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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Das Ander Buch/
Person zum Könige von Dennemarck/ vnnd verglich
sich mit jhme dermassen/ daß er eine ansehenliche
Summa Geldes erlegen/ dem Fürsten von Rügen
das Land Barth hinfort rühiglich besitzen lassen/
vnnd nichts feind feliges wider die Cron Denne-
marck/ vnnd den Fürsten von Rügen/ vornehmen
wolte.

90.
Die Vor- vnd
Hinter-Pomme-
rische Fürsten
kommen in Streit
wegen Belgard.

Ob aber wol also von dieser seyten Hertzog Bo-
gißlaff Friede erlangete/ so hat er dennoch am andern
Orthe eine andere Vnruhe gefunden/ gerade/ als
wenn er jmmer kriegen müste. Dann er müste nun-
mehr in seinem hohen Alter auch von seinen eygen
Vettern/ den Fürsten in Hinter-Pommeren/ Vnge-
mach haben. Zwischen denselben/ vnd den Vor-
Pommern hat sich schon vor diesem gar zeitig ein Vn-
wille dieser Vrsachen halben/ angesponnen. Suanti-
borus/ wie berichtet/ verließ iv. Söhne. Zweene der-
selben/ als Wartißlaff vnnd Ratibor/ nahmen Vor-
Pommeren ein; Bogißlaff vnd Snantipolck regiere-
ten in Hinter-Pommeren. Als aber Suantipolck von
den Polen gefangen/ vnnd im Gefängnuß gestorben
ist/ hat Bogißlaff der Erste sein Antheil des Landes
an sich allein behalten/ vnd den Vor-Pommerischen
Fürsten nichts davon zu willen gewust. Dannenher
entstand ein grosser Widerwill vnter jhnen/ inson-
derheit/ weil die Vor-Pommerisch sich zu den Teut-
schen hielten/ vnd sich der Wenden entschlugen/ auch
endlich gar vnters Römische Reiche sich begeben.
Der Hinter-Pommerische Fürste aber wolte nichts
mit dem Reich zu thuen haben/ sondern hielt sich an
Polen/ vnd wolte die Wendische vnd Polnische Spra-

che/ Klei-

Das Ander Buch/
Perſon zum Koͤnige von Dennemarck/ vnnd verglich
ſich mit jhme dermaſſen/ daß er eine anſehenliche
Summa Geldes erlegen/ dem Fuͤrſten von Ruͤgen
das Land Barth hinfort ruͤhiglich beſitzen laſſen/
vnnd nichts feind feliges wider die Cron Denne-
marck/ vnnd den Fuͤrſten von Ruͤgen/ vornehmen
wolte.

90.
Die Vor- vnd
Hinter-Pomme-
riſche Fuͤrſten
kom̃en in Streit
wegen Belgard.

Ob aber wol alſo von dieſer ſeyten Hertzog Bo-
gißlaff Friede erlangete/ ſo hat er dennoch am andern
Orthe eine andere Vnruhe gefunden/ gerade/ als
wenn er jmmer kriegen muͤſte. Dann er muͤſte nun-
mehr in ſeinem hohen Alter auch von ſeinen eygen
Vettern/ den Fuͤrſten in Hinter-Pommeren/ Vnge-
mach haben. Zwiſchen denſelben/ vnd den Vor-
Pommern hat ſich ſchon vor dieſem gar zeitig ein Vn-
wille dieſer Vrſachen halben/ angeſponnen. Suanti-
borus/ wie berichtet/ verließ iv. Soͤhne. Zweene der-
ſelben/ als Wartißlaff vnnd Ratibor/ nahmen Vor-
Pommeren ein; Bogißlaff vnd Snantipolck regiere-
ten in Hinter-Pommeren. Als aber Suantipolck von
den Polen gefangen/ vnnd im Gefaͤngnuß geſtorben
iſt/ hat Bogißlaff der Erſte ſein Antheil des Landes
an ſich allein behalten/ vnd den Vor-Pommeriſchen
Fuͤrſten nichts davon zu willen gewuſt. Dannenher
entſtand ein groſſer Widerwill vnter jhnen/ inſon-
derheit/ weil die Vor-Pommeriſch ſich zu den Teut-
ſchen hielten/ vnd ſich der Wenden entſchlugen/ auch
endlich gar vnters Roͤmiſche Reiche ſich begeben.
Der Hinter-Pommeriſche Fuͤrſte aber wolte nichts
mit dem Reich zu thuen haben/ ſondern hielt ſich an
Polen/ vnd wolte die Wendiſche vnd Polniſche Spra-

che/ Klei-
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[268/0148] Das Ander Buch/ Perſon zum Koͤnige von Dennemarck/ vnnd verglich ſich mit jhme dermaſſen/ daß er eine anſehenliche Summa Geldes erlegen/ dem Fuͤrſten von Ruͤgen das Land Barth hinfort ruͤhiglich beſitzen laſſen/ vnnd nichts feind feliges wider die Cron Denne- marck/ vnnd den Fuͤrſten von Ruͤgen/ vornehmen wolte. Ob aber wol alſo von dieſer ſeyten Hertzog Bo- gißlaff Friede erlangete/ ſo hat er dennoch am andern Orthe eine andere Vnruhe gefunden/ gerade/ als wenn er jmmer kriegen muͤſte. Dann er muͤſte nun- mehr in ſeinem hohen Alter auch von ſeinen eygen Vettern/ den Fuͤrſten in Hinter-Pommeren/ Vnge- mach haben. Zwiſchen denſelben/ vnd den Vor- Pommern hat ſich ſchon vor dieſem gar zeitig ein Vn- wille dieſer Vrſachen halben/ angeſponnen. Suanti- borus/ wie berichtet/ verließ iv. Soͤhne. Zweene der- ſelben/ als Wartißlaff vnnd Ratibor/ nahmen Vor- Pommeren ein; Bogißlaff vnd Snantipolck regiere- ten in Hinter-Pommeren. Als aber Suantipolck von den Polen gefangen/ vnnd im Gefaͤngnuß geſtorben iſt/ hat Bogißlaff der Erſte ſein Antheil des Landes an ſich allein behalten/ vnd den Vor-Pommeriſchen Fuͤrſten nichts davon zu willen gewuſt. Dannenher entſtand ein groſſer Widerwill vnter jhnen/ inſon- derheit/ weil die Vor-Pommeriſch ſich zu den Teut- ſchen hielten/ vnd ſich der Wenden entſchlugen/ auch endlich gar vnters Roͤmiſche Reiche ſich begeben. Der Hinter-Pommeriſche Fuͤrſte aber wolte nichts mit dem Reich zu thuen haben/ ſondern hielt ſich an Polen/ vnd wolte die Wendiſche vnd Polniſche Spra- che/ Klei-

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/148>, abgerufen am 22.12.2024.