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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. III. Stück.
Name ist in dem Himmel eingeschrieben,
ein Ort in denen Wohnungen der Herrlich-
keit ist würklich für dich bereitet, und du
bist auf eine feyerliche Weise vor allen En-
geln und triumphirenden Seelen als ein
Miterbe und Mitgenoß der Seligkeit erklä-
ret und ausgerufen worden. Aber dieses im
Himmel nun ewig fest bleibende Gnadenur-
theil ist dir noch nicht bekannt gemacht, und
durch das innere Zeugniß des heiligen Gei-
stes in deinem Herzen noch nicht versiegelt.
Du hast die süsse und empfindliche Folgen
desselben noch nicht geschmecket. Dein gu-
ter Vater im Himmel meynt es aber damit
recht gut mit dir. Er sucht dich vor der Ge-
fahr der Selbsterhebung zu bewahren, und
in den sichern Wegen der Demuth zu üben.
Er will dich durch die Entziehung des em-
pfindlichen Geschmacks seiner Liebe, und
durch die Zurückhaltung der Ausflüssen sei-
ner frölich machenden Freundlichkeiten, in
Wachen und Beten, im Hungern, im Su-
chen und immer tiefern Eindringen in seine
Erbarmungen, und in stetem gläubigern
Festhalten an seiner Gnade, und endlich im
Treuseyn bis in den Tod erhalten. Kommst
du aber zu Zeiten, wegen dem Mangel von
der Versicherung der Vergebung deiner
Sünden, und wegen dem Verzug seiner

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S 3

Thaten der Gnade. III. Stuͤck.
Name iſt in dem Himmel eingeſchrieben,
ein Ort in denen Wohnungen der Herrlich-
keit iſt wuͤrklich fuͤr dich bereitet, und du
biſt auf eine feyerliche Weiſe vor allen En-
geln und triumphirenden Seelen als ein
Miterbe und Mitgenoß der Seligkeit erklaͤ-
ret und ausgerufen worden. Aber dieſes im
Himmel nun ewig feſt bleibende Gnadenur-
theil iſt dir noch nicht bekannt gemacht, und
durch das innere Zeugniß des heiligen Gei-
ſtes in deinem Herzen noch nicht verſiegelt.
Du haſt die ſuͤſſe und empfindliche Folgen
deſſelben noch nicht geſchmecket. Dein gu-
ter Vater im Himmel meynt es aber damit
recht gut mit dir. Er ſucht dich vor der Ge-
fahr der Selbſterhebung zu bewahren, und
in den ſichern Wegen der Demuth zu uͤben.
Er will dich durch die Entziehung des em-
pfindlichen Geſchmacks ſeiner Liebe, und
durch die Zuruͤckhaltung der Ausfluͤſſen ſei-
ner froͤlich machenden Freundlichkeiten, in
Wachen und Beten, im Hungern, im Su-
chen und immer tiefern Eindringen in ſeine
Erbarmungen, und in ſtetem glaͤubigern
Feſthalten an ſeiner Gnade, und endlich im
Treuſeyn bis in den Tod erhalten. Kommſt
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[277/0329] Thaten der Gnade. III. Stuͤck. Name iſt in dem Himmel eingeſchrieben, ein Ort in denen Wohnungen der Herrlich- keit iſt wuͤrklich fuͤr dich bereitet, und du biſt auf eine feyerliche Weiſe vor allen En- geln und triumphirenden Seelen als ein Miterbe und Mitgenoß der Seligkeit erklaͤ- ret und ausgerufen worden. Aber dieſes im Himmel nun ewig feſt bleibende Gnadenur- theil iſt dir noch nicht bekannt gemacht, und durch das innere Zeugniß des heiligen Gei- ſtes in deinem Herzen noch nicht verſiegelt. Du haſt die ſuͤſſe und empfindliche Folgen deſſelben noch nicht geſchmecket. Dein gu- ter Vater im Himmel meynt es aber damit recht gut mit dir. Er ſucht dich vor der Ge- fahr der Selbſterhebung zu bewahren, und in den ſichern Wegen der Demuth zu uͤben. Er will dich durch die Entziehung des em- pfindlichen Geſchmacks ſeiner Liebe, und durch die Zuruͤckhaltung der Ausfluͤſſen ſei- ner froͤlich machenden Freundlichkeiten, in Wachen und Beten, im Hungern, im Su- chen und immer tiefern Eindringen in ſeine Erbarmungen, und in ſtetem glaͤubigern Feſthalten an ſeiner Gnade, und endlich im Treuſeyn bis in den Tod erhalten. Kommſt du aber zu Zeiten, wegen dem Mangel von der Verſicherung der Vergebung deiner Suͤnden, und wegen dem Verzug ſeiner au- S 3

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/329>, abgerufen am 24.11.2024.