Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

in welcher es Gilimer verlohren/ ward gefangen nach Constantinopel Deß gefangenen Gilimers spruch gebracht/ für den Käiser gestelt / der in seinem pracht und ornat sich zeigte/ darüber Gilimer ruffte: Vanitas vanitatum, & omnia vanitas: Alles ist eitel und die eitelkeit selbsten. Dessen Justinianus sich so bald erinnerend/ hielte disen Gilimer wol.

Britannische händel. In Britannien nach deme sich die Angelsachsen nidergelasse mit heeres krafft und regiment/ haben sie sich gewaltig außgebreitet/ und haben immerzu mehr in Engelland übergesezet/ mit den einwohnern daselbst umm das ihre getauschet.

Iustinus. Iustinianus Justinus folgete Anastasio im regiment / der mit list darzu kommen/ und auß einem armen hirten ein Käiser ward. Nach dessen tod kame Justinianus/ welcher die fürnemsten Juristen hin und her zusammen beruffen/ daß recht und die alten gesäze der Römer Jahr Christi 530. und anderer Völkeren/ in gute ordnung zubringen/ daher Codex Juris civilis entstanden/ und nachgehends die Institutiones, bis endlich Libri digestorum dazu gethan wurden. Deren aller sich heüt zu tag die rechts gelehrten wüssen zu gebrauchen.

Italianisches reich und desselben ende under den Gothen. Zu Rom wurde an Königs Dieterichs stelle verordnet sein enkel Ethel[unleserliches Material] eich (Athalaricus) deß Herzogen Enterichs und der Amelschwinden sohn. Auf disen kame Theütehat/ nach disem Wittich/ Hildebald/ Totila welcher vil Stätte eingenomen/ vil Volk geschlagen / bis er endlich von Käisers Justiniani Obersten Narsete mit hilff der Longobarden auch überwunden und getodet worden. Dieser Totila hinderließ das reich einem nammens Zejas / bej dem es auch aufgehört/ und hat Käiser Justinianus das Italianische Römische Cosroes. reich/ zu einer Constantinopolitanischen Provinz gemacht. Nachgehends alß Justinianus mit der Perser König Cosroe, der Cabadi im Persischen reich gefolgt/ friden gemacht/ ist er gestorben.

Concilium. Gelehrte leüt. Zu denen zeiten wurde widerum das allgemeine Concilium in der Statt Constantinopel gehalten/ in welchem auch die irrthum Jahr Christi 550. Origenis Adamantij, Evagrij verworffen wurden. Dazumal lebten Vigilius, Dracontius, Procopius, Joruandes, und der wunderliche Priscianus.

Iustinus II. Käiser. Tiberius II Justiniano folgete wider nach Justinus im Käiserthumb/ und disem Tiberius II. Beide aber/ nach deme sie sich dapfer gehalwider die Persen und andere einfallende feind/ sind sie gestorben.

in welcher es Gilimer verlohren/ ward gefangen nach Constantinopel Deß gefangenen Gilimers spruch gebracht/ für den Käiser gestelt / der in seinem pracht und ornat sich zeigte/ darüber Gilimer ruffte: Vanitas vanitatum, & omnia vanitas: Alles ist eitel und die eitelkeit selbsten. Dessen Justinianus sich so bald erinnerend/ hielte disen Gilimer wol.

Britannische händel. In Britannien nach deme sich die Angelsachsen nidergelassë mit heeres krafft und regiment/ haben sie sich gewaltig außgebreitet/ und haben immerzu mehr in Engelland übergesezet/ mit den einwohnern daselbst um̃ das ihre getauschet.

Iustinus. Iustinianus Justinus folgete Anastasio im regiment / der mit list darzu kommen/ und auß einem armen hirten ein Käiser ward. Nach dessen tod kame Justinianus/ welcher die fürnemsten Juristen hin und her zusammen beruffen/ daß recht und die alten gesäze der Römer Jahr Christi 530. und anderer Völkeren/ in gute ordnung zubringen/ daher Codex Juris civilis entstanden/ und nachgehends die Institutiones, bis endlich Libri digestorum dazu gethan wurden. Deren aller sich heüt zu tag die rechts gelehrten wüssen zu gebrauchen.

Italianisches reich und desselben ende under den Gothen. Zu Rom wurde an Königs Dieterichs stelle verordnet sein enkel Ethel[unleserliches Material] eich (Athalaricus) deß Herzogen Enterichs und der Amelschwinden sohn. Auf disen kame Theütehat/ nach disem Wittich/ Hildebald/ Totila welcher vil Stätte eingenomen/ vil Volk geschlagẽ / bis er endlich von Käisers Justiniani Obersten Narsete mit hilff der Longobarden auch überwunden und getodet worden. Dieser Totila hinderließ das reich einem nammens Zejas / bej dem es auch aufgehört/ und hat Käiser Justinianus das Italianische Römische Cosroés. reich/ zu einer Constantinopolitanischen Provinz gemacht. Nachgehends alß Justinianus mit der Perser König Cosroe, der Cabadi im Persischen reich gefolgt/ friden gemacht/ ist er gestorben.

Concilium. Gelehrte leüt. Zu denen zeiten wurde widerum das allgemeine Concilium in der Statt Constantinopel gehalten/ in welchem auch die irrthum Jahr Christi 550. Origenis Adamantij, Evagrij verworffen wurden. Dazumal lebten Vigilius, Dracontius, Procopius, Joruandes, und der wunderliche Priscianus.

Iustinus II. Käiser. Tiberius II Justiniano folgete wider nach Justinus im Käiserthumb/ und disem Tiberius II. Beide aber/ nach deme sie sich dapfer gehalwider die Persen und andere einfallende feind/ sind sie gestorben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0242" n="212"/>
in welcher es Gilimer verlohren/ ward gefangen nach Constantinopel <note place="left">Deß gefangenen Gilimers spruch</note> gebracht/ für den Käiser gestelt /            der in seinem pracht und ornat sich zeigte/ darüber Gilimer ruffte: Vanitas vanitatum,            &amp; omnia vanitas: Alles ist eitel und die eitelkeit selbsten. Dessen Justinianus sich            so bald erinnerend/ hielte disen Gilimer wol.</p>
        <p><note place="left">Britannische händel.</note> In Britannien nach deme sich die            Angelsachsen nidergelassë mit heeres krafft und regiment/ haben sie sich gewaltig            außgebreitet/ und haben immerzu mehr in Engelland übergesezet/ mit den einwohnern            daselbst um&#x0303; das ihre getauschet.</p>
        <p><note place="left">Iustinus. Iustinianus</note> Justinus folgete Anastasio im regiment /            der mit list darzu kommen/ und auß einem armen hirten ein Käiser ward. Nach dessen tod            kame Justinianus/ welcher die fürnemsten Juristen hin und her zusammen beruffen/ daß            recht und die alten gesäze der Römer <note place="left">Jahr Christi 530.</note> und            anderer Völkeren/ in gute ordnung zubringen/ daher Codex Juris civilis entstanden/ und            nachgehends die Institutiones, bis endlich Libri digestorum dazu gethan wurden. Deren            aller sich heüt zu tag die rechts gelehrten wüssen zu gebrauchen.</p>
        <p><note place="left">Italianisches reich und desselben ende under den Gothen.</note> Zu Rom            wurde an Königs Dieterichs stelle verordnet sein enkel Ethel<gap reason="illegible"/> eich (Athalaricus) deß            Herzogen Enterichs und der Amelschwinden sohn. Auf disen kame Theütehat/ nach disem            Wittich/ Hildebald/ Totila welcher vil Stätte eingenomen/ vil Volk geschlage&#x0303; /            bis er endlich von Käisers Justiniani Obersten Narsete mit hilff der Longobarden auch            überwunden und getodet worden. Dieser Totila hinderließ das reich einem nammens Zejas /            bej dem es auch aufgehört/ und hat Käiser Justinianus das Italianische Römische <note place="left">Cosroés.</note> reich/ zu einer Constantinopolitanischen Provinz gemacht.            Nachgehends alß Justinianus mit der Perser König Cosroe, der Cabadi im Persischen reich            gefolgt/ friden gemacht/ ist er gestorben.</p>
        <p><note place="left">Concilium. Gelehrte leüt.</note> Zu denen zeiten wurde widerum das            allgemeine Concilium in der Statt Constantinopel gehalten/ in welchem auch die irrthum              <note place="left">Jahr Christi 550.</note> Origenis Adamantij, Evagrij verworffen            wurden. Dazumal lebten Vigilius, Dracontius, Procopius, Joruandes, und der wunderliche            Priscianus.</p>
        <p><note place="left">Iustinus II. Käiser. Tiberius II</note> Justiniano folgete wider nach            Justinus im Käiserthumb/ und disem Tiberius II. Beide aber/ nach deme sie sich dapfer            gehalwider die Persen und andere einfallende feind/ sind sie gestorben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[212/0242] in welcher es Gilimer verlohren/ ward gefangen nach Constantinopel gebracht/ für den Käiser gestelt / der in seinem pracht und ornat sich zeigte/ darüber Gilimer ruffte: Vanitas vanitatum, & omnia vanitas: Alles ist eitel und die eitelkeit selbsten. Dessen Justinianus sich so bald erinnerend/ hielte disen Gilimer wol. Deß gefangenen Gilimers spruch In Britannien nach deme sich die Angelsachsen nidergelassë mit heeres krafft und regiment/ haben sie sich gewaltig außgebreitet/ und haben immerzu mehr in Engelland übergesezet/ mit den einwohnern daselbst um̃ das ihre getauschet. Britannische händel. Justinus folgete Anastasio im regiment / der mit list darzu kommen/ und auß einem armen hirten ein Käiser ward. Nach dessen tod kame Justinianus/ welcher die fürnemsten Juristen hin und her zusammen beruffen/ daß recht und die alten gesäze der Römer und anderer Völkeren/ in gute ordnung zubringen/ daher Codex Juris civilis entstanden/ und nachgehends die Institutiones, bis endlich Libri digestorum dazu gethan wurden. Deren aller sich heüt zu tag die rechts gelehrten wüssen zu gebrauchen. Iustinus. Iustinianus Jahr Christi 530. Zu Rom wurde an Königs Dieterichs stelle verordnet sein enkel Ethel_ eich (Athalaricus) deß Herzogen Enterichs und der Amelschwinden sohn. Auf disen kame Theütehat/ nach disem Wittich/ Hildebald/ Totila welcher vil Stätte eingenomen/ vil Volk geschlagẽ / bis er endlich von Käisers Justiniani Obersten Narsete mit hilff der Longobarden auch überwunden und getodet worden. Dieser Totila hinderließ das reich einem nammens Zejas / bej dem es auch aufgehört/ und hat Käiser Justinianus das Italianische Römische reich/ zu einer Constantinopolitanischen Provinz gemacht. Nachgehends alß Justinianus mit der Perser König Cosroe, der Cabadi im Persischen reich gefolgt/ friden gemacht/ ist er gestorben. Italianisches reich und desselben ende under den Gothen. Cosroés. Zu denen zeiten wurde widerum das allgemeine Concilium in der Statt Constantinopel gehalten/ in welchem auch die irrthum Origenis Adamantij, Evagrij verworffen wurden. Dazumal lebten Vigilius, Dracontius, Procopius, Joruandes, und der wunderliche Priscianus. Concilium. Gelehrte leüt. Jahr Christi 550. Justiniano folgete wider nach Justinus im Käiserthumb/ und disem Tiberius II. Beide aber/ nach deme sie sich dapfer gehalwider die Persen und andere einfallende feind/ sind sie gestorben. Iustinus II. Käiser. Tiberius II

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/242
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/242>, abgerufen am 21.11.2024.