Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. Was ists/ O trawter Buhl/ was nutzen dir die Dinge? Daß du in dem Gemüht mich achtest nicht geringe : Die Dirne wil nicht sprechen: Was Fast dergleichen Art findet sich in der Also kan man sagen: Alexander ist Jtem/ die Söhne der Königen in Persia ner K
Teutſchen Rhetorica. Was iſts/ O trawter Buhl/ was nutzen dir die Dinge? Daß du in dem Gemuͤht mich achteſt nicht geringe : Die Dirne wil nicht ſprechen: Was Faſt dergleichen Art findet ſich in der Alſo kan man ſagen: Alexander iſt Jtem/ die Soͤhne der Koͤnigen in Perſia ner K
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Teutſchen Rhetorica.
Was iſts/ O trawter Buhl/ was nutzen dir die
Dinge?
Daß du in dem Gemuͤht mich achteſt nicht
geringe :
Die Dirne wil nicht ſprechen: Was
nutzet dir/ daß du mich ſehr liebeſt/ vnd
ſpricht davor/ daß du mich nicht gering
achteſt. Bejahet heimlich mit jhrem vernei-
nen vielmehr/ als ſie ſaget.
Faſt dergleichen Art findet ſich in der
vorbundigen Oration/ welche Dido im An-
fang deß vierdten Buchs der Æneiden an jh-
re Schweſter Anna thut/ vnd kan mit
ſchlechter Muͤhe gantz Rhetoriſch verdeutſchet
werden/ vnd dermaſſen verdecket/ daß die vor-
gewieſene Art aus allen Sententzen dennoch
erſcheinet.
Alſo kan man ſagen: Alexander iſt
nicht von einem ſchlechten Griechen/
Ariſtoteles nicht von einem gemeinen
Schul Lehrer/ Plato nicht von einem
geringen Meiſter in Freyenkuͤnſten vnd A-
delichen Sitten vnterwieſen worden/ das iſt/
von herꝛlichen Maͤnnern.
Jtem/ die Soͤhne der Koͤnigen in Perſia
muſten nicht von dem ruchloſeſten Gleiß-
ner
K
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