Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 4. Cap. deß 2. Buchs der Das 4. Capitel. Allhier wird ferner gehandelt von der Stimme deß geschickten Rede- ners. NEchst diesem sol ein Redener hiel-
Das 4. Cap. deß 2. Buchs der Das 4. Capitel. Allhier wird ferner gehandelt von der Stimme deß geſchickten Rede- ners. NEchſt dieſem ſol ein Redener hiel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0474" n="12"/> <fw place="top" type="header">Das 4. Cap. deß 2. Buchs der</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Das 4. Capitel.<lb/><hi rendition="#in">A</hi>llhier wird ferner gehandelt von<lb/> der Stimme deß geſchickten Rede-<lb/> ners.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Echſt dieſem ſol ein Redener<lb/> ſeinen Halß zeitlich geweh-<lb/> nen/ daß der Halß/ wenn es<lb/> noͤthig/ in einem Thon bleibe/<lb/> vnd wo es noͤthig/ dem Thon zierlicher<lb/> Weiſe veraͤndere/ bald auffſteige/ bald<lb/> niederfalle. Warumb aber? Wer jm-<lb/> merdar auff einer Seyten leyret/ machet jhm<lb/> die Zuhoͤrer zu Feinde vnd Spoͤttern. Ein<lb/> kuͤnſtliche Rede iſt eine heimliche Harmoney<lb/> oder Muſica/ vnd muß nicht auff einer Sey-<lb/> ten ſtreichen/ nicht jmmerdar von oben herab<lb/> fallen/ jmmerdar von vnten auffſteigen/ nicht<lb/> jmmerdar im Anfang auffſteigen/ am Ende<lb/> herunder fallen/ nicht jmmerdar im Anfang<lb/> herunder fallen/ am Ende auffſteigen. Jn<lb/> Summa/ eine gantze Rede muß ſeyn wie eine<lb/> Muſic von vielen Geſaͤngen/ als wenn Ho-<lb/> ratius Vecchi oder die Patres der Societet<lb/> zu Wuͤrtzburg eine praͤchtige Sing Com<hi rendition="#aq">œ</hi>dien<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hiel-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0474]
Das 4. Cap. deß 2. Buchs der
Das 4. Capitel.
Allhier wird ferner gehandelt von
der Stimme deß geſchickten Rede-
ners.
NEchſt dieſem ſol ein Redener
ſeinen Halß zeitlich geweh-
nen/ daß der Halß/ wenn es
noͤthig/ in einem Thon bleibe/
vnd wo es noͤthig/ dem Thon zierlicher
Weiſe veraͤndere/ bald auffſteige/ bald
niederfalle. Warumb aber? Wer jm-
merdar auff einer Seyten leyret/ machet jhm
die Zuhoͤrer zu Feinde vnd Spoͤttern. Ein
kuͤnſtliche Rede iſt eine heimliche Harmoney
oder Muſica/ vnd muß nicht auff einer Sey-
ten ſtreichen/ nicht jmmerdar von oben herab
fallen/ jmmerdar von vnten auffſteigen/ nicht
jmmerdar im Anfang auffſteigen/ am Ende
herunder fallen/ nicht jmmerdar im Anfang
herunder fallen/ am Ende auffſteigen. Jn
Summa/ eine gantze Rede muß ſeyn wie eine
Muſic von vielen Geſaͤngen/ als wenn Ho-
ratius Vecchi oder die Patres der Societet
zu Wuͤrtzburg eine praͤchtige Sing Comœdien
hiel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |