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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
Vergraben in den Sand/ die Fahnen
stecken hin
Zu den Pyramiden/ ja von der Porten
Zinn
Ausruffet in die Welt: Wer wil die Tugend
sehen/
Die Tugend vnd den Lohn muß etwas weiters ge-
den.
Was Bubenstücke seyn/ stehn hier gezeichnet an
Niemand der Türckensold als Satan zehlen kan.

Ein anders: Fürwar Herodes ist ein
herrlicher vnd heiliger Mann gewesen/
der sich in der Triumphirenden Kirchen Got-
tes sehr hoch verdienet/ durch seine barm-
hertzige Kriegsgurgel in wenig Tagen viel
hundert zarte Röselein/ mit dem Schwerde
aus dem Acker dieser Welt abbrechen/ vnd
in dem Garten deß Himmels verschencken/
viel tausend lieblicher Stämmelein von der
Wüsteney in dieser Zeitligkeit wegreumen/
vnd durch die Felder deß Paradieses in der
Ewigkeit vortsetzen lassen.

Jch wil nicht mit dir handeln nach
scharffen Rechten/ sondern das beste bey
mit bestehen lassen/ damit ich dich nicht vmb
Ehr/ Haab Gut vnd Blut bringe. Das ist/
eine scharffe Spottrede/ vnd in deme jener sa-

get/
H ij
Teutſchen Rhetorica.
Vergraben in den Sand/ die Fahnen
ſtecken hin
Zu den Pyramiden/ ja von der Porten
Zinn
Ausruffet in die Welt: Wer wil die Tugend
ſehen/
Die Tugend vnd den Lohn muß etwas weiters ge-
den.
Was Bubenſtuͤcke ſeyn/ ſtehn hier gezeichnet an
Niemand der Tuͤrckenſold als Satan zehlen kan.

Ein anders: Fuͤrwar Herodes iſt ein
herꝛlicher vnd heiliger Mann geweſen/
der ſich in der Triumphirenden Kirchen Got-
tes ſehr hoch verdienet/ durch ſeine barm-
hertzige Kriegsgurgel in wenig Tagen viel
hundert zarte Roͤſelein/ mit dem Schwerde
aus dem Acker dieſer Welt abbrechen/ vnd
in dem Garten deß Himmels verſchencken/
viel tauſend lieblicher Staͤm̃elein von der
Wuͤſteney in dieſer Zeitligkeit wegreumen/
vnd durch die Felder deß Paradieſes in der
Ewigkeit vortſetzen laſſen.

Jch wil nicht mit dir handeln nach
ſcharffen Rechten/ ſondern das beſte bey
mit beſtehen laſſen/ damit ich dich nicht vmb
Ehr/ Haab Gut vnd Blut bringe. Das iſt/
eine ſcharffe Spottrede/ vnd in deme jener ſa-

get/
H ij
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[115/0135] Teutſchen Rhetorica. Vergraben in den Sand/ die Fahnen ſtecken hin Zu den Pyramiden/ ja von der Porten Zinn Ausruffet in die Welt: Wer wil die Tugend ſehen/ Die Tugend vnd den Lohn muß etwas weiters ge- den. Was Bubenſtuͤcke ſeyn/ ſtehn hier gezeichnet an Niemand der Tuͤrckenſold als Satan zehlen kan. Ein anders: Fuͤrwar Herodes iſt ein herꝛlicher vnd heiliger Mann geweſen/ der ſich in der Triumphirenden Kirchen Got- tes ſehr hoch verdienet/ durch ſeine barm- hertzige Kriegsgurgel in wenig Tagen viel hundert zarte Roͤſelein/ mit dem Schwerde aus dem Acker dieſer Welt abbrechen/ vnd in dem Garten deß Himmels verſchencken/ viel tauſend lieblicher Staͤm̃elein von der Wuͤſteney in dieſer Zeitligkeit wegreumen/ vnd durch die Felder deß Paradieſes in der Ewigkeit vortſetzen laſſen. Jch wil nicht mit dir handeln nach ſcharffen Rechten/ ſondern das beſte bey mit beſtehen laſſen/ damit ich dich nicht vmb Ehr/ Haab Gut vnd Blut bringe. Das iſt/ eine ſcharffe Spottrede/ vnd in deme jener ſa- get/ H ij

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/135>, abgerufen am 23.11.2024.