Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. Jhr von der Mitternacht/ wenn der Pompejuslieff/ Jhr folgtet auff dem Fuß/ wenn er euch gleich nicht rieff. Vnd wollet jetzt von mir? Da ich im vollen Stege Vnd dem getrennten Feind mit Frewden obenlige ? Schawt Ladienus an/ in meiner Waffen Zierd Ohn langst er in dem Feld den desten Flügel führt: Nach dem sich er von mir hat schendlich abgewende[t] Muß sein bestürtzter Leib/ wohin das Schiff sich lendet Mit dem Pompejus fort/ es sey das wüste Meer Vnd wüste Jnsulen/ von Menschen/ Thieren Leer. Von der Meineydigkeit bey euch/ was kan ich den- cken? Wann jhr von alter Trew euch thut von newen len- cken? Jhr wolt nicht dienen mir/ nicht dienen meinem Feind [:] Wo hette mein Gemüth die Vnruh her vermein[?] Wer nun in diesem Feld von meinen Fahnen weichet/ Auch zu Pompejus Heer von dannen nit verschleichet[:] Wie darff er dienen mir/ oder dem Gegentheil? Bey jhm kein Glaube ist/ loß ist er von dem Heyl [?] Fürwar der Götter Rath mein Lager streng vmb- wallet/ Der hat gemacht/ daß die Trommeten aufferschallet[?] Auch mich in diesen Krieg vor anderen gebracht/ Dz ich verwechseln kan mit Leuten meine Macht. Ach du gewünschtes Glück/ Du hast mich hochge- chret! Die Last genommen mir/ so meinen Leib beschweret[!] Gelegenheit sind ich/ vnd sende Männer heim/ Die nach deß Bäerenlust hungert nach Honigseim. Die B v
Teutſchen Rhetorica. Jhr von der Mitternacht/ wenn der Pompejuslieff/ Jhr folgtet auff dem Fuß/ wenn er euch gleich nicht rieff. Vnd wollet jetzt von mir? Da ich im vollen Stege Vnd dem getrennten Feind mit Frewden obenlige ? Schawt Ladienus an/ in meiner Waffen Zierd Ohn langſt er in dem Feld den deſtẽ Fluͤgel fuͤhrt: Nach dem ſich er von mir hat ſchendlich abgewende[t] Muß ſein beſtuͤrtzter Leib/ wohin das Schiff ſich lendet Mit dem Pompejus fort/ es ſey das wuͤſte Meer Vnd wuͤſte Jnſulẽ/ von Menſchen/ Thieren Leer. Von der Meineydigkeit bey euch/ was kan ich den- cken? Wann jhr von alter Trew euch thut von newen len- cken? Jhr wolt nicht dienen mir/ nicht dienen meinem Feind [:] Wo hette mein Gemuͤth die Vnruh her vermein[?] Wer nun in dieſem Feld von meinẽ Fahnen weichet/ Auch zu Pompejus Heer von dañen nit verſchleichet[:] Wie darff er dienen mir/ oder dem Gegentheil? Bey jhm kein Glaube iſt/ loß iſt er von dem Heyl [?] Fuͤrwar der Goͤtter Rath mein Lager ſtreng vmb- wallet/ Der hat gemacht/ daß die Trom̃eten aufferſchallet[?] Auch mich in dieſen Krieg vor anderen gebracht/ Dz ich verwechſeln kan mit Leuten meine Macht. Ach du gewuͤnſchtes Gluͤck/ Du haſt mich hochge- chret! Die Laſt genom̃en mir/ ſo meinen Leib beſchweret[!] Gelegenheit ſind ich/ vnd ſende Maͤnner heim/ Die nach deß Baͤeꝛenluſt hungert nach Honigſeim. Die B v
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Teutſchen Rhetorica.
Jhr von der Mitternacht/ wenn der Pompejus
lieff/
Jhr folgtet auff dem Fuß/ wenn er euch gleich
nicht rieff.
Vnd wollet jetzt von mir? Da ich im vollen Stege
Vnd dem getrennten Feind mit Frewden obenlige ?
Schawt Ladienus an/ in meiner Waffen Zierd
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Nach dem ſich er von mir hat ſchendlich abgewendet
Muß ſein beſtuͤrtzter Leib/ wohin das Schiff ſich
lendet
Mit dem Pompejus fort/ es ſey das wuͤſte Meer
Vnd wuͤſte Jnſulẽ/ von Menſchen/ Thieren Leer.
Von der Meineydigkeit bey euch/ was kan ich den-
cken?
Wann jhr von alter Trew euch thut von newen len-
cken?
Jhr wolt nicht dienen mir/ nicht dienen meinem
Feind :
Wo hette mein Gemuͤth die Vnruh her vermein?
Wer nun in dieſem Feld von meinẽ Fahnen weichet/
Auch zu Pompejus Heer von dañen nit verſchleichet:
Wie darff er dienen mir/ oder dem Gegentheil?
Bey jhm kein Glaube iſt/ loß iſt er von dem Heyl ?
Fuͤrwar der Goͤtter Rath mein Lager ſtreng vmb-
wallet/
Der hat gemacht/ daß die Trom̃eten aufferſchallet?
Auch mich in dieſen Krieg vor anderen gebracht/
Dz ich verwechſeln kan mit Leuten meine Macht.
Ach du gewuͤnſchtes Gluͤck/ Du haſt mich hochge-
chret!
Die Laſt genom̃en mir/ ſo meinen Leib beſchweret!
Gelegenheit ſind ich/ vnd ſende Maͤnner heim/
Die nach deß Baͤeꝛenluſt hungert nach Honigſeim.
Die
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