Michelis, Arthur: Reiseschule für Touristen und Curgäste. Leipzig, 1869.II. Vorbereitungen -- schweres Herz -- Reisehandbücher -- Reisepläne -- Stadtpläne Oft genug, in Versen und in Prosa, ist der Rath er- II. Vorbereitungen — ſchweres Herz — Reiſehandbücher — Reiſepläne — Stadtpläne Oft genug, in Verſen und in Proſa, iſt der Rath er- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0021" n="[7]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">II.</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p>Vorbereitungen — ſchweres Herz — Reiſehandbücher — Reiſepläne — Stadtpläne<lb/> — Reiſepläne, deren Sclaven und Narren — Muſterung und Verpackung — Livr<hi rendition="#aq">é</hi>e<lb/> für Gepäckgegenſtände — auffällige Markirung — Hauptliſte für Mitzunehmendes —<lb/> Reiſeapparat.</p> </argument><lb/> <p>Oft genug, in Verſen und in Proſa, iſt der Rath er-<lb/> theilt worden, beim Antritt einer Reiſe alle Sorgen daheim<lb/> zu laſſen, Entbehrungen und Ungemach jeder Art leicht zu<lb/> nehmen, ihnen eine humoriſtiſche Seite abzugewinnen. Nun,<lb/> es gibt ja Menſchen, denen jener gute leichte Sinn, welchen<lb/> der Dichter „das größte Glück und den reichlichſten Gewinn<lb/> im Leben“ nennt, von Haus aus beſchieden iſt, Andere, die<lb/> ſo weiſe waren, durch geiſtige und leibliche Turnübungen<lb/> frühzeitig ihre Willenskraft, Geduld, Nerven und Muskeln<lb/> zu ſtählen, ſo daß ſie den großen Leiden der Lebensreiſe, wie<lb/> viel mehr den kleinen des Reiſelebens jeden Einfluß auf ihre<lb/> Stimmung zu wehren vermögen. Sie Alle bedürfen des<lb/> Raths nicht. Die überwiegende Mehrzahl der Badereiſenden<lb/> und eine erkleckliche Menge Touriſten ſind jedoch keines-<lb/> wegs ſo beſchaffen, vielmehr ſoll eben erſt die Reiſe ihnen<lb/> das Heil bringen, Manche nehmen vom Hauſe ein ſchweres<lb/> Herz mit, ſchwerer und gepreßter als ihr Koffer, jener<lb/> Rath würde ihnen daher höchſtens ein Achſelzucken abgewinnen<lb/> und für unſre weiteren Vorträge mißtrauiſch machen. So<lb/> muthen wir ihnen denn nicht zu, ihre wirklichen oder gar ihre<lb/> eingebildeten Leiden und Sorgen durch eine „Willens-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0021]
II.
Vorbereitungen — ſchweres Herz — Reiſehandbücher — Reiſepläne — Stadtpläne
— Reiſepläne, deren Sclaven und Narren — Muſterung und Verpackung — Livrée
für Gepäckgegenſtände — auffällige Markirung — Hauptliſte für Mitzunehmendes —
Reiſeapparat.
Oft genug, in Verſen und in Proſa, iſt der Rath er-
theilt worden, beim Antritt einer Reiſe alle Sorgen daheim
zu laſſen, Entbehrungen und Ungemach jeder Art leicht zu
nehmen, ihnen eine humoriſtiſche Seite abzugewinnen. Nun,
es gibt ja Menſchen, denen jener gute leichte Sinn, welchen
der Dichter „das größte Glück und den reichlichſten Gewinn
im Leben“ nennt, von Haus aus beſchieden iſt, Andere, die
ſo weiſe waren, durch geiſtige und leibliche Turnübungen
frühzeitig ihre Willenskraft, Geduld, Nerven und Muskeln
zu ſtählen, ſo daß ſie den großen Leiden der Lebensreiſe, wie
viel mehr den kleinen des Reiſelebens jeden Einfluß auf ihre
Stimmung zu wehren vermögen. Sie Alle bedürfen des
Raths nicht. Die überwiegende Mehrzahl der Badereiſenden
und eine erkleckliche Menge Touriſten ſind jedoch keines-
wegs ſo beſchaffen, vielmehr ſoll eben erſt die Reiſe ihnen
das Heil bringen, Manche nehmen vom Hauſe ein ſchweres
Herz mit, ſchwerer und gepreßter als ihr Koffer, jener
Rath würde ihnen daher höchſtens ein Achſelzucken abgewinnen
und für unſre weiteren Vorträge mißtrauiſch machen. So
muthen wir ihnen denn nicht zu, ihre wirklichen oder gar ihre
eingebildeten Leiden und Sorgen durch eine „Willens-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |