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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Jahr der Welt 2239. Egypten. Daß Ländlein Gossen wurde ihnen vermittelst deß Josephen/ welcher seinen Alt-Vatter wol empfangen/ vergönstiget/ darinn zu wohnen absönderlich/ und sind in 215. jahren/ von solchen 70. Menschen/ in die sechsmal Hundert Tausend mann herkommen/ und hiemit die Göttliche verheissung/ von vermehrung der H. Patriarchen sahmen gleich dem staub auff dem erdreich / der sternen am Jacob stirbt. 147. Himmel/ das sand am Meer/ erfült worden. In dessen alß Jacob 17. in Egypten/ 147. jahr in der Welt wanderschafft zugebracht/ stirbt er under den händen seiner Söhnen/ und ward in seiner Vätbegräbnuß zu Hebron auffs beste von Joseph mit erlaubnus deß Königs bejgesezt.

Josephs Tod Jahr der Welt 2310. Joseph verließ die seinen nicht/ und lebte noch 54. jahr hernach und als er jez seines bevorstehenden ends gewahrte / verordnete er in seinem Testament/ daß seine Brüder/ und verwandten/ welches sie angelobt/ wann sie wurden auß Egypten außziehen/ seine gebein mit sich ab/ und weg führen solten. Solches thate sein Gottsforcht und wahrer glaub. Er liesse hindersich seine beide Söhne Manasse, und Ephraim.

Job. Um diese zeiten nun solle sich die Histori deß gedultigen Jobs zugetragen haben. Welches ein gewüsser Historicus verwunderlich für eine histori des im Elend schwebenden Mosis halten wollen/ under disem titul/ daß aber nicht zu glauben.

Heidnisch geschicht. Auch sollen umm dise zeiten under den Heiden ihr wesen gehabt und ansehnlich gewesen sein Argus, der sonst centoculus der Hunderthäügige Euseb in Chro. genant ware. Prometeus und sein Bruder Atlas/ von welchem die Heiden getichtet er trage den Himmel auff seinen achslen/ weil er namlich die wissenschafft von deß Himmels gestirn fortpflanzte.

Kläglicher zustand der Israeliten nach Josephs ableiben. Gleich wie nun nach ableiben der Regenten/ die wol geregiert haben/ auch änderung in den Regimenteren selbsten entstehen/ also gieng es auch allhier. Nach Pharaonis und Josephs tod/ kam ein ander König auff in Egypten/ grob/ grausam und undankbar/ der wüßte nichts oder wolte gern nichts wissen von Joseph und seinen fürtrefflich geleisteten diensten. Diser fieng an das Volk Israel zu Tyrannisiren/ die Egyptier mißgönneten ihnen ihren wolstand/ sonders befohreten sie sich ab der gewaltigen vermehrung deroselben/ daß sie nicht etwan im Land unruh anhebten/ oder zu ihren feinden

Jahr der Welt 2239. Egypten. Daß Ländlein Gossen wurde ihnen vermittelst deß Josephen/ welcher seinen Alt-Vatter wol empfangen/ vergönstiget/ darinn zu wohnen absönderlich/ und sind in 215. jahren/ von solchen 70. Menschen/ in die sechsmal Hundert Tausend mañ herkom̃en/ und hiemit die Göttliche verheissung/ von vermehrung der H. Patriarchen sahmen gleich dem staub auff dem erdreich / der sternen am Jacob stirbt. 147. Him̃el/ das sand am Meer/ erfült worden. In dessen alß Jacob 17. in Egypten/ 147. jahr in der Welt wanderschafft zugebracht/ stirbt er under den händen seiner Söhnen/ und ward in seiner Vätbegräbnuß zu Hebron auffs beste von Joseph mit erlaubnus deß Königs bejgesezt.

Josephs Tod Jahr der Welt 2310. Joseph verließ die seinen nicht/ und lebte noch 54. jahr hernach und als er jez seines bevorstehenden ends gewahrte / verordnete er in seinem Testament/ daß seine Brüder/ und verwandten/ welches sie angelobt/ wann sie wurden auß Egypten außziehen/ seine gebein mit sich ab/ und weg führen solten. Solches thate sein Gottsforcht und wahrer glaub. Er liesse hindersich seine beide Söhne Manasse, und Ephraim.

Job. Um diese zeiten nun solle sich die Histori deß gedultigen Jobs zugetragen haben. Welches ein gewüsser Historicus verwunderlich für eine histori des im Elend schwebenden Mosis halten wollen/ under disem titul/ daß aber nicht zu glauben.

Heidnisch geschicht. Auch sollen um̃ dise zeiten under den Heiden ihr wesen gehabt und ansehnlich gewesen sein Argus, der sonst centoculus der Hunderthäügige Euseb in Chro. genant ware. Prometeus und sein Bruder Atlas/ von welchem die Heiden getichtet er trage den Him̃el auff seinen achslen/ weil er namlich die wissenschafft von deß Himmels gestirn fortpflanzte.

Kläglicher zustand der Israeliten nach Josephs ableiben. Gleich wie nun nach ableiben der Regenten/ die wol geregiert haben/ auch änderung in den Regimenteren selbsten entstehen/ also gieng es auch allhier. Nach Pharaonis und Josephs tod/ kam ein ander König auff in Egypten/ grob/ grausam und undankbar/ der wüßte nichts oder wolte gern nichts wissen von Joseph und seinen fürtrefflich geleisteten diensten. Diser fieng an das Volk Israel zu Tyrannisiren/ die Egyptier mißgönneten ihnen ihren wolstand/ sonders befohreten sie sich ab der gewaltigẽ vermehrung deroselben/ daß sie nicht etwan im Land unruh anhebten/ oder zu ihren feinden

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[37/0067] Egypten. Daß Ländlein Gossen wurde ihnen vermittelst deß Josephen/ welcher seinen Alt-Vatter wol empfangen/ vergönstiget/ darinn zu wohnen absönderlich/ und sind in 215. jahren/ von solchen 70. Menschen/ in die sechsmal Hundert Tausend mañ herkom̃en/ und hiemit die Göttliche verheissung/ von vermehrung der H. Patriarchen sahmen gleich dem staub auff dem erdreich / der sternen am Him̃el/ das sand am Meer/ erfült worden. In dessen alß Jacob 17. in Egypten/ 147. jahr in der Welt wanderschafft zugebracht/ stirbt er under den händen seiner Söhnen/ und ward in seiner Vätbegräbnuß zu Hebron auffs beste von Joseph mit erlaubnus deß Königs bejgesezt. Jahr der Welt 2239. Jacob stirbt. 147. Joseph verließ die seinen nicht/ und lebte noch 54. jahr hernach und als er jez seines bevorstehenden ends gewahrte / verordnete er in seinem Testament/ daß seine Brüder/ und verwandten/ welches sie angelobt/ wann sie wurden auß Egypten außziehen/ seine gebein mit sich ab/ und weg führen solten. Solches thate sein Gottsforcht und wahrer glaub. Er liesse hindersich seine beide Söhne Manasse, und Ephraim. Josephs Tod Jahr der Welt 2310. Um diese zeiten nun solle sich die Histori deß gedultigen Jobs zugetragen haben. Welches ein gewüsser Historicus verwunderlich für eine histori des im Elend schwebenden Mosis halten wollen/ under disem titul/ daß aber nicht zu glauben. Job. Auch sollen um̃ dise zeiten under den Heiden ihr wesen gehabt und ansehnlich gewesen sein Argus, der sonst centoculus der Hunderthäügige genant ware. Prometeus und sein Bruder Atlas/ von welchem die Heiden getichtet er trage den Him̃el auff seinen achslen/ weil er namlich die wissenschafft von deß Himmels gestirn fortpflanzte. Heidnisch geschicht. Euseb in Chro. Gleich wie nun nach ableiben der Regenten/ die wol geregiert haben/ auch änderung in den Regimenteren selbsten entstehen/ also gieng es auch allhier. Nach Pharaonis und Josephs tod/ kam ein ander König auff in Egypten/ grob/ grausam und undankbar/ der wüßte nichts oder wolte gern nichts wissen von Joseph und seinen fürtrefflich geleisteten diensten. Diser fieng an das Volk Israel zu Tyrannisiren/ die Egyptier mißgönneten ihnen ihren wolstand/ sonders befohreten sie sich ab der gewaltigẽ vermehrung deroselben/ daß sie nicht etwan im Land unruh anhebten/ oder zu ihren feinden Kläglicher zustand der Israeliten nach Josephs ableiben.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/67>, abgerufen am 21.11.2024.