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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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wäre. Er habe getrachtet/ die Päpstliche Religion wider einzuführen/ und was der puncten mehr waren/ welche allhie zu erzehlen zu lang fallen wolte. Auff der bühne thate er erstlich eine bewegliche rede/ und gleichsam ihm selbst eine Leich Predig/ an das volk/ sich des Concepts bedienende/ und dar auff ein gebett. Seine kleider zug er selber aus/ und den schlejer/ so man ihm under sein kinn geleget/ riß er hinweg/ gab dem Scharffrichter ein zeichen/ mit disen worten: Herr nim meine Seele auff/ und starb also wolgemuht.

Königsmarkt General Major Königsmark ließ 700. Musquetirer nach dem Alten Lande bei Hamburg gehen/ und was sie von den Bischofflichen völkern antraffen / alles nidermachen. Nach disem ließ er bei Stade über die Schwinge eine bruke schlagen / wodurch er den paß aus dem alten Lande und Kehdingen eröffnete. Hierauff ward Stade mit ernst angegriffen/ und per Accord erobert. Buxtehude ergab sich auff gnad und ungnad / allhie wurden 200. Bischoffliche soldaten undergestelt. Die Bischoffliche Residenz Bremerverde müste auch herhalten.

Obrister Helm Wrangel. Diser machte sich aus Jütland wider in Holstein/ und sazte sich gegen die Elmersholmer schanze/ eroberte allhie beide Schanzen / und machte alles nider. Nach disem eroberte er das in der Marsche gelegene Schloß Haselohe/ denen von Ahlefeld zuständig/ hierauff gieng er in das Ditmarische / bemächtigte sich hieselbst der Engelland. schanze bei Mehldorff / Heide und Brunsbüttel. In Engelland ließ es sich dise zeit zum Friden ansehen/ massen zu Urbridge eine zusamenkunfft ausgeschriben wurde.

Land Gr. Georg zu Hessen Ihre Fürstl. Gn. Herr Land Graaf Georg zu Hessen-Darmstatt/ sandte ihren Raht und amtmann der Herrschafft Itter/ Herrn Johann Christoff Coben/ zu des Königs in Frankreich Gen. Mareschall Turenne. Leutenant Herrn Vicomte de Turrene, um moderation der kriegsbeschwerden / zu disem amtmann verfügte sich underwegen einer/ namens Rätschin/ ein Nider Hessischer Obrister Leutenant/ der gab sich vor einen Hessen Casselischen abgesandten aus/ diser / wie sie des abends zusamen in die herberge kamen/ fuhr jenen mit ehrenrührischen worten an/ worüber sie des folgenden tags in ein Duell zusamen gerieten. Wie aber Rätschin Herren Coben nichts abhaben köndte/ vermöcht er seinen auff Coben habenden eifer nicht zu vergessen/ eilete ihm derowegen/ wie Herr Cobe wider fort reisete/ nach/ und schoß ihn mit zwei Pistolen durch den Kopf.

wäre. Er habe getrachtet/ die Päpstliche Religion wider einzuführen/ und was der puncten mehr waren/ welche allhie zu erzehlen zu lang fallen wolte. Auff der bühne thate er erstlich eine bewegliche rede/ und gleichsam ihm selbst eine Leich Predig/ an das volk/ sich des Concepts bedienende/ und dar auff ein gebett. Seine kleider zug er selber aus/ und den schlejer/ so man ihm under sein kinn geleget/ riß er hinweg/ gab dem Scharffrichter ein zeichen/ mit disen worten: Herr nim meine Seele auff/ und starb also wolgemuht.

Königsmarkt General Major Königsmark ließ 700. Musquetirer nach dem Alten Lande bei Hamburg gehen/ und was sie von den Bischofflichen völkern antraffen / alles nidermachen. Nach disem ließ er bei Stade über die Schwinge eine bruke schlagen / wodurch er den paß aus dem alten Lande und Kehdingen eröffnete. Hierauff ward Stade mit ernst angegriffen/ und per Accord erobert. Buxtehude ergab sich auff gnad und ungnad / allhie wurden 200. Bischoffliche soldaten undergestelt. Die Bischoffliche Residenz Bremerverde müste auch herhalten.

Obrister Helm Wrangel. Diser machte sich aus Jütland wider in Holstein/ und sazte sich gegen die Elmersholmer schanze/ eroberte allhie beide Schanzen / und machte alles nider. Nach disem eroberte er das in der Marsche gelegene Schloß Haselohe/ denen von Ahlefeld zuständig/ hierauff gieng er in das Ditmarische / bemächtigte sich hieselbst der Engelland. schanze bei Mehldorff / Heide und Brunsbüttel. In Engelland ließ es sich dise zeit zum Friden ansehen/ massen zu Urbridge eine zusamenkunfft ausgeschriben wurde.

Land Gr. Georg zu Hessen Ihre Fürstl. Gn. Herr Land Graaf Georg zu Hessen-Darmstatt/ sandte ihren Raht und amtmann der Herrschafft Itter/ Herrn Johann Christoff Coben/ zu des Königs in Frankreich Gen. Mareschall Turenne. Leutenant Herrn Vicomte de Turrene, um moderation der kriegsbeschwerden / zu disem amtmann verfügte sich underwegen einer/ namens Rätschin/ ein Nider Hessischer Obrister Leutenant/ der gab sich vor einen Hessen Casselischen abgesandten aus/ diser / wie sie des abends zusamen in die herberge kamen/ fuhr jenen mit ehrenrührischen worten an/ worüber sie des folgenden tags in ein Duell zusamen gerieten. Wie aber Rätschin Herren Coben nichts abhaben köndte/ vermöcht er seinen auff Coben habenden eifer nicht zu vergessen/ eilete ihm derowegen/ wie Herr Cobe wider fort reisete/ nach/ und schoß ihn mit zwei Pistolen durch den Kopf.

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        <p><note place="left">Königsmarkt</note> General Major Königsmark ließ 700. Musquetirer nach            dem Alten Lande bei Hamburg gehen/ und was sie von den Bischofflichen völkern antraffen /            alles nidermachen. Nach disem ließ er bei Stade über die Schwinge eine bruke schlagen /            wodurch er den paß aus dem alten Lande und Kehdingen eröffnete. Hierauff ward Stade mit            ernst angegriffen/ und per Accord erobert. Buxtehude ergab sich auff gnad und ungnad /            allhie wurden 200. Bischoffliche soldaten undergestelt. Die Bischoffliche Residenz            Bremerverde müste auch herhalten.</p>
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[422/0462] wäre. Er habe getrachtet/ die Päpstliche Religion wider einzuführen/ und was der puncten mehr waren/ welche allhie zu erzehlen zu lang fallen wolte. Auff der bühne thate er erstlich eine bewegliche rede/ und gleichsam ihm selbst eine Leich Predig/ an das volk/ sich des Concepts bedienende/ und dar auff ein gebett. Seine kleider zug er selber aus/ und den schlejer/ so man ihm under sein kinn geleget/ riß er hinweg/ gab dem Scharffrichter ein zeichen/ mit disen worten: Herr nim meine Seele auff/ und starb also wolgemuht. General Major Königsmark ließ 700. Musquetirer nach dem Alten Lande bei Hamburg gehen/ und was sie von den Bischofflichen völkern antraffen / alles nidermachen. Nach disem ließ er bei Stade über die Schwinge eine bruke schlagen / wodurch er den paß aus dem alten Lande und Kehdingen eröffnete. Hierauff ward Stade mit ernst angegriffen/ und per Accord erobert. Buxtehude ergab sich auff gnad und ungnad / allhie wurden 200. Bischoffliche soldaten undergestelt. Die Bischoffliche Residenz Bremerverde müste auch herhalten. Königsmarkt Diser machte sich aus Jütland wider in Holstein/ und sazte sich gegen die Elmersholmer schanze/ eroberte allhie beide Schanzen / und machte alles nider. Nach disem eroberte er das in der Marsche gelegene Schloß Haselohe/ denen von Ahlefeld zuständig/ hierauff gieng er in das Ditmarische / bemächtigte sich hieselbst der schanze bei Mehldorff / Heide und Brunsbüttel. In Engelland ließ es sich dise zeit zum Friden ansehen/ massen zu Urbridge eine zusamenkunfft ausgeschriben wurde. Obrister Helm Wrangel. Engelland. Ihre Fürstl. Gn. Herr Land Graaf Georg zu Hessen-Darmstatt/ sandte ihren Raht und amtmann der Herrschafft Itter/ Herrn Johann Christoff Coben/ zu des Königs in Frankreich Gen. Leutenant Herrn Vicomte de Turrene, um moderation der kriegsbeschwerden / zu disem amtmann verfügte sich underwegen einer/ namens Rätschin/ ein Nider Hessischer Obrister Leutenant/ der gab sich vor einen Hessen Casselischen abgesandten aus/ diser / wie sie des abends zusamen in die herberge kamen/ fuhr jenen mit ehrenrührischen worten an/ worüber sie des folgenden tags in ein Duell zusamen gerieten. Wie aber Rätschin Herren Coben nichts abhaben köndte/ vermöcht er seinen auff Coben habenden eifer nicht zu vergessen/ eilete ihm derowegen/ wie Herr Cobe wider fort reisete/ nach/ und schoß ihn mit zwei Pistolen durch den Kopf. Land Gr. Georg zu Hessen Mareschall Turenne.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/462>, abgerufen am 22.11.2024.