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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Vom alten Wendischen Pommerlande.
desto statlicher sich wider die Polen zu wehren/ vnnd
thaten mit vielen Einfällen grossen Schaden. Vnnd
weil sie das Schloß Nakel jnnen hatten/ mach eten sie
aus demselben alles vnsicher. Derowegen lagerte sich
Hertzog Boleßlaff im Jahr mcxiij. mit einem grossen
A. C. 1113.
Zeuge dafür. Die Pommeren vnd Preussen kommen
mit funffzig tausent Mann/ solches zu entsetzen. Da ge-
schicht nun eben auff S. Laurentij Tage ein blutiges
Treffen/ vnd ob wol der Sieg sich anfänglich auff der
Pommern seyte lencket/ so behalten dennoch die Po-
len endlich überhand/ vnd erschlagen der Pommeren
bey xl. tausent. Vermissen auch gleichwol von den jh-
rigen xxiij. tausent. Doch haben die Polnische Scri-
benten solche grosse Snmmam der erschlagenen nicht/
vnd vermelden/ daß nur xxvij. tausent der Pommeren
sind erschlagen/ vnd zwey tausent gefangen worden.
Crom. lib. 5. p. 81.
Sie vermelden auch/ daß nach gehaltener Schlacht
Hertzog Boleßlaff Suantipolco/ einem Polnischen
Herren von der Greiffen Geschlecht/ Nackel vnter-
geben habe. Aber sie solten wissen/ daß eben dieser
Snantipolck vnser Pommerische Printz ist/ welchem
nach gehaltener grossen Feld-Schlacht/ vnd getroffe-
nen Frieden/ das Schloß Nakel mit sechs andern Stät-
ten auff gewisse Condition ist vnter geben worden. Da
aber Hertzog Boleßlaff diesen Suantipolck/ als ei-
nen seinen Vnterthanen/ achtete/ vnd an jn begehrete/
daß er neben jhme seine eigene Brüder die Hertzogen
von Pommeren bekriegen solte/ hat er solches durchaus
nicht eingehen/ sondern lieber alles außstehen/ vnnd
Gewalt mit Gewalt hintertreiben wollen. Wie er
dann auch da die Polen im Jahr mcxviij. das Schloß
A. C. 1118.

Nakel
N n ij

Vom alten Wendiſchen Pommerlande.
deſto ſtatlicher ſich wider die Polen zu wehren/ vnnd
thaten mit vielen Einfaͤllen groſſen Schaden. Vnnd
weil ſie das Schloß Nakel jnnen hatten/ mach eten ſie
aus demſelben alles vnſicher. Derowegen lagerte ſich
Hertzog Boleßlaff im Jahr mcxiij. mit einem groſſen
A. C. 1113.
Zeuge dafuͤr. Die Pommeren vnd Preuſſen kommen
mit funffzig tauſent Mann/ ſolches zu entſetzen. Da ge-
ſchicht nun eben auff S. Laurentij Tage ein blutiges
Treffen/ vnd ob wol der Sieg ſich anfaͤnglich auff der
Pommern ſeyte lencket/ ſo behalten dennoch die Po-
len endlich uͤberhand/ vnd erſchlagen der Pommeren
bey xl. tauſent. Vermiſſen auch gleichwol von den jh-
rigen xxiij. tauſent. Doch haben die Polniſche Scri-
benten ſolche groſſe Snm̃am der erſchlagenen nicht/
vnd vermelden/ daß nur xxvij. tauſent der Pommeren
ſind erſchlagen/ vnd zwey tauſent gefangen worden.
Crom. lib. 5. p. 81.
Sie vermelden auch/ daß nach gehaltener Schlacht
Hertzog Boleßlaff Suantipolco/ einem Polniſchen
Herren von der Greiffen Geſchlecht/ Nackel vnter-
geben habe. Aber ſie ſolten wiſſen/ daß eben dieſer
Snantipolck vnſer Pommeriſche Printz iſt/ welchem
nach gehaltener groſſen Feld-Schlacht/ vnd getroffe-
nẽ Frieden/ das Schloß Nakel mit ſechs andern Staͤt-
ten auff gewiſſe Condition iſt vnter geben worden. Da
aber Hertzog Boleßlaff dieſen Suantipolck/ als ei-
nen ſeinen Vnterthanen/ achtete/ vnd an jn begehrete/
daß er neben jhme ſeine eigene Bruͤder die Hertzogen
von Pom̃eren bekriegen ſolte/ hat er ſolches durchaus
nicht eingehen/ ſondern lieber alles außſtehen/ vnnd
Gewalt mit Gewalt hintertreiben wollen. Wie er
dann auch da die Polen im Jahr mcxviij. das Schloß
A. C. 1118.

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[227/0107] Vom alten Wendiſchen Pommerlande. deſto ſtatlicher ſich wider die Polen zu wehren/ vnnd thaten mit vielen Einfaͤllen groſſen Schaden. Vnnd weil ſie das Schloß Nakel jnnen hatten/ mach eten ſie aus demſelben alles vnſicher. Derowegen lagerte ſich Hertzog Boleßlaff im Jahr mcxiij. mit einem groſſen Zeuge dafuͤr. Die Pommeren vnd Preuſſen kommen mit funffzig tauſent Mann/ ſolches zu entſetzen. Da ge- ſchicht nun eben auff S. Laurentij Tage ein blutiges Treffen/ vnd ob wol der Sieg ſich anfaͤnglich auff der Pommern ſeyte lencket/ ſo behalten dennoch die Po- len endlich uͤberhand/ vnd erſchlagen der Pommeren bey xl. tauſent. Vermiſſen auch gleichwol von den jh- rigen xxiij. tauſent. Doch haben die Polniſche Scri- benten ſolche groſſe Snm̃am der erſchlagenen nicht/ vnd vermelden/ daß nur xxvij. tauſent der Pommeren ſind erſchlagen/ vnd zwey tauſent gefangen worden. Sie vermelden auch/ daß nach gehaltener Schlacht Hertzog Boleßlaff Suantipolco/ einem Polniſchen Herren von der Greiffen Geſchlecht/ Nackel vnter- geben habe. Aber ſie ſolten wiſſen/ daß eben dieſer Snantipolck vnſer Pommeriſche Printz iſt/ welchem nach gehaltener groſſen Feld-Schlacht/ vnd getroffe- nẽ Frieden/ das Schloß Nakel mit ſechs andern Staͤt- ten auff gewiſſe Condition iſt vnter geben worden. Da aber Hertzog Boleßlaff dieſen Suantipolck/ als ei- nen ſeinen Vnterthanen/ achtete/ vnd an jn begehrete/ daß er neben jhme ſeine eigene Bruͤder die Hertzogen von Pom̃eren bekriegen ſolte/ hat er ſolches durchaus nicht eingehen/ ſondern lieber alles außſtehen/ vnnd Gewalt mit Gewalt hintertreiben wollen. Wie er dann auch da die Polen im Jahr mcxviij. das Schloß Nakel A. C. 1113. Crom. lib. 5. p. 81. A. C. 1118. N n ij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/107>, abgerufen am 09.11.2024.