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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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so vil Provinzien und Länder in Leffland gefallen/ veranlasset/ Krakowen 2. nicht alleineinen durchzug in Pommern verstattet / sondern auch demselben Geschüze und volk zugeschiket/ und 3. den König in Dännemark/ und Lieffländer zur uneinigkeit wider sie ersuchet/ und dises zwar wäre zur zeit ihres Königs in Pohlen Uladislai des vierten geschehen. An jezo aber nach dem sein bruder Johann Casimir an die regierung gelanget/ hätte selbiger gleicher gestalt die Lieffländer zum abfallermanet/ und wie die statt Riga möchte eingenommen werden/ mit rahtschlägen umgegangen. Die Cossaken in Lieffland zu fallen geloket: die zu Lübek angefangenen Fridens-handlungen in das weite Feld gespilet: sich zur ungebür des Königlichen Tituls / und Insigels angemasset/ und fremde schiffe/ und Kriegs-Flotten in die Ost-See zu führen / auch mit etlichen daselbst wonenden Potentaten mit ausschliessung der Schweden verbünd nusse zu stifften underfangen. Aus welchen zu sehen/ daß er der König in Schweden einen recht massigen Krieg wider Polen führen/ und demselben bei zeiten hätte vorkommen müssen.

Etliche Weiwoden vergleichen sich mit Gener. Wittenberg. Nach dem derohalben der König sich zum kriege fertig gemacht/ schikte er seinen Feld Marschall Wittenberg mit einem theile der Armee voran in Pohlen. Diser traffbald anfangs nach etlichen vorgelauffenen kleinen scharmüzlen mit dem Waywoden von Poßna Christoffel von Brun Opolinsky/ und dem zu Calisch Andreas Carin Grudsiensky einen vergleich: Daß sich bemelte Waywoden in des Königs in Schweden schuz begeben/ und ihm/ wie bishero dem König in Pohlen beschehen/ getreu verbleiben wolten: Der König in Schweden solte daselbsten die Königlichen Pohlnischen Regalten/ und nebenst solchen alle Pässe einzunemmen. Die verwaltung über das Fußvolk bei der Waywodschafften zu führen. Die Gerichtsstellen und andere ehren-ämter under seinem nammen jedoch den Polnischen einwohnern aus zutheilen/ und derer jenigen Erb-Güter/ welche wider disen vertrag handlen/ und der Pohlnischen Parthei beifallen wurden/ einzuziehen macht haben. Gegentheils wolte sie der König in Schweden bei ihrer Religion und freiheiten lassen: Keine völker in die Adelichen Güter einlegen/ und da einziger muhtwille oder gewaltthätigkeit vorgehen möchte/ solche ernstlich bestraffen. Wie nun Carl Gustav General Wittenbergen auch mit einem Corpo gefolget/ und beide Könige unweit Lowiz

so vil Provinzien und Länder in Leffland gefallen/ veranlasset/ Krakowen 2. nicht alleineinen durchzug in Pommern verstattet / sondern auch demselben Geschüze und volk zugeschiket/ und 3. den König in Dännemark/ und Lieffländer zur uneinigkeit wider sie ersuchet/ und dises zwar wäre zur zeit ihres Königs in Pohlen Uladislai des vierten geschehen. An jezo aber nach dem sein bruder Johann Casimir an die regierung gelanget/ hätte selbiger gleicher gestalt die Lieffländer zum abfallermanet/ und wie die statt Riga möchte eingenommen werden/ mit rahtschlägen umgegangen. Die Cossaken in Lieffland zu fallen geloket: die zu Lübek angefangenen Fridens-handlungen in das weite Feld gespilet: sich zur ungebür des Königlichen Tituls / und Insigels angemasset/ und fremde schiffe/ und Kriegs-Flotten in die Ost-See zu führen / auch mit etlichen daselbst wonenden Potentaten mit ausschliessung der Schweden verbünd nusse zu stifften underfangen. Aus welchen zu sehen/ daß er der König in Schweden einen recht massigen Krieg wider Polen führen/ und demselben bei zeiten hätte vorkommen müssen.

Etliche Weiwodẽ vergleichen sich mit Gener. Wittenberg. Nach dem derohalben der König sich zum kriege fertig gemacht/ schikte er seinen Feld Marschall Wittenberg mit einem theile der Armee voran in Pohlen. Diser traffbald anfangs nach etlichen vorgelauffenen kleinen scharmüzlen mit dem Waywoden von Poßna Christoffel von Brun Opolinsky/ und dem zu Calisch Andreas Carin Grudsiensky einen vergleich: Daß sich bemelte Waywoden in des Königs in Schweden schuz begeben/ und ihm/ wie bishero dem König in Pohlen beschehen/ getreu verbleiben wolten: Der König in Schweden solte daselbsten die Königlichen Pohlnischen Regalten/ und nebenst solchen alle Pässe einzunemmen. Die verwaltung über das Fußvolk bei der Waywodschafften zu führen. Die Gerichtsstellen und andere ehren-ämter under seinem nam̃en jedoch den Polnischen einwohnern aus zutheilen/ und derer jenigen Erb-Güter/ welche wider disen vertrag handlen/ und der Pohlnischen Parthei beifallen wurden/ einzuziehen macht haben. Gegentheils wolte sie der König in Schweden bei ihrer Religion und freiheiten lassen: Keine völker in die Adelichen Güter einlegen/ und da einziger muhtwille oder gewaltthätigkeit vorgehen möchte/ solche ernstlich bestraffen. Wie nun Carl Gustav General Wittenbergen auch mit einem Corpo gefolget/ und beide Könige unweit Lowiz

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[470/0510] so vil Provinzien und Länder in Leffland gefallen/ veranlasset/ Krakowen 2. nicht alleineinen durchzug in Pommern verstattet / sondern auch demselben Geschüze und volk zugeschiket/ und 3. den König in Dännemark/ und Lieffländer zur uneinigkeit wider sie ersuchet/ und dises zwar wäre zur zeit ihres Königs in Pohlen Uladislai des vierten geschehen. An jezo aber nach dem sein bruder Johann Casimir an die regierung gelanget/ hätte selbiger gleicher gestalt die Lieffländer zum abfallermanet/ und wie die statt Riga möchte eingenommen werden/ mit rahtschlägen umgegangen. Die Cossaken in Lieffland zu fallen geloket: die zu Lübek angefangenen Fridens-handlungen in das weite Feld gespilet: sich zur ungebür des Königlichen Tituls / und Insigels angemasset/ und fremde schiffe/ und Kriegs-Flotten in die Ost-See zu führen / auch mit etlichen daselbst wonenden Potentaten mit ausschliessung der Schweden verbünd nusse zu stifften underfangen. Aus welchen zu sehen/ daß er der König in Schweden einen recht massigen Krieg wider Polen führen/ und demselben bei zeiten hätte vorkommen müssen. Nach dem derohalben der König sich zum kriege fertig gemacht/ schikte er seinen Feld Marschall Wittenberg mit einem theile der Armee voran in Pohlen. Diser traffbald anfangs nach etlichen vorgelauffenen kleinen scharmüzlen mit dem Waywoden von Poßna Christoffel von Brun Opolinsky/ und dem zu Calisch Andreas Carin Grudsiensky einen vergleich: Daß sich bemelte Waywoden in des Königs in Schweden schuz begeben/ und ihm/ wie bishero dem König in Pohlen beschehen/ getreu verbleiben wolten: Der König in Schweden solte daselbsten die Königlichen Pohlnischen Regalten/ und nebenst solchen alle Pässe einzunemmen. Die verwaltung über das Fußvolk bei der Waywodschafften zu führen. Die Gerichtsstellen und andere ehren-ämter under seinem nam̃en jedoch den Polnischen einwohnern aus zutheilen/ und derer jenigen Erb-Güter/ welche wider disen vertrag handlen/ und der Pohlnischen Parthei beifallen wurden/ einzuziehen macht haben. Gegentheils wolte sie der König in Schweden bei ihrer Religion und freiheiten lassen: Keine völker in die Adelichen Güter einlegen/ und da einziger muhtwille oder gewaltthätigkeit vorgehen möchte/ solche ernstlich bestraffen. Wie nun Carl Gustav General Wittenbergen auch mit einem Corpo gefolget/ und beide Könige unweit Lowiz Etliche Weiwodẽ vergleichen sich mit Gener. Wittenberg.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/510>, abgerufen am 21.11.2024.