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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Johann Albrecht von Mandelsloh. Jahr Christi 1644. Herr Johann Albrecht von Mandelsloh/ ein sehr wol gereister und stattlich versuchter Edelmann/ des Herzogs Friderichs von Schleswig und Holstein Kammer-Junker/ und des Königs in Frankreich bestelter Rittineister/ als er nach hingelegten disen reisen/ sich in Französische Kriegsdienst begeben/ ist schleunigst hernach an den Kinderblatteren/ den 15. Mai 1644. im 28. jahr seines alters gestorben/ eben an dem tag/ an welchem er anno 1616. gebohren worden.

Blutiges treffen bei Jankau in Böhmen. Den 24. Febr. geschahe hierauff ein treffen bei Jankau in Böhmen/ zwischen den Käiserlichen und Schwedischen / da dann die Käiserlichen anfangs obsigeten/ aber wie sie sich zu zeitig auff das plünderen begaben/ endlichen nach langem gefecht den kürzern zogen/ und müsten mit grossem verlurst das feld qvitiren. Dann der General Torstensohn kam durch eines Bauren anweisung (wofür er 500. Rthaler bekam) durch einen verborgenen paß zwischen Winschien und Banischau ohnfern von Buttweiß/ durch die Mulda.

Es bliben über die 8000. an Käiserl. und 3000. an Schwedischer seiten/ General Johann de Werth ward 3 mal gefangen/ und kam doch alle 3 mal selbst wider loß. Das gefechte währete von Morgen 8. Uhr an bis in die nacht. Die Schweden bekamen 26. Stuk/ vil Munition/ und Pagage wägen/ der Obr. Göze blib tod/ 6. Käiserliche Generals-persohnen/ 7. Obr. und vil andere Officirer gefangen. Der General Torstensohn blib 3. tage auff der Wahlstatt / gab under schidliche Salven und ließ die todten begraben.

Wilhelm Laud Bischoff in Engelland hingerichtet. Zu der zeit ward Wilhelm Laud/ Erz-Bischoff von Cantelberg/ und primus in Engelland/ Canzler der Universität Oxfurt/ nach dem er von dem Parlament und gemeine hoher verrähterei bezüchtiget/ den 10. Jan. enthauptet. Fast die vornemsten stuke/ darinn er beschuldiget / giengen dahin/ daß er die fundamental-geseze und regierung des Königreichs Engelland übern hauffen zu werffen/ und hingegen ein arbitrar und tyrannisches Regiment einzuführen getrachtet/ auch zu dem ende dem Könige zugeredet/ Es S. Majestät eigenes gefallens / ohn einwilligung des Parlaments gar wol zugelassen/ von dero underthanen Geld zu nemmen und auffzuheben/ massen solches aus Gottes Wort gnugsam zu erweisen

Johann Albrecht von Mandelsloh. Jahr Christi 1644. Herr Johann Albrecht von Mandelsloh/ ein sehr wol gereister und stattlich versuchter Edelmann/ des Herzogs Friderichs von Schleswig und Holstein Kammer-Junker/ und des Königs in Frankreich bestelter Rittineister/ als er nach hingelegten disen reisen/ sich in Französische Kriegsdienst begeben/ ist schleunigst hernach an den Kinderblatteren/ den 15. Mai 1644. im 28. jahr seines alters gestorben/ eben an dem tag/ an welchem er anno 1616. gebohren worden.

Blutiges treffen bei Jankau in Böhmen. Den 24. Febr. geschahe hierauff ein treffen bei Jankau in Böhmen/ zwischen den Käiserlichen und Schwedischen / da dann die Käiserlichen anfangs obsigeten/ aber wie sie sich zu zeitig auff das plünderen begaben/ endlichen nach langem gefecht den kürzern zogen/ und müsten mit grossem verlurst das feld qvitiren. Dann der General Torstensohn kam durch eines Bauren anweisung (wofür er 500. Rthaler bekam) durch einen verborgenen paß zwischen Winschien und Banischau ohnfern von Buttweiß/ durch die Mulda.

Es bliben über die 8000. an Käiserl. und 3000. an Schwedischer seiten/ General Johann de Werth ward 3 mal gefangen/ und kam doch alle 3 mal selbst wider loß. Das gefechte währete von Morgen 8. Uhr an bis in die nacht. Die Schweden bekamen 26. Stuk/ vil Munition/ und Pagage wägen/ der Obr. Göze blib tod/ 6. Käiserliche Generals-persohnen/ 7. Obr. und vil andere Officirer gefangen. Der General Torstensohn blib 3. tage auff der Wahlstatt / gab under schidliche Salven und ließ die todten begraben.

Wilhelm Laud Bischoff in Engelland hingerichtet. Zu der zeit ward Wilhelm Laud/ Erz-Bischoff von Cantelberg/ und primus in Engelland/ Canzler der Universität Oxfurt/ nach dem er von dem Parlament und gemeine hoher verrähterei bezüchtiget/ den 10. Jan. enthauptet. Fast die vornemsten stuke/ darinn er beschuldiget / giengen dahin/ daß er die fundamental-geseze und regierung des Königreichs Engelland übern hauffen zu werffen/ und hingegen ein arbitrar und tyrannisches Regiment einzuführen getrachtet/ auch zu dem ende dem Könige zugeredet/ Es S. Majestät eigenes gefallens / ohn einwilligung des Parlaments gar wol zugelassen/ von dero underthanen Geld zu nemmen und auffzuheben/ massen solches aus Gottes Wort gnugsam zu erweisen

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        <p><note place="right">Blutiges treffen bei Jankau in Böhmen.</note> Den 24. Febr. geschahe            hierauff ein treffen bei Jankau in Böhmen/ zwischen den Käiserlichen und Schwedischen /            da dann die Käiserlichen anfangs obsigeten/ aber wie sie sich zu zeitig auff das            plünderen begaben/ endlichen nach langem gefecht den kürzern zogen/ und müsten mit            grossem verlurst das feld qvitiren. Dann der General Torstensohn kam durch eines Bauren            anweisung (wofür er 500. Rthaler bekam) durch einen verborgenen paß zwischen Winschien und            Banischau ohnfern von Buttweiß/ durch die Mulda.</p>
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        <p><note place="right">Wilhelm Laud Bischoff in Engelland hingerichtet.</note> Zu der zeit            ward Wilhelm Laud/ Erz-Bischoff von Cantelberg/ und primus in Engelland/ Canzler der            Universität Oxfurt/ nach dem er von dem Parlament und gemeine hoher verrähterei            bezüchtiget/ den 10. Jan. enthauptet. Fast die vornemsten stuke/ darinn er beschuldiget           / giengen dahin/ daß er die fundamental-geseze und regierung des Königreichs Engelland            übern hauffen zu werffen/ und hingegen ein arbitrar und tyrannisches Regiment einzuführen            getrachtet/ auch zu dem ende dem Könige zugeredet/ Es S. Majestät eigenes gefallens /            ohn einwilligung des Parlaments gar wol zugelassen/ von dero underthanen Geld zu nemmen            und auffzuheben/ massen solches aus Gottes Wort gnugsam zu erweisen
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[421/0461] Herr Johann Albrecht von Mandelsloh/ ein sehr wol gereister und stattlich versuchter Edelmann/ des Herzogs Friderichs von Schleswig und Holstein Kammer-Junker/ und des Königs in Frankreich bestelter Rittineister/ als er nach hingelegten disen reisen/ sich in Französische Kriegsdienst begeben/ ist schleunigst hernach an den Kinderblatteren/ den 15. Mai 1644. im 28. jahr seines alters gestorben/ eben an dem tag/ an welchem er anno 1616. gebohren worden. Johann Albrecht von Mandelsloh. Jahr Christi 1644. Den 24. Febr. geschahe hierauff ein treffen bei Jankau in Böhmen/ zwischen den Käiserlichen und Schwedischen / da dann die Käiserlichen anfangs obsigeten/ aber wie sie sich zu zeitig auff das plünderen begaben/ endlichen nach langem gefecht den kürzern zogen/ und müsten mit grossem verlurst das feld qvitiren. Dann der General Torstensohn kam durch eines Bauren anweisung (wofür er 500. Rthaler bekam) durch einen verborgenen paß zwischen Winschien und Banischau ohnfern von Buttweiß/ durch die Mulda. Blutiges treffen bei Jankau in Böhmen. Es bliben über die 8000. an Käiserl. und 3000. an Schwedischer seiten/ General Johann de Werth ward 3 mal gefangen/ und kam doch alle 3 mal selbst wider loß. Das gefechte währete von Morgen 8. Uhr an bis in die nacht. Die Schweden bekamen 26. Stuk/ vil Munition/ und Pagage wägen/ der Obr. Göze blib tod/ 6. Käiserliche Generals-persohnen/ 7. Obr. und vil andere Officirer gefangen. Der General Torstensohn blib 3. tage auff der Wahlstatt / gab under schidliche Salven und ließ die todten begraben. Zu der zeit ward Wilhelm Laud/ Erz-Bischoff von Cantelberg/ und primus in Engelland/ Canzler der Universität Oxfurt/ nach dem er von dem Parlament und gemeine hoher verrähterei bezüchtiget/ den 10. Jan. enthauptet. Fast die vornemsten stuke/ darinn er beschuldiget / giengen dahin/ daß er die fundamental-geseze und regierung des Königreichs Engelland übern hauffen zu werffen/ und hingegen ein arbitrar und tyrannisches Regiment einzuführen getrachtet/ auch zu dem ende dem Könige zugeredet/ Es S. Majestät eigenes gefallens / ohn einwilligung des Parlaments gar wol zugelassen/ von dero underthanen Geld zu nemmen und auffzuheben/ massen solches aus Gottes Wort gnugsam zu erweisen Wilhelm Laud Bischoff in Engelland hingerichtet.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/461>, abgerufen am 22.11.2024.