wolle er ihn selbst wider in seinen vorigen stand sezen. Und ob sichs wol durch listige Practiken verweilet: Rieth man doch endlich Constantio/ er solte lieber Athanasium wider fordern lassen/ dann zu einem innerlichen Krieg anlaß geben. Derhalben bewilliget Constantius/ daß Athanasius zu seiner Kirchen wider kommen möchte. Aber nicht lang hernach stirbt der Käiser Constans. Da wird Athanasius alsbald widerverjagt/ als der da (wie Constantius ihn beschuldiget) Constantem zum krieg angereizet hette. Also wird Athanasius deß Lands verwiesen/ und verbirgt sich sechs jahr in Libya/ biß das Constantinus gestorben war. Dargegen hat Georgius der Bischoff grosse Tyrañey geüet

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[201/0231] und daß Sohn nicht ist gezeüget oder gebohren ohn den Vatter/ auch nicht sejn kan/ ohn den Vatter. Es sind aber diese zeiten voll jammer und elend gewesen. Denn eben umb dieselbe zeit hat man ein ander Concilium gehalten in einer Statt in Thracia genannt Philippopolis, da straks das widerspiel ist geschlossen worden. Und daß geschach darumb/ dieweil das Käiserthum̃ nunmehr zertheilet war/ und mehr dann einen Herren hatte/ und es nicht mehr gehen wolte wir zur zeit des Nicenischen Concilii / da Constantinus allein Käiser war. Ex Martyrolog. Constantinus war ein junger Herr/ und die Fuchsschwänzer verderbten jhn. Daher gieng es übel zu in der Kirchen Gottes/ dieweil die Feinde der warheit/ die Herren ihres gefallens regierten. Uber vier Jahr ist einander Concilium gehalten worden zu Smyrne, da Constantinus bej gewesen/ welches dem Conciliio zu Sardis ganz und gar zu wiedergefallen. Alhie ist wol zubedenken/ was für unglük die Kirch Gottes außstehen müssen/ nach dem so viel widerwertige Concilia angesezt und gehalten worden/ in welchen allen daß Symbolum zu Nicea gemacht/ ist verfälscht wordẽ/ nemlich das Concilium zu Smyrne, Rimin, Mejland/ Seleucia, Constantinopel und Antiochia. Von welchen ich hernach weiter sagen will/ damit fromme Christen den jammer der Kirchen Gottes zu der zeit beherzigen mögen. Zuvor aber wil ich die Histori deß lieben Athanasii vollend beschreiben. Nach dem Concilio zu Sardis begehrt der Käiser Constans von seinem Bruder Constantio/ er sol Athanasium wider zu seiner Kirchen Alexandriam beruffen/ und erklehret sich außdruklich/ wo ers nicht thun werde/ so wolle er ihn selbst wider in seinen vorigen stand sezen. Und ob sichs wol durch listige Practiken verweilet: Rieth man doch endlich Constantio/ er solte lieber Athanasium wider fordern lassen/ dann zu einem innerlichen Krieg anlaß geben. Derhalben bewilliget Constantius/ daß Athanasius zu seiner Kirchen wider kommen möchte. Aber nicht lang hernach stirbt der Käiser Constans. Da wird Athanasius alsbald widerverjagt/ als der da (wie Constantius ihn beschuldiget) Constantem zum krieg angereizet hette. Also wird Athanasius deß Lands verwiesen/ und verbirgt sich sechs jahr in Libya/ biß das Constantinus gestorben war. Dargegen hat Georgius der Bischoff grosse Tyrañey geüet

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/231>, abgerufen am 24.11.2024.