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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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schoff/ hat auch sein begehren vom Käiser Constantio erlanget: daß er seines gefallens mit der Christen Kirchen möchte handeln. Darumb nam er ein Rott loser Buben zu sich/ welche mit gewehrter hand alle Kirchen der Gläubigen/ die man damals Homousianer nennet/ darnieder gerissen/ und groß unglük anrichteten. Sie verschoneten Ex Martyrolog. auch nicht der lebendigen steine deß Tempels Gottes / sondern erwürgeten ohn underscheid Männer und Weiber/ und liessen nicht ab biß das sie ein auffruhr zu Constantinopel anrichteten/ in welchem unzehlich vil leüt ummkamen.

Under den verfolgern der Christen/ die man Homousianer, daß ist/ Consubstantiales nennet (darumm das sie die warheit verteidigen/ nemlich daß JEsus Christus/ nach seiner Göttlichen natur eines wesens ist/ das ist wahrer Gott mit dem Vatter) war ein fürnehmer Rädelführer und Manicheer, ein außbündiger Bluthund/ mit Namen Sebastlanus / welcher über die Soldaten und Christen-Mörder ein Oberster war. Derselbe schrieb an die Landpfleger der Stätte und Capitäinen der Festungen/ sie solten die Pastorn und Kirchendiener mit gewalt antasten und ihre Kirchen den Kezern einraumen. Diesem gotlosen befehl ward fleissig nachgelebt. Dann da wurden alsbald viel für nehme und betagte Kirchenlehrer ins elend vertrieben. Vnd er welchen auch war Aminonius, Mais, Psenosiris, Ilammon Plenes, Marcus, Athen[unleserliches Material]dorus, Dracontius, Philo, und andere/ welcher Athanasius gedenket in seinem Sendbrieff an die Brüder in der wüsten. Man hatte kein mitleiden mit dem kranken und schwachen/ sondern schürget sie auff wagen und schleppet sie hinweg: Und so einer von den kranken underwegen starb/ liessen sie ihn begraben.

Wenn Jemand auß Christlicher lieb/ armen Witben und wäisen der verjagten Christen guts thet/ den hielten sie alsbald verdächtig/ und zogen ihn für gericht/ verdammten / schlugen und peinigten ihn endlich/ für den Augen deß obgemelten Sebastiani/ der an seinen Henkersbuben und solchem Spectacul eine sonderliche lust und Freüd hatte/ bej welchen Barmherzigkeit und mitleiden für Laster gehalten wurden. Auch ließ er an andern orten greüliche verfolgungen wieder die frommen Christen anrichten/ darvon etwas muß gesagt werden: Dieweil dieselben gar eigentlich übereintreffen mit der Tyrannej/ so hernach der Antjchrist zu Rom und

schoff/ hat auch sein begehren vom Käiser Constantio erlanget: daß er seines gefallens mit der Christen Kirchen möchte handeln. Darumb nam er ein Rott loser Buben zu sich/ welche mit gewehrter hand alle Kirchen der Gläubigen/ die man damals Homousianer neñet/ darnieder gerissen/ und groß unglük anrichteten. Sie verschoneten Ex Martyrolog. auch nicht der lebendigen steine deß Tempels Gottes / sondern erwürgeten ohn underscheid Männer und Weiber/ und liessen nicht ab biß das sie ein auffruhr zu Constantinopel anrichteten/ in welchem unzehlich vil leüt um̃kamen.

Under den verfolgern der Christen/ die man Homousianer, daß ist/ Consubstantiales nennet (darum̃ das sie die warheit verteidigen/ nemlich daß JEsus Christus/ nach seiner Göttlichen natur eines wesens ist/ das ist wahrer Gott mit dem Vatter) war ein fürnehmer Rädelführer und Manicheer, ein außbündiger Bluthund/ mit Namen Sebastlanus / welcher über die Soldaten und Christen-Mörder ein Oberster war. Derselbe schrieb an die Landpfleger der Stätte und Capitäinen der Festungen/ sie solten die Pastorn und Kirchendiener mit gewalt antasten und ihre Kirchen den Kezern einraumen. Diesem gotlosen befehl ward fleissig nachgelebt. Dann da wurden alsbald viel für nehme und betagte Kirchenlehrer ins elend vertrieben. Vnd er welchen auch war Aminonius, Mais, Psenosiris, Ilammon Plenes, Marcus, Athen[unleserliches Material]dorus, Dracontius, Philo, und andere/ welcher Athanasius gedenket in seinem Sendbrieff an die Brüder in der wüsten. Man hatte kein mitleiden mit dem kranken und schwachen/ sondern schürget sie auff wagen und schleppet sie hinweg: Und so einer von den kranken underwegen starb/ liessen sie ihn begraben.

Wenn Jemand auß Christlicher lieb/ armen Witben und wäisen der verjagten Christen guts thet/ den hielten sie alsbald verdächtig/ und zogen ihn für gericht/ verdam̃ten / schlugen und peinigten ihn endlich/ für den Augen deß obgemelten Sebastiani/ der an seinen Henkersbuben und solchem Spectacul eine sonderliche lust und Freüd hatte/ bej welchen Barmherzigkeit und mitleiden für Laster gehalten wurden. Auch ließ er an andern orten greüliche verfolgungen wieder die frommen Christen anrichten/ darvon etwas muß gesagt werden: Dieweil dieselben gar eigentlich übereintreffen mit der Tyrannej/ so hernach der Antjchrist zu Rom und

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[203/0233] schoff/ hat auch sein begehren vom Käiser Constantio erlanget: daß er seines gefallens mit der Christen Kirchen möchte handeln. Darumb nam er ein Rott loser Buben zu sich/ welche mit gewehrter hand alle Kirchen der Gläubigen/ die man damals Homousianer neñet/ darnieder gerissen/ und groß unglük anrichteten. Sie verschoneten auch nicht der lebendigen steine deß Tempels Gottes / sondern erwürgeten ohn underscheid Männer und Weiber/ und liessen nicht ab biß das sie ein auffruhr zu Constantinopel anrichteten/ in welchem unzehlich vil leüt um̃kamen. Ex Martyrolog. Under den verfolgern der Christen/ die man Homousianer, daß ist/ Consubstantiales nennet (darum̃ das sie die warheit verteidigen/ nemlich daß JEsus Christus/ nach seiner Göttlichen natur eines wesens ist/ das ist wahrer Gott mit dem Vatter) war ein fürnehmer Rädelführer und Manicheer, ein außbündiger Bluthund/ mit Namen Sebastlanus / welcher über die Soldaten und Christen-Mörder ein Oberster war. Derselbe schrieb an die Landpfleger der Stätte und Capitäinen der Festungen/ sie solten die Pastorn und Kirchendiener mit gewalt antasten und ihre Kirchen den Kezern einraumen. Diesem gotlosen befehl ward fleissig nachgelebt. Dann da wurden alsbald viel für nehme und betagte Kirchenlehrer ins elend vertrieben. Vnd er welchen auch war Aminonius, Mais, Psenosiris, Ilammon Plenes, Marcus, Athen_ dorus, Dracontius, Philo, und andere/ welcher Athanasius gedenket in seinem Sendbrieff an die Brüder in der wüsten. Man hatte kein mitleiden mit dem kranken und schwachen/ sondern schürget sie auff wagen und schleppet sie hinweg: Und so einer von den kranken underwegen starb/ liessen sie ihn begraben. Wenn Jemand auß Christlicher lieb/ armen Witben und wäisen der verjagten Christen guts thet/ den hielten sie alsbald verdächtig/ und zogen ihn für gericht/ verdam̃ten / schlugen und peinigten ihn endlich/ für den Augen deß obgemelten Sebastiani/ der an seinen Henkersbuben und solchem Spectacul eine sonderliche lust und Freüd hatte/ bej welchen Barmherzigkeit und mitleiden für Laster gehalten wurden. Auch ließ er an andern orten greüliche verfolgungen wieder die frommen Christen anrichten/ darvon etwas muß gesagt werden: Dieweil dieselben gar eigentlich übereintreffen mit der Tyrannej/ so hernach der Antjchrist zu Rom und

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/233>, abgerufen am 24.11.2024.