Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 11. Cap. der get/ er wolle nicht handeln nach scharffenRechten/ handele er warlich gar scharff. Cicero spricht/ Jch lasse es geschehen/ Cicero: Schawet doch an/ jhr Hohe- Cicero: Vnd solches wolte ich desto heff- Cicero: Was aber/ daß du neulich durch Wel-
Das 11. Cap. der get/ er wolle nicht handeln nach ſcharffenRechten/ handele er warlich gar ſcharff. Cicero ſpricht/ Jch laſſe es geſchehen/ Cicero: Schawet doch an/ jhr Hohe- Cicero: Vnd ſolches wolte ich deſto heff- Cicero: Was aber/ daß du neulich durch Wel-
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Das 11. Cap. der
get/ er wolle nicht handeln nach ſcharffen
Rechten/ handele er warlich gar ſcharff.
Cicero ſpricht/ Jch laſſe es geſchehen/
daß die finſtere Zeit deines angehenden Ai-
ters verborgen bleibt/ wiewol du in der Ju-
gend/ ſo viel mich anlanget/ vngeſtraffet
die Wende durchbrochen/ die Nachbarn
beſtohlen/ vnd die Mutter geſchlagen.
Sihe Cicero ſpricht: Er laſſe es geſchehen/
vnd leſſet es doch gar nicht geſchehen/ ſon-
dern erzehlet grauſame Stuͤcke.
Cicero: Schawet doch an/ jhr Hohe-
prieſter den heiligen vnnd andaͤchtigen
Menſchen/ vnd ſo es euch beliebet/ welches
den ſrommen Prieſtern wol anſtehet/ errin-
nert jhn/ ꝛc.
Cicero: Vnd ſolches wolte ich deſto heff-
eiger thun/ wo ich nicht ſonderbahre Feindſe-
ligkeiten hette mit jenen Weibesmanne.
Bruder wolte ich ſagen/ allzeit verſtoſſe ich
hierinnen.
Cicero: Was aber/ daß du neulich durch
den Todt deß vorigen Weibes/ mit newen
Hochzeitgaͤſten das Hauß leer gemachet/ ha-
ſtu nicht mit einen andern vngleublichen
Bubenſtuͤcke dieſes Bubenſtuͤcke vermehret?
Wel-
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