Michelis, Arthur: Reiseschule für Touristen und Curgäste. Leipzig, 1869.I. Verabredungen. Alle, sehe Jeder wie er's treibe", am rechten Orte eingedenksein werden. Manche Autoren pflegen, so oft sie von alltäglichen Din- Nicht verhehlen will der Herausgeber, daß ihm manches Vom folgenden bis zu den beiden letzten Capiteln docirt Und nun frischweg zum nächsten Capitel, welches die I. Verabredungen. Alle, ſehe Jeder wie er’s treibe“, am rechten Orte eingedenkſein werden. Manche Autoren pflegen, ſo oft ſie von alltäglichen Din- Nicht verhehlen will der Herausgeber, daß ihm manches Vom folgenden bis zu den beiden letzten Capiteln docirt Und nun friſchweg zum nächſten Capitel, welches die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020" n="6"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I.</hi> Verabredungen.</fw><lb/> Alle, ſehe Jeder wie er’s treibe“, am rechten Orte eingedenk<lb/> ſein werden.</p><lb/> <p>Manche Autoren pflegen, ſo oft ſie von alltäglichen Din-<lb/> gen, Eſſen, Trinken, Kleidung, Geräth ſprechen, jedesmal mit<lb/> einiger Verlegenheit ſich zu entſchuldigen, daß ſie damit be-<lb/> helligen, ſodann zu verſichern, daß auch ſie, die Verfaſſer,<lb/> über ſolche Lappalien hoch erhaben ſeien, und ſchließlich zu<lb/> demonſtriren, daß dieſelben für die Wohlfahrt des Menſchen-<lb/> geſchlechts viel wichtiger ſeien, als es den Anſchein habe.<lb/> Wir verſchmähen derlei gleichfalls aus Achtung vor unſren<lb/> Leſern, unter welchen wir uns in erſter Reihe Touriſten und<lb/> Curgäſte denken, alſo die Blüte der Zeitgenoſſen.</p><lb/> <p>Nicht verhehlen will der Herausgeber, daß ihm manches<lb/> Wort des Meiſters nicht eben von großem Belang ſchien und<lb/> er es dennoch aufzeichnete. Jeder Touriſt weiß aber, daß<lb/> das allen Sammlern ſo geht: ſie bewahren nicht blos Cabinet-<lb/> ſtücke auf, ſondern auch hin und wieder Kleinigkeiten. Be-<lb/> gegnete das doch ſogar <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118633600">Winckelmann</persName> bei ſeiner Aufſtellung<lb/> der Kunſtſchätze in der Villa Albani.</p><lb/> <p>Vom folgenden bis zu den beiden letzten Capiteln docirt<lb/> der alte Herr, wo er ſelbſt nicht etwa andere Perſonen re-<lb/> dend aufführt, allein und wird nur ſelten unterbrochen durch<lb/> Fragen oder Einwürfe eines ſeiner beiden Schüler. Die<lb/> Kürze hat dadurch gewonnen, ohne daß die Klarheit gelitten.<lb/> Im vorletzten Capitel wendet ſich der deutſche Herausgeber in<lb/> internationalen Angelegenheiten an ſeine Landsleute, alsdann<lb/> iſt bis zum Schluß die Geſprächsform wieder aufgenommen,<lb/> aus Gründen, die für ſich ſelbſt reden.</p><lb/> <p>Und nun friſchweg zum nächſten Capitel, welches die<lb/> erſte Lection bildet, während dieſes nur ein maskirtes Vor-<lb/> wort iſt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [6/0020]
I. Verabredungen.
Alle, ſehe Jeder wie er’s treibe“, am rechten Orte eingedenk
ſein werden.
Manche Autoren pflegen, ſo oft ſie von alltäglichen Din-
gen, Eſſen, Trinken, Kleidung, Geräth ſprechen, jedesmal mit
einiger Verlegenheit ſich zu entſchuldigen, daß ſie damit be-
helligen, ſodann zu verſichern, daß auch ſie, die Verfaſſer,
über ſolche Lappalien hoch erhaben ſeien, und ſchließlich zu
demonſtriren, daß dieſelben für die Wohlfahrt des Menſchen-
geſchlechts viel wichtiger ſeien, als es den Anſchein habe.
Wir verſchmähen derlei gleichfalls aus Achtung vor unſren
Leſern, unter welchen wir uns in erſter Reihe Touriſten und
Curgäſte denken, alſo die Blüte der Zeitgenoſſen.
Nicht verhehlen will der Herausgeber, daß ihm manches
Wort des Meiſters nicht eben von großem Belang ſchien und
er es dennoch aufzeichnete. Jeder Touriſt weiß aber, daß
das allen Sammlern ſo geht: ſie bewahren nicht blos Cabinet-
ſtücke auf, ſondern auch hin und wieder Kleinigkeiten. Be-
gegnete das doch ſogar Winckelmann bei ſeiner Aufſtellung
der Kunſtſchätze in der Villa Albani.
Vom folgenden bis zu den beiden letzten Capiteln docirt
der alte Herr, wo er ſelbſt nicht etwa andere Perſonen re-
dend aufführt, allein und wird nur ſelten unterbrochen durch
Fragen oder Einwürfe eines ſeiner beiden Schüler. Die
Kürze hat dadurch gewonnen, ohne daß die Klarheit gelitten.
Im vorletzten Capitel wendet ſich der deutſche Herausgeber in
internationalen Angelegenheiten an ſeine Landsleute, alsdann
iſt bis zum Schluß die Geſprächsform wieder aufgenommen,
aus Gründen, die für ſich ſelbſt reden.
Und nun friſchweg zum nächſten Capitel, welches die
erſte Lection bildet, während dieſes nur ein maskirtes Vor-
wort iſt.
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