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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. IV. Stück.
denführungen des Heylandes in Ewigkeit
mit ihr erfreuen

Ach daß doch alle Eltern und Großel-
tern es m[e]rkten, wie unendlich seliger es sey
durch Gebet und Thränen denen Kindern
einen gnädigen und versöhnten GOtt zu su-
chen, als mit Reichthum, Ehre und Ho-
heit der Welt unter vielen Sünden ihnen
die Ewigkeit schwer, ja unselig zu machen!
An einem versöhnten Vater in dem Him-
mel haben Kinder und Kindeskinder genug
in alle Ewigkeit. Denn der HErr bewei-
set Barmherzigkeit und Freundschaft bis in
das tausendeste Geschlecht, denen die ihn
lieben, und seine Gebote halten. David
kan darum aus Erfahrung im 37. Psalm
25. Vers sagen: Jch bin jung gewesen,
ich bin auch alt worden, ich habe aber
noch nie gesehen einen Gerechten, der
verlassen worden wäre, oder daß sein
Saame Brot hiesche
. Der HErr lässet
sich auch gerne von denen Eltern für ihre
Kinder finden, und bekrönet an denensel-
ben gewiß allemahl ihre gläubigen Gebeter
mit Segen und Gnade. Man erinnert sich
hierbey der Monica, der gottseligen Mutter
Augustini, als diese einmahl ihren Kum-
mer über ihren, in der Jugend sehr eiteln,
und verirrten Sohn, einem frommen Bi-
schof ausschüttete, so tröstete sie dieser mit

fol-
T 5

Thaten der Gnade. IV. Stuͤck.
denfuͤhrungen des Heylandes in Ewigkeit
mit ihr erfreuen

Ach daß doch alle Eltern und Großel-
tern es m[e]rkten, wie unendlich ſeliger es ſey
durch Gebet und Thraͤnen denen Kindern
einen gnaͤdigen und verſoͤhnten GOtt zu ſu-
chen, als mit Reichthum, Ehre und Ho-
heit der Welt unter vielen Suͤnden ihnen
die Ewigkeit ſchwer, ja unſelig zu machen!
An einem verſoͤhnten Vater in dem Him-
mel haben Kinder und Kindeskinder genug
in alle Ewigkeit. Denn der HErr bewei-
ſet Barmherzigkeit und Freundſchaft bis in
das tauſendeſte Geſchlecht, denen die ihn
lieben, und ſeine Gebote halten. David
kan darum aus Erfahrung im 37. Pſalm
25. Vers ſagen: Jch bin jung geweſen,
ich bin auch alt worden, ich habe aber
noch nie geſehen einen Gerechten, der
verlaſſen worden waͤre, oder daß ſein
Saame Brot hieſche
. Der HErr laͤſſet
ſich auch gerne von denen Eltern fuͤr ihre
Kinder finden, und bekroͤnet an denenſel-
ben gewiß allemahl ihre glaͤubigen Gebeter
mit Segen und Gnade. Man erinnert ſich
hierbey der Monica, der gottſeligen Mutter
Auguſtini, als dieſe einmahl ihren Kum-
mer uͤber ihren, in der Jugend ſehr eiteln,
und verirrten Sohn, einem frommen Bi-
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fol-
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[297/0349] Thaten der Gnade. IV. Stuͤck. denfuͤhrungen des Heylandes in Ewigkeit mit ihr erfreuen Ach daß doch alle Eltern und Großel- tern es merkten, wie unendlich ſeliger es ſey durch Gebet und Thraͤnen denen Kindern einen gnaͤdigen und verſoͤhnten GOtt zu ſu- chen, als mit Reichthum, Ehre und Ho- heit der Welt unter vielen Suͤnden ihnen die Ewigkeit ſchwer, ja unſelig zu machen! An einem verſoͤhnten Vater in dem Him- mel haben Kinder und Kindeskinder genug in alle Ewigkeit. Denn der HErr bewei- ſet Barmherzigkeit und Freundſchaft bis in das tauſendeſte Geſchlecht, denen die ihn lieben, und ſeine Gebote halten. David kan darum aus Erfahrung im 37. Pſalm 25. Vers ſagen: Jch bin jung geweſen, ich bin auch alt worden, ich habe aber noch nie geſehen einen Gerechten, der verlaſſen worden waͤre, oder daß ſein Saame Brot hieſche. Der HErr laͤſſet ſich auch gerne von denen Eltern fuͤr ihre Kinder finden, und bekroͤnet an denenſel- ben gewiß allemahl ihre glaͤubigen Gebeter mit Segen und Gnade. Man erinnert ſich hierbey der Monica, der gottſeligen Mutter Auguſtini, als dieſe einmahl ihren Kum- mer uͤber ihren, in der Jugend ſehr eiteln, und verirrten Sohn, einem frommen Bi- ſchof ausſchuͤttete, ſo troͤſtete ſie dieſer mit fol- T 5

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/349>, abgerufen am 21.11.2024.