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Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
sen: Werden aber bald anders sinnes/ vnd entsetzen
Gesnerum fünff Tage nach der Disputation/ kegen
vorstehende Weihenachten/ seines Dienstes. Sol-
ches zog nun nicht alleine Gesnerus/ als eine vnver-
dienete/ vnd wider die Kirchenordenung laufende
Sententz an/ insonderheit/ da er kegen beschwerliche
anstehende Winterzeit mit seinem Weibe vnd kleinen
Kindern reumen solte/ vnd alle vnfreundliche Ankla-
gen gnugsamb verantworten könte/ sondern es ließ
auch Hertzog Ernst Ludewig Jntercessionales an
H. Johan Friederich dessenthalben abgehen/ ge-
stand nicht/ das die Provisoren oder Capitularen/ so
wenig einen Rectorem Paedagogij zubestellen/ als
auch zu entlanben mächtig weren/ vnd hielt es für gar
vneben/ dz Gesnerus/ so vber die vnverfälschete War-
heit der Religion/ vnd der Augspurgischen Confession/
vnd dem Pommerischen Corpore Doctrinae gehalten/
solte also seines Dienstes entsetzet werden.

Also blieb Gesnerus noch ferner in seiner Pro-42.
Stichius reichet
Gesnero das Sa-
crament mit der
Lincken Hand/
vnd Gesnerus
mus weichen.
A. C. 1592.

fession. Bergius starb bald drauff. Vnd als Gesne-
rus zum Abendmahl des HErren in den Ostern ge-
hen wolte/ vnd vorher bey Stichio durch zweene Pre-
diger vmb versöhnung anhalten ließ/ versagete er
jhme solches. Gesnerus ward nichtes destoweniger
von dem Vnter Capellan Georgio Bestekerl absolvie-
ret/ trat nunmehr mit vorwissen des Superintenden-
ten/ der in Stichij attentaten nit willigen könte/ zu des
HErren Tisch/ vnd setzete sich danieder. Stichius aber
machete ein groß Ergerniß in der Kirchen/ nam die Pa-
tenen in der rechte Hand/ reichete dem Rector den Leib
des HErren mit der Lincken/ vnd sprach die Wort nicht
dazu/ wie sie nach der Kirchen Ordnung gesetzet seyn.

Das

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
ſen: Werden aber bald anders ſinnes/ vnd entſetzen
Geſnerum fuͤnff Tage nach der Diſputation/ kegen
vorſtehende Weihenachten/ ſeines Dienſtes. Sol-
ches zog nun nicht alleine Geſnerus/ als eine vnver-
dienete/ vnd wider die Kirchenordenung laufende
Sententz an/ inſonderheit/ da er kegen beſchwerliche
anſtehende Winterzeit mit ſeinem Weibe vnd kleinen
Kindern reumen ſolte/ vnd alle vnfreundliche Ankla-
gen gnugſamb verantworten koͤnte/ ſondern es ließ
auch Hertzog Ernſt Ludewig Jntercesſionales an
H. Johan Friederich deſſenthalben abgehen/ ge-
ſtand nicht/ das die Proviſoren oder Capitularen/ ſo
wenig einen Rectorem Pædagogij zubeſtellen/ als
auch zu entlanben maͤchtig weren/ vnd hielt es fuͤr gar
vneben/ dz Geſnerus/ ſo vber die vnverfaͤlſchete War-
heit der Religion/ vñ der Augſpurgiſchen Confesſion/
vnd dem Pommeriſchen Corpore Doctrinæ gehalten/
ſolte alſo ſeines Dienſtes entſetzet werden.

Alſo blieb Geſnerus noch ferner in ſeiner Pro-42.
Stichius reichet
Geſnero das Sa-
crament mit der
Lincken Hand/
vnd Geſnerus
mus weichen.
A. C. 1592.

fesſion. Bergius ſtarb bald drauff. Vnd als Geſne-
rus zum Abendmahl des HErꝛen in den Oſtern ge-
hen wolte/ vnd vorher bey Stichio durch zweene Pre-
diger vmb verſoͤhnung anhalten ließ/ verſagete er
jhme ſolches. Geſnerus ward nichtes deſtoweniger
von dem Vnter Capellan Georgio Beſtekerl abſolvie-
ret/ trat nunmehr mit vorwiſſen des Superintenden-
ten/ der in Stichij attentaten nit willigen koͤnte/ zu des
HErꝛen Tiſch/ vñ ſetzete ſich danieder. Stichius aber
machete ein groß Ergerniß in der Kirchẽ/ nam die Pa-
tenẽ in der rechte Hand/ reichete dem Rector den Leib
des HErꝛen mit der Lincken/ vñ ſprach die Wort nicht
dazu/ wie ſie nach der Kirchen Ordnung geſetzet ſeyn.

Das
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[613/0103] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. ſen: Werden aber bald anders ſinnes/ vnd entſetzen Geſnerum fuͤnff Tage nach der Diſputation/ kegen vorſtehende Weihenachten/ ſeines Dienſtes. Sol- ches zog nun nicht alleine Geſnerus/ als eine vnver- dienete/ vnd wider die Kirchenordenung laufende Sententz an/ inſonderheit/ da er kegen beſchwerliche anſtehende Winterzeit mit ſeinem Weibe vnd kleinen Kindern reumen ſolte/ vnd alle vnfreundliche Ankla- gen gnugſamb verantworten koͤnte/ ſondern es ließ auch Hertzog Ernſt Ludewig Jntercesſionales an H. Johan Friederich deſſenthalben abgehen/ ge- ſtand nicht/ das die Proviſoren oder Capitularen/ ſo wenig einen Rectorem Pædagogij zubeſtellen/ als auch zu entlanben maͤchtig weren/ vnd hielt es fuͤr gar vneben/ dz Geſnerus/ ſo vber die vnverfaͤlſchete War- heit der Religion/ vñ der Augſpurgiſchen Confesſion/ vnd dem Pommeriſchen Corpore Doctrinæ gehalten/ ſolte alſo ſeines Dienſtes entſetzet werden. Alſo blieb Geſnerus noch ferner in ſeiner Pro- fesſion. Bergius ſtarb bald drauff. Vnd als Geſne- rus zum Abendmahl des HErꝛen in den Oſtern ge- hen wolte/ vnd vorher bey Stichio durch zweene Pre- diger vmb verſoͤhnung anhalten ließ/ verſagete er jhme ſolches. Geſnerus ward nichtes deſtoweniger von dem Vnter Capellan Georgio Beſtekerl abſolvie- ret/ trat nunmehr mit vorwiſſen des Superintenden- ten/ der in Stichij attentaten nit willigen koͤnte/ zu des HErꝛen Tiſch/ vñ ſetzete ſich danieder. Stichius aber machete ein groß Ergerniß in der Kirchẽ/ nam die Pa- tenẽ in der rechte Hand/ reichete dem Rector den Leib des HErꝛen mit der Lincken/ vñ ſprach die Wort nicht dazu/ wie ſie nach der Kirchen Ordnung geſetzet ſeyn. Das 42. Stichius reichet Geſnero das Sa- crament mit der Lincken Hand/ vnd Geſnerus mus weichen. A. C. 1592.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/103>, abgerufen am 27.11.2024.