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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Der grossen und seligen
ausnehmend schön und überzeugend, und
zeigte eine recht fliessende Fertigkeit und Be-
redsamkeit, die jedermann in Erstaunung
und Verwunderung aber auch innige Freu-
de und Vergnügung setzte. Sie zeigte also,
daß sie von dem Most getrunken, der die
Jungfrauen beredt macht.

O ihr Seelen! die ihr die Pilgerstrassen
nach Zion aus Erfahrung kennt, wie selig
und ausnehmend erquickend werden die
Stunden seyn, wenn man in der seligen
Ewigkeit einander die Gnadenwege GOttes,
dadurch uns der HErr zu einer so unendli-
chen Seligkeit wird geführet haben, erzählen
wird, zu wie mancher Lobeserhebung GOt-
tes und seiner Liebe, wird dieses nicht Ma-
terie und Gelegenheit an die Hand geben.
Lasset uns diese selige Beschäftigungen schon
hier auf Erden anfangen; suchen die armen
Menschen, die die Gnade nicht kennen, und
also nichts bessers wissen, einander mit Thor-
heiten auf ihren breiten Wegen zu ergötzen,
so lasset uns auf unsern schmalen Dornen-
wegen, das zu unserem Zeitvertreib machen,
daß einer durch seine Erfahrungen den andern
erwecke, muthiger und freudiger, über alle rau-
he Hügel und Berge, seine Pilgerreise fortzu-
setzen, und mit unverwanten Blicken nach de-
nen Thoren Zions zu eilen, und nicht zu ru-
hen, biß man in Salems Häußern sich la-

geren,

Der groſſen und ſeligen
ausnehmend ſchoͤn und uͤberzeugend, und
zeigte eine recht flieſſende Fertigkeit und Be-
redſamkeit, die jedermann in Erſtaunung
und Verwunderung aber auch innige Freu-
de und Vergnuͤgung ſetzte. Sie zeigte alſo,
daß ſie von dem Moſt getrunken, der die
Jungfrauen beredt macht.

O ihr Seelen! die ihr die Pilgerſtraſſen
nach Zion aus Erfahrung kennt, wie ſelig
und ausnehmend erquickend werden die
Stunden ſeyn, wenn man in der ſeligen
Ewigkeit einander die Gnadenwege GOttes,
dadurch uns der HErr zu einer ſo unendli-
chen Seligkeit wird gefuͤhret haben, erzaͤhlen
wird, zu wie mancher Lobeserhebung GOt-
tes und ſeiner Liebe, wird dieſes nicht Ma-
terie und Gelegenheit an die Hand geben.
Laſſet uns dieſe ſelige Beſchaͤftigungen ſchon
hier auf Erden anfangen; ſuchen die armen
Menſchen, die die Gnade nicht kennen, und
alſo nichts beſſers wiſſen, einander mit Thor-
heiten auf ihren breiten Wegen zu ergoͤtzen,
ſo laſſet uns auf unſern ſchmalen Dornen-
wegen, das zu unſerem Zeitvertreib machen,
daß einer durch ſeine Erfahrungen den andern
erwecke, muthiger und freudiger, uͤber alle rau-
he Huͤgel und Berge, ſeine Pilgerreiſe fortzu-
ſetzen, und mit unverwanten Blicken nach de-
nen Thoren Zions zu eilen, und nicht zu ru-
hen, biß man in Salems Haͤußern ſich la-

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[160/0212] Der groſſen und ſeligen ausnehmend ſchoͤn und uͤberzeugend, und zeigte eine recht flieſſende Fertigkeit und Be- redſamkeit, die jedermann in Erſtaunung und Verwunderung aber auch innige Freu- de und Vergnuͤgung ſetzte. Sie zeigte alſo, daß ſie von dem Moſt getrunken, der die Jungfrauen beredt macht. O ihr Seelen! die ihr die Pilgerſtraſſen nach Zion aus Erfahrung kennt, wie ſelig und ausnehmend erquickend werden die Stunden ſeyn, wenn man in der ſeligen Ewigkeit einander die Gnadenwege GOttes, dadurch uns der HErr zu einer ſo unendli- chen Seligkeit wird gefuͤhret haben, erzaͤhlen wird, zu wie mancher Lobeserhebung GOt- tes und ſeiner Liebe, wird dieſes nicht Ma- terie und Gelegenheit an die Hand geben. Laſſet uns dieſe ſelige Beſchaͤftigungen ſchon hier auf Erden anfangen; ſuchen die armen Menſchen, die die Gnade nicht kennen, und alſo nichts beſſers wiſſen, einander mit Thor- heiten auf ihren breiten Wegen zu ergoͤtzen, ſo laſſet uns auf unſern ſchmalen Dornen- wegen, das zu unſerem Zeitvertreib machen, daß einer durch ſeine Erfahrungen den andern erwecke, muthiger und freudiger, uͤber alle rau- he Huͤgel und Berge, ſeine Pilgerreiſe fortzu- ſetzen, und mit unverwanten Blicken nach de- nen Thoren Zions zu eilen, und nicht zu ru- hen, biß man in Salems Haͤußern ſich la- geren,

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/212>, abgerufen am 21.11.2024.