Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.tert/ bej zeiten seiner Brüder durch Satans list/ neid und auffsaz gehabt. Dannether in eine gruben geworffen / der gute Alt-Vatter/ als were Joseph von einem Wildenthier zerrissen/ betrogen worden / nach dem sie ihn Midianitischen Kauff-Leüten unbarmherziger ja Vnmenschlicher weise verkaufft hatten. Gleich wie aber die Göttliche fürsehung immerdar kräfftig sich erzeigt und Gott der Herr die seinen wunderlich führt/ als kame Joseph in Egypten/ da sich zwaren die sachen rauch anliessen/ er auch umb seiner Gottesforcht/ Tugend und Keüschheit willen/ von Potiphars Weib/ so das ihre dem Joseph wolte heim weisen / verleümder/ beides das gefängnus und verfolgung müßte leiden/ bis ihn der gerechte allwissende Gott herfürgezogen/ mit weißheit heimliche ding zu offenbaren begaabet/ also daß er Pharaoni seinen Traum von 7. fetten/ und mageren Jahr der Welt 2230. Kühen außgelegt/ darüber auffs stattliche/ herrlichste und prächtigste gekleidet/ und geschmüket/ alß deß Landes Vatter menniglich Joseph ein vorbild auff Christum. durch Herolden fürgestelt und bis an das Scepter Pharaonis erhöcht worden. In welchem allem er nicht auffhört zu sein/ ein schönes anmühtiges vorbilde auff Christum den Herren/ welcher anfänglich ernidriget/ verachtet / auß neid und hass verkaufft/ getödet und begraben: Nachgehends wider erhöcht und zur rechten der Majestet in der höhe gesezet worden. Heidnische gedicht/ wegen Josephs. Diodor. Sic lib. 1. Daher auch die Heidnische fablen/ die ihren Hermen, alß ein urheber der künsten und wissenschaffen/ in Egypten entstanden/ angeben haben. Welches kein anderer dann Joseph ware/ der Göttliche und weltliche weißheit und disciplinas under das volk gebracht. Jacob der fromme Vatter/ durch theüre zeiten getrihen/ schiket seine Söhne in Egypthen. Joseph alß ein Mensch/ um ihnen den an ihme begangnen ohnverantwortlichen fehler desto das einzuschärffen/ verstellet sich/ und weket seinen Brüderen das gewüssen auff/ bis endlich Benjamin kame/ und Joseph mit weinen sich offenbahrete. Joseph ferner ein vorbild. Darinn er wider ein vorbilde auff Christum den Herren ware/ welcher sich nach seiner aufferstehung seinen jüngeren etwan verborgen ein zeit lang/ wie den gen Emaus gehenden begegnet/ und noch heüt zu tag / gegen die frommen heist es; Wo er am besten ist/ da will er es nit entdeken. Hier auff machte sich der wider erfreüte/ und gleichsam lebendig gemachte Vater Jakob / mit den seinen in die 70. Seelen/ in tert/ bej zeiten seiner Brüder durch Satans list/ neid und auffsaz gehabt. Dannether in eine gruben geworffen / der gute Alt-Vatter/ als were Joseph von einem Wildenthier zerrissen/ betrogen worden / nach dem sie ihn Midianitischen Kauff-Leüten unbarmherziger ja Vnmenschlicher weise verkaufft hatten. Gleich wie aber die Göttliche fürsehung im̃erdar kräfftig sich erzeigt und Gott der Herr die seinen wunderlich führt/ als kame Joseph in Egypten/ da sich zwaren die sachen rauch anliessen/ er auch umb seiner Gottesforcht/ Tugend und Keüschheit willen/ von Potiphars Weib/ so das ihre dem Joseph wolte heim weisen / verleümder/ beides das gefängnus und verfolgung müßte leiden/ bis ihn der gerechte allwissende Gott herfürgezogen/ mit weißheit heimliche ding zu offenbaren begaabet/ also daß er Pharaoni seinen Traum von 7. fetten/ und mageren Jahr der Welt 2230. Kühen außgelegt/ darüber auffs stattliche/ herrlichste und prächtigste gekleidet/ und geschmüket/ alß deß Landes Vatter menniglich Joseph ein vorbild auff Christum. durch Herolden fürgestelt und bis an das Scepter Pharaonis erhöcht worden. In welchem allem er nicht auffhört zu sein/ ein schönes anmühtiges vorbilde auff Christum den Herren/ welcher anfänglich ernidriget/ verachtet / auß neid und hass verkaufft/ getödet und begraben: Nachgehends wider erhöcht und zur rechten der Majestet in der höhe gesezet worden. Heidnische gedicht/ wegen Josephs. Diodor. Sic lib. 1. Daher auch die Heidnische fablen/ die ihren Hermen, alß ein urheber der künsten und wissenschaffen/ in Egypten entstanden/ angeben haben. Welches kein anderer dann Joseph ware/ der Göttliche und weltliche weißheit und disciplinas under das volk gebracht. Jacob der from̃e Vatter/ durch theüre zeiten getrihen/ schiket seine Söhne in Egypthen. Joseph alß ein Mensch/ um ihnen den an ihme begangnen ohnverantwortlichen fehler desto das einzuschärffen/ verstellet sich/ und weket seinen Brüderen das gewüssen auff/ bis endlich Benjamin kame/ und Joseph mit weinẽ sich offẽbahrete. Joseph ferner ein vorbild. Darinn er wider ein vorbilde auff Christum den Herren ware/ welcher sich nach seiner aufferstehung seinen jüngeren etwan verborgen ein zeit lang/ wie den gen Emaus gehenden begegnet/ und noch heüt zu tag / gegen die from̃en heist es; Wo er am besten ist/ da will er es nit entdeken. Hier auff machte sich der wider erfreüte/ und gleichsam lebendig gemachte Vater Jakob / mit den seinen in die 70. Seelen/ in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0066" n="36"/> tert/ bej zeiten seiner Brüder durch Satans list/ neid und auffsaz gehabt. Dannether in eine gruben geworffen / der gute Alt-Vatter/ als were Joseph von einem Wildenthier zerrissen/ betrogen worden / nach dem sie ihn Midianitischen Kauff-Leüten unbarmherziger ja Vnmenschlicher weise verkaufft hatten. Gleich wie aber die Göttliche fürsehung im̃erdar kräfftig sich erzeigt und Gott der Herr die seinen wunderlich führt/ als kame Joseph in Egypten/ da sich zwaren die sachen rauch anliessen/ er auch umb seiner Gottesforcht/ Tugend und Keüschheit willen/ von Potiphars Weib/ so das ihre dem Joseph wolte heim weisen / verleümder/ beides das gefängnus und verfolgung müßte leiden/ bis ihn der gerechte allwissende Gott herfürgezogen/ mit weißheit heimliche ding zu offenbaren begaabet/ also daß er Pharaoni seinen Traum von 7. fetten/ und mageren <note place="left">Jahr der Welt 2230.</note> Kühen außgelegt/ darüber auffs stattliche/ herrlichste und prächtigste gekleidet/ und geschmüket/ alß deß Landes Vatter menniglich <note place="left">Joseph ein vorbild auff Christum.</note> durch Herolden fürgestelt und bis an das Scepter Pharaonis erhöcht worden. In welchem allem er nicht auffhört zu sein/ ein schönes anmühtiges vorbilde auff Christum den Herren/ welcher anfänglich ernidriget/ verachtet / auß neid und hass verkaufft/ getödet und begraben: Nachgehends wider erhöcht und zur rechten der Majestet in der höhe gesezet worden.</p> <p><note place="left">Heidnische gedicht/ wegen Josephs. Diodor. Sic lib. 1.</note> Daher auch die Heidnische fablen/ die ihren Hermen, alß ein urheber der künsten und wissenschaffen/ in Egypten entstanden/ angeben haben. Welches kein anderer dann Joseph ware/ der Göttliche und weltliche weißheit und disciplinas under das volk gebracht.</p> <p>Jacob der from̃e Vatter/ durch theüre zeiten getrihen/ schiket seine Söhne in Egypthen. Joseph alß ein Mensch/ um ihnen den an ihme begangnen ohnverantwortlichen fehler desto das einzuschärffen/ verstellet sich/ und weket seinen Brüderen das gewüssen auff/ bis endlich Benjamin kame/ und Joseph mit weinẽ sich offẽbahrete. <note place="left">Joseph ferner ein vorbild.</note> Darinn er wider ein vorbilde auff Christum den Herren ware/ welcher sich nach seiner aufferstehung seinen jüngeren etwan verborgen ein zeit lang/ wie den gen Emaus gehenden begegnet/ und noch heüt zu tag / gegen die from̃en heist es; Wo er am besten ist/ da will er es nit entdeken.</p> <p>Hier auff machte sich der wider erfreüte/ und gleichsam lebendig gemachte Vater Jakob / mit den seinen in die 70. Seelen/ in </p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0066]
tert/ bej zeiten seiner Brüder durch Satans list/ neid und auffsaz gehabt. Dannether in eine gruben geworffen / der gute Alt-Vatter/ als were Joseph von einem Wildenthier zerrissen/ betrogen worden / nach dem sie ihn Midianitischen Kauff-Leüten unbarmherziger ja Vnmenschlicher weise verkaufft hatten. Gleich wie aber die Göttliche fürsehung im̃erdar kräfftig sich erzeigt und Gott der Herr die seinen wunderlich führt/ als kame Joseph in Egypten/ da sich zwaren die sachen rauch anliessen/ er auch umb seiner Gottesforcht/ Tugend und Keüschheit willen/ von Potiphars Weib/ so das ihre dem Joseph wolte heim weisen / verleümder/ beides das gefängnus und verfolgung müßte leiden/ bis ihn der gerechte allwissende Gott herfürgezogen/ mit weißheit heimliche ding zu offenbaren begaabet/ also daß er Pharaoni seinen Traum von 7. fetten/ und mageren Kühen außgelegt/ darüber auffs stattliche/ herrlichste und prächtigste gekleidet/ und geschmüket/ alß deß Landes Vatter menniglich durch Herolden fürgestelt und bis an das Scepter Pharaonis erhöcht worden. In welchem allem er nicht auffhört zu sein/ ein schönes anmühtiges vorbilde auff Christum den Herren/ welcher anfänglich ernidriget/ verachtet / auß neid und hass verkaufft/ getödet und begraben: Nachgehends wider erhöcht und zur rechten der Majestet in der höhe gesezet worden.
Jahr der Welt 2230.
Joseph ein vorbild auff Christum. Daher auch die Heidnische fablen/ die ihren Hermen, alß ein urheber der künsten und wissenschaffen/ in Egypten entstanden/ angeben haben. Welches kein anderer dann Joseph ware/ der Göttliche und weltliche weißheit und disciplinas under das volk gebracht.
Heidnische gedicht/ wegen Josephs. Diodor. Sic lib. 1. Jacob der from̃e Vatter/ durch theüre zeiten getrihen/ schiket seine Söhne in Egypthen. Joseph alß ein Mensch/ um ihnen den an ihme begangnen ohnverantwortlichen fehler desto das einzuschärffen/ verstellet sich/ und weket seinen Brüderen das gewüssen auff/ bis endlich Benjamin kame/ und Joseph mit weinẽ sich offẽbahrete. Darinn er wider ein vorbilde auff Christum den Herren ware/ welcher sich nach seiner aufferstehung seinen jüngeren etwan verborgen ein zeit lang/ wie den gen Emaus gehenden begegnet/ und noch heüt zu tag / gegen die from̃en heist es; Wo er am besten ist/ da will er es nit entdeken.
Joseph ferner ein vorbild. Hier auff machte sich der wider erfreüte/ und gleichsam lebendig gemachte Vater Jakob / mit den seinen in die 70. Seelen/ in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |