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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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ne grosse menge viehs/ 16. tausend Scheffel Mäls/ ohn das getreid verbronnen. Von menschen wurden über 700. persohnen gemanglet/ so in disem Feur ersticket/ verfallen und verdorben. In der Kirchen/ da alle stüle und eingebäue aus gebrandt/ habe man in manchem stul/ zu 5 und 6 todtne menschen gebraten ligend gefunden. Ein vornemmer Rahtsherr habe sich mit seinem weib/ kindern und gesinde in ein gewölbe gethan/ darinn sie allesamt erbärmlich umkommen/ und die Cörper gleichsam in ein ander gebaken gewesen/ also daß man dergestalt siben persohnen in einen Sark geleget und begraben. Kein einziges haus/ ia kein einziges tächlein were stehen gebliben/ ausgenommen drei thürne: und gliechwol habe der Chur-Fürst von Sachsen/ so in persohn darvor ankommen/ den 24. Aprill den Obrist Golzen abziehen lassen/ damit die übrigen burger und einwohner erhalten werden möchten.

Schlacht bej Nördlingen Anno 1634. 26. 27. Augst Nach disen und andern dergleichen Händlen und Geschichten/ kame es zu dem blutigen Treffen bej Nördlingen/ da bäides der Feldobersten hiz zuschlagen/ und dann die abwesenheit einer zimlichen anzahl gutes Volkes/ so noch zu den Schwedischen hat stossen sollen/ neben einem andern Unglük/ daß der von den Hornischen Squadronen eingenommene vortheil haffte Posten/ nicht ohne grossen verlurst viler dapferer Soldaten/ durch unachtsamkeit sammt Menschen/ Canon/ Pulffer und Kuglen in die lufft gesprengt worden/ auch die stätige abmattung der Schwedischen Völker/ welche durch enge Päß mußten ziehen/ und den Feind in der Höhe/ und Vortheil ligend suchen/ da dann die Schlachtordnung/ nicht nach belieben/ und wie erforderlich/ angestellt sein konnte/ die Reuterej um einen andern weg zufechten sich umsehen mußte/ weiln sie von der Infanterej ziemlich abgesöndert ware: Dises und anders zumaln/ nechst Göttlicher gerechter heimsuchung/ hat den Käiserschen eine ensehenliche Victori und Sig/ under König Ferdinando III. in die händ geliffert/ dardurch selbige gewaltig wider erholet/ den bis dato zugefügten schaden desto weniger empfunden/ und hat sich eben das Blatt aller Orthen wider gewandt zu grossem nachtheil der Protestierenden Parthej. Gustav Horn/ so den rechten Flügel geführt / wurd gefangen. Herzog Bernhard commandirte den linken flügel/ kame darvon. Und sollen wol 12000. auf der Wahlstatt geblieben sein.

ne grosse menge viehs/ 16. tausend Scheffel Mäls/ ohn das getreid verbronnen. Von menschen wurden über 700. persohnen gemanglet/ so in disem Feur ersticket/ verfallen und verdorben. In der Kirchen/ da alle stüle und eingebäue aus gebrandt/ habe man in manchem stul/ zu 5 und 6 todtne menschen gebraten ligend gefunden. Ein vornemmer Rahtsherr habe sich mit seinem weib/ kindern und gesinde in ein gewölbe gethan/ darinn sie allesamt erbärmlich umkommen/ und die Cörper gleichsam in ein ander gebaken gewesen/ also daß man dergestalt siben persohnen in einen Sark geleget und begraben. Kein einziges haus/ ia kein einziges tächlein were stehen gebliben/ ausgenommen drei thürne: und gliechwol habe der Chur-Fürst von Sachsen/ so in persohn darvor ankommen/ den 24. Aprill den Obrist Golzen abziehen lassen/ damit die übrigen burger und einwohner erhalten werden möchten.

Schlacht bej Nördlingen Anno 1634. 26. 27. Augst Nach disen und andern dergleichen Händlen und Geschichten/ kame es zu dem blutigen Treffen bej Nördlingen/ da bäides der Feldobersten hiz zuschlagen/ und dann die abwesenheit einer zimlichen anzahl gutes Volkes/ so noch zu den Schwedischen hat stossen sollen/ neben einem andern Unglük/ daß der von den Hornischen Squadronen eingenom̃ene vortheil haffte Posten/ nicht ohne grossen verlurst viler dapferer Soldaten/ durch unachtsamkeit sam̃t Menschen/ Canon/ Pulffer und Kuglen in die lufft gesprengt worden/ auch die stätige abmattung der Schwedischen Völker/ welche durch enge Päß mußten ziehen/ und den Feind in der Höhe/ und Vortheil ligend suchen/ da dann die Schlachtordnung/ nicht nach belieben/ und wie erforderlich/ angestellt sein konnte/ die Reuterej um einen andern weg zufechten sich umsehen mußte/ weiln sie von der Infanterej ziemlich abgesöndert ware: Dises und anders zumaln/ nechst Göttlicher gerechter heimsuchung/ hat den Käiserschen eine ensehenliche Victori und Sig/ under König Ferdinando III. in die händ geliffert/ dardurch selbige gewaltig wider erholet/ den bis dato zugefügten schaden desto weniger empfunden/ und hat sich eben das Blatt aller Orthen wider gewandt zu grossem nachtheil der Protestierenden Parthej. Gustav Horn/ so den rechten Flügel geführt / wurd gefangen. Herzog Bernhard commandirte den linken flügel/ kame darvon. Und sollen wol 12000. auf der Wahlstatt geblieben sein.

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ne grosse            menge viehs/ 16. tausend Scheffel Mäls/ ohn das getreid verbronnen. Von menschen wurden            über 700. persohnen gemanglet/ so in disem Feur ersticket/ verfallen und verdorben. In            der Kirchen/ da alle stüle und eingebäue aus gebrandt/ habe man in manchem stul/ zu 5            und 6 todtne menschen gebraten ligend gefunden. Ein vornemmer Rahtsherr habe sich mit            seinem weib/ kindern und gesinde in ein gewölbe gethan/ darinn sie allesamt erbärmlich            umkommen/ und die Cörper gleichsam in ein ander gebaken gewesen/ also daß man dergestalt            siben persohnen in einen Sark geleget und begraben. Kein einziges haus/ ia kein einziges            tächlein were stehen gebliben/ ausgenommen drei thürne: und gliechwol habe der Chur-Fürst            von Sachsen/ so in persohn darvor ankommen/ den 24. Aprill den Obrist Golzen abziehen            lassen/ damit die übrigen burger und einwohner erhalten werden möchten.</p>
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[386/0424] ne grosse menge viehs/ 16. tausend Scheffel Mäls/ ohn das getreid verbronnen. Von menschen wurden über 700. persohnen gemanglet/ so in disem Feur ersticket/ verfallen und verdorben. In der Kirchen/ da alle stüle und eingebäue aus gebrandt/ habe man in manchem stul/ zu 5 und 6 todtne menschen gebraten ligend gefunden. Ein vornemmer Rahtsherr habe sich mit seinem weib/ kindern und gesinde in ein gewölbe gethan/ darinn sie allesamt erbärmlich umkommen/ und die Cörper gleichsam in ein ander gebaken gewesen/ also daß man dergestalt siben persohnen in einen Sark geleget und begraben. Kein einziges haus/ ia kein einziges tächlein were stehen gebliben/ ausgenommen drei thürne: und gliechwol habe der Chur-Fürst von Sachsen/ so in persohn darvor ankommen/ den 24. Aprill den Obrist Golzen abziehen lassen/ damit die übrigen burger und einwohner erhalten werden möchten. Nach disen und andern dergleichen Händlen und Geschichten/ kame es zu dem blutigen Treffen bej Nördlingen/ da bäides der Feldobersten hiz zuschlagen/ und dann die abwesenheit einer zimlichen anzahl gutes Volkes/ so noch zu den Schwedischen hat stossen sollen/ neben einem andern Unglük/ daß der von den Hornischen Squadronen eingenom̃ene vortheil haffte Posten/ nicht ohne grossen verlurst viler dapferer Soldaten/ durch unachtsamkeit sam̃t Menschen/ Canon/ Pulffer und Kuglen in die lufft gesprengt worden/ auch die stätige abmattung der Schwedischen Völker/ welche durch enge Päß mußten ziehen/ und den Feind in der Höhe/ und Vortheil ligend suchen/ da dann die Schlachtordnung/ nicht nach belieben/ und wie erforderlich/ angestellt sein konnte/ die Reuterej um einen andern weg zufechten sich umsehen mußte/ weiln sie von der Infanterej ziemlich abgesöndert ware: Dises und anders zumaln/ nechst Göttlicher gerechter heimsuchung/ hat den Käiserschen eine ensehenliche Victori und Sig/ under König Ferdinando III. in die händ geliffert/ dardurch selbige gewaltig wider erholet/ den bis dato zugefügten schaden desto weniger empfunden/ und hat sich eben das Blatt aller Orthen wider gewandt zu grossem nachtheil der Protestierenden Parthej. Gustav Horn/ so den rechten Flügel geführt / wurd gefangen. Herzog Bernhard commandirte den linken flügel/ kame darvon. Und sollen wol 12000. auf der Wahlstatt geblieben sein. Schlacht bej Nördlingen Anno 1634. 26. 27. Augst

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/424>, abgerufen am 24.11.2024.