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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
Das 29. Capitel.
Was Epistrophe sey/ vnd in wel-
chen Arten sie sich eygentlich bey
den Redenern befin-
de.

DJe Epistrophe wird von den
Redenern auch Antistrophe ge-
nennet/ nemlich/ wegen der Ana-
phoren/ denn gleich wie die Ana-
phora ist/ wenn ein Wort im Anfang der
Spruche offt widerbracht wird/ also wendet
solches Epistrophe im Gegentheil gantz vmb/
vnd widerholet ein Wort/ oder sonsten etwas
in dem Außgang der Sprüche zum öfftern
mahl. Von Andern wird diese Figur Epi-
phora genennet.

Bleibet demnach Epistrophe/ wennEpistrophe
was sey.

ein Wort oder Syllaben offtmahls am
Ende der Sprüche widerholet wird. Eine
Syllaben: Sie haben die Tempel belägert/
die Heyden geärgert/ das Christenvolck ver-
ringert. Jtem. Es ist eine grosse Kunst sein
Gemüth zwingen/ den Zorn zu der Sanfft-
muth tringen/ den Sieg vnter die Gnade
bringen.

Maro:
T iiij
Teutſchen Rhetorica.
Das 29. Capitel.
Was Epiſtrophe ſey/ vnd in wel-
chen Arten ſie ſich eygentlich bey
den Redenern befin-
de.

DJe Epiſtrophe wird von den
Redenern auch Antiſtrophe ge-
nennet/ nemlich/ wegen der Ana-
phoren/ denn gleich wie die Ana-
phora iſt/ wenn ein Wort im Anfang der
Spruche offt widerbracht wird/ alſo wendet
ſolches Epiſtrophe im Gegentheil gantz vmb/
vnd widerholet ein Wort/ oder ſonſten etwas
in dem Außgang der Spruͤche zum oͤfftern
mahl. Von Andern wird dieſe Figur Epi-
phora genennet.

Bleibet demnach Epiſtrophe/ wennEpiſtrophe
was ſey.

ein Wort oder Syllaben offtmahls am
Ende der Spruͤche widerholet wird. Eine
Syllaben: Sie haben die Tempel belaͤgert/
die Heyden geaͤrgert/ das Chriſtenvolck ver-
ringert. Jtem. Es iſt eine groſſe Kunſt ſein
Gemuͤth zwingen/ den Zorn zu der Sanfft-
muth tringen/ den Sieg vnter die Gnade
bringen.

Maro:
T iiij
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[295/0315] Teutſchen Rhetorica. Das 29. Capitel. Was Epiſtrophe ſey/ vnd in wel- chen Arten ſie ſich eygentlich bey den Redenern befin- de. DJe Epiſtrophe wird von den Redenern auch Antiſtrophe ge- nennet/ nemlich/ wegen der Ana- phoren/ denn gleich wie die Ana- phora iſt/ wenn ein Wort im Anfang der Spruche offt widerbracht wird/ alſo wendet ſolches Epiſtrophe im Gegentheil gantz vmb/ vnd widerholet ein Wort/ oder ſonſten etwas in dem Außgang der Spruͤche zum oͤfftern mahl. Von Andern wird dieſe Figur Epi- phora genennet. Bleibet demnach Epiſtrophe/ wenn ein Wort oder Syllaben offtmahls am Ende der Spruͤche widerholet wird. Eine Syllaben: Sie haben die Tempel belaͤgert/ die Heyden geaͤrgert/ das Chriſtenvolck ver- ringert. Jtem. Es iſt eine groſſe Kunſt ſein Gemuͤth zwingen/ den Zorn zu der Sanfft- muth tringen/ den Sieg vnter die Gnade bringen. Epiſtrophe was ſey. Maro: T iiij

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/315>, abgerufen am 22.11.2024.