Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.und das wort Gottes/ welches dazumal noch beschriben war[unleserliches Material]/ vermittelst solcher Erzvätter langem leben als ansehnlichen häupteren / rein/ und lauter von den Vätteren auff Kinder/ und kinds-Kinder/ Enkel/ Uhrenkel sc. erhalten/ und immer ohn verfälscht fortgesezet wurde/ wider deß teüfels/ und seiner synagog list/ und betrug. 2. Rathrliche2. Causae naturales. Darnach so können solches langen lebens auch natürliche ursachen geben werden: Als da waren die gesunde constitution und natur/ temperament, und geblüth/ gesunder lufft/ gesunde lebens mittel/ allein zur underhaltung/ vermehrung dises gegenwertigen lebens nit aber zu desselben verminderung / und zerstörung dienend/ es win de gute diae t, und lebens ordnung durchaus gehalten. Etliche halten darfür/ vor der Sündfluß seje alles gesünder/ und heilsamer gewesen alß nach derselben. 3. Moralische.3. Morales. Diß lange leben diente auch allerhand künst/ wischenschafft zu erfinden/ zu vermehren/ und zuerhalten wegen langwiriger experienz, und erfahrenheit von so vielen zeiten her. 3. Politicae, und weltliche ursachen.Es ist auch bej solchem langen leben dise politische ursach/ damit namlich um so viel desto mehr/ und desto bälder die Welt in deroselben ersten jahren/ und anfängen/ vermehrt/ mit Volk und Leüten hin und her besezt wurde. Wie dann ganz wunder barer weis in wenig zeiten/ eine grosse menge und anzahl Volks da und dort entstanden/ und darum Cain so bald anheben können Stätte bauen. Waram keiner auff tausend jahr kommen.Gleichwol ist dises hierbej zugewahren/ daß dennoch keiner tausend jahr erreicht; Damit die armen menschen wüßten/ daß sie endlich dennoch sterben müßten/ wie lang sie auch lebten/ und keiner werde übrig bleiben. Andere sezen dises hinzu/ die taufende zahl seye eine zal der vollkommenheit/ darum hierdurch angedeütet worden deß lebens/ und der Menschen auch der allerheiligsten in demselbigen unvolkommenheit weilen allein in jenem himmlischen leben auffgericht ist der thron der volkommenheit. Grosser [unleserliches Material]rrtum wegen der person deß Enochs und wer der ander Elias in der H. SchrifftSonsten hat es allerhand gedichte/ wegen der Person Enochs in folgenden zeiten abgeben. Dann nicht allein etwelche Rabbinen/ seine berukung und wegnemung mit leib und Seel in den Himmel haben wollen vernichten/ als were hierdurch nichts anders dann ein sanffter tod zu verstehen: Sonder man gibt noch anderwerts vor / die Seel Enochs seje in das Paradis/ darinn der erste Mensch an- und das wort Gottes/ welches dazumal noch beschriben war[unleserliches Material]/ vermittelst solcher Erzvätter langem leben als ansehnlichen häupteren / rein/ und lauter von den Vätteren auff Kinder/ und kinds-Kinder/ Enkel/ Uhrenkel sc. erhalten/ und im̃er ohn verfälscht fortgesezet wurde/ wider deß teüfels/ und seiner synagog list/ und betrug. 2. Rathrliche2. Causae naturales. Darnach so können solches langen lebens auch natürliche ursachen geben werden: Als da waren die gesunde constitution und natur/ temperament, und geblüth/ gesunder lufft/ gesunde lebens mittel/ allein zur underhaltung/ vermehrung dises gegenwertigen lebens nit aber zu desselben verminderung / und zerstörung dienend/ es win de gute diae t, und lebens ordnung durchaus gehalten. Etliche halten darfür/ vor der Sündfluß seje alles gesünder/ und heilsamer gewesen alß nach derselben. 3. Moralische.3. Morales. Diß lange leben diente auch allerhand künst/ wischenschafft zu erfinden/ zu vermehren/ und zuerhalten wegen langwiriger experienz, und erfahrenheit von so vielen zeiten her. 3. Politicae, und weltliche ursachen.Es ist auch bej solchem langen leben dise politische ursach/ damit namlich um so viel desto mehr/ und desto bälder die Welt in deroselben ersten jahren/ und anfängen/ vermehrt/ mit Volk und Leüten hin und her besezt wurde. Wie dann ganz wunder barer weis in wenig zeiten/ eine grosse menge und anzahl Volks da und dort entstanden/ und darum Cain so bald anheben können Stätte bauen. Waram keiner auff tausẽd jahr kommen.Gleichwol ist dises hierbej zugewahren/ daß dennoch keiner tausend jahr erreicht; Damit die armen menschen wüßten/ daß sie endlich dennoch sterben müßten/ wie lang sie auch lebten/ und keiner werde übrig bleiben. Andere sezen dises hinzu/ die taufende zahl seye eine zal der vollkom̃enheit/ darum hierdurch angedeütet worden deß lebens/ und der Menschen auch der allerheiligsten in demselbigen unvolkom̃enheit weilen allein in jenem him̃lischen leben auffgericht ist der thron der volkom̃enheit. Grosser [unleserliches Material]rrtum wegen der person deß Enochs und wer der ander Elias in der H. SchrifftSonsten hat es allerhand gedichte/ wegen der Person Enochs in folgenden zeiten abgeben. Dann nicht allein etwelche Rabbinen/ seine berukung und wegnemung mit leib und Seel in den Himmel haben wollen vernichten/ als were hierdurch nichts anders dann ein sanffter tod zu verstehen: Sonder man gibt noch anderwerts vor / die Seel Enochs seje in das Paradis/ darinn der erste Mensch an- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042" n="12"/> und das wort Gottes/ welches dazumal noch beschriben war<gap reason="illegible"/>/ vermittelst solcher Erzvätter langem leben als ansehnlichen häupteren / rein/ und lauter von den Vätteren auff Kinder/ und kinds-Kinder/ Enkel/ Uhrenkel sc. erhalten/ und im̃er ohn verfälscht fortgesezet wurde/ wider deß teüfels/ und seiner synagog list/ und betrug.</p> <p><note place="left">2. Rathrliche</note>2. Causae naturales. Darnach so können solches langen lebens auch natürliche ursachen geben werden: Als da waren die gesunde constitution und natur/ temperament, und geblüth/ gesunder lufft/ gesunde lebens mittel/ allein zur underhaltung/ vermehrung dises gegenwertigen lebens nit aber zu desselben verminderung / und zerstörung dienend/ es win de gute diae t, und lebens ordnung durchaus gehalten. Etliche halten darfür/ vor der Sündfluß seje alles gesünder/ und heilsamer gewesen alß nach derselben.</p> <p><note place="left">3. Moralische.</note>3. Morales. Diß lange leben diente auch allerhand künst/ wischenschafft zu erfinden/ zu vermehren/ und zuerhalten wegen langwiriger experienz, und erfahrenheit von so vielen zeiten her.</p> <p><note place="left">3. Politicae, und weltliche ursachen.</note>Es ist auch bej solchem langen leben dise politische ursach/ damit namlich um so viel desto mehr/ und desto bälder die Welt in deroselben ersten jahren/ und anfängen/ vermehrt/ mit Volk und Leüten hin und her besezt wurde. Wie dann ganz wunder barer weis in wenig zeiten/ eine grosse menge und anzahl Volks da und dort entstanden/ und darum Cain so bald anheben können Stätte bauen.</p> <p><note place="left">Waram keiner auff tausẽd jahr kommen.</note>Gleichwol ist dises hierbej zugewahren/ daß dennoch keiner tausend jahr erreicht; Damit die armen menschen wüßten/ daß sie endlich dennoch sterben müßten/ wie lang sie auch lebten/ und keiner werde übrig bleiben. Andere sezen dises hinzu/ die taufende zahl seye eine zal der vollkom̃enheit/ darum hierdurch angedeütet worden deß lebens/ und der Menschen auch der allerheiligsten in demselbigen unvolkom̃enheit weilen allein in jenem him̃lischen leben auffgericht ist der thron der volkom̃enheit.</p> <p><note place="left">Grosser <gap reason="illegible"/>rrtum wegen der person deß Enochs und wer der ander Elias in der H. Schrifft</note>Sonsten hat es allerhand gedichte/ wegen der Person Enochs in folgenden zeiten abgeben. Dann nicht allein etwelche Rabbinen/ seine berukung und wegnemung mit leib und Seel in den Himmel haben wollen vernichten/ als were hierdurch nichts anders dann ein sanffter tod zu verstehen: Sonder man gibt noch anderwerts vor / die Seel Enochs seje in das Paradis/ darinn der erste Mensch an- </p> </div> </body> </text> </TEI> [12/0042]
und das wort Gottes/ welches dazumal noch beschriben war_ / vermittelst solcher Erzvätter langem leben als ansehnlichen häupteren / rein/ und lauter von den Vätteren auff Kinder/ und kinds-Kinder/ Enkel/ Uhrenkel sc. erhalten/ und im̃er ohn verfälscht fortgesezet wurde/ wider deß teüfels/ und seiner synagog list/ und betrug.
2. Causae naturales. Darnach so können solches langen lebens auch natürliche ursachen geben werden: Als da waren die gesunde constitution und natur/ temperament, und geblüth/ gesunder lufft/ gesunde lebens mittel/ allein zur underhaltung/ vermehrung dises gegenwertigen lebens nit aber zu desselben verminderung / und zerstörung dienend/ es win de gute diae t, und lebens ordnung durchaus gehalten. Etliche halten darfür/ vor der Sündfluß seje alles gesünder/ und heilsamer gewesen alß nach derselben.
2. Rathrliche 3. Morales. Diß lange leben diente auch allerhand künst/ wischenschafft zu erfinden/ zu vermehren/ und zuerhalten wegen langwiriger experienz, und erfahrenheit von so vielen zeiten her.
3. Moralische. Es ist auch bej solchem langen leben dise politische ursach/ damit namlich um so viel desto mehr/ und desto bälder die Welt in deroselben ersten jahren/ und anfängen/ vermehrt/ mit Volk und Leüten hin und her besezt wurde. Wie dann ganz wunder barer weis in wenig zeiten/ eine grosse menge und anzahl Volks da und dort entstanden/ und darum Cain so bald anheben können Stätte bauen.
3. Politicae, und weltliche ursachen. Gleichwol ist dises hierbej zugewahren/ daß dennoch keiner tausend jahr erreicht; Damit die armen menschen wüßten/ daß sie endlich dennoch sterben müßten/ wie lang sie auch lebten/ und keiner werde übrig bleiben. Andere sezen dises hinzu/ die taufende zahl seye eine zal der vollkom̃enheit/ darum hierdurch angedeütet worden deß lebens/ und der Menschen auch der allerheiligsten in demselbigen unvolkom̃enheit weilen allein in jenem him̃lischen leben auffgericht ist der thron der volkom̃enheit.
Waram keiner auff tausẽd jahr kommen. Sonsten hat es allerhand gedichte/ wegen der Person Enochs in folgenden zeiten abgeben. Dann nicht allein etwelche Rabbinen/ seine berukung und wegnemung mit leib und Seel in den Himmel haben wollen vernichten/ als were hierdurch nichts anders dann ein sanffter tod zu verstehen: Sonder man gibt noch anderwerts vor / die Seel Enochs seje in das Paradis/ darinn der erste Mensch an-
Grosser _ rrtum wegen der person deß Enochs und wer der ander Elias in der H. Schrifft
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |