Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.

der nomination vnd praesentation halber die veran-wald Schwave
zum Bischoff
erwehlet.
lassung gemacht/ wofern sie sich/ als beyde Patroni/
der Person halber nicht vereinigen konten/ das sie in-
wendig vier Wochen der Nomination halber sich zu-
samen verfügen oder schicken/ vnd drüber losen wol-
ten/ das der/ deme das Loß zufallen würde/ alleine
daßmahl die Nomination der Person zum Bischoff
erheben solte. Weil dann nun das Glück Hertzog
Barnimen favorisierte/ hat er Graff Ludwigen von
Eberstein auff seiner Gemahlin/ vnd Hertzog Erne-
sten von Braunschweig vnd Lünenburg Vorbitt/
auch wegen seiner stattlichen Gemüthsgaben/ vorge-
schlagen. Aber Hertzog Philippus hat dessen min-
derjährigkeit angezogen/ vnd dessenthalben nicht ein-
stimmen wollen. Drüber ist zwar eine Zusammenkunfft
zu Pasewalck vnter den Herren selbst gehalten/ aber
keine Vereinigung getroffen. Hertzog Barnimb trug
H. Philippo an/ dz er auch eine Person auff sein Recht
nennen/ vnd noch einmahl dz Loß werfen solte. Der-
selbe aber meinete/ er könte nicht einen/ so der dignität
fähig were/ kegen einen vnfähigen ob der minder-
jährigkeit setzen/ vnd gab für/ Hertzog Barnimb het-
te wegen vngeschicketer Nomination daßmahl sein
Recht verseumet/ vnd dasselbe were jhme in solidum
zugewachsen/ vnd nennete also darauff Jacob Zize-
vizen. Solches hat nun H. Barnimb nicht belieben
können/ vnd ist derowegen/ da die Stifftsstände nicht
lenger ohn ein Haupt sein/ vnd die Sache dem Kay-
ser/ als der Patronen Oberhaupt/ notificieren vnd ver-
ordnung erwarten wolten/ nach gehaltenem Land-
tage zu Treptow/ die Jrrunge an die Land Räthe gele-

get/

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Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.

der nomination vnd præſentation halber die veran-wald Schwave
zum Biſchoff
erwehlet.
laſſung gemacht/ wofern ſie ſich/ als beyde Patroni/
der Perſon halber nicht vereinigen konten/ das ſie in-
wendig vier Wochen der Nomination halber ſich zu-
ſamen verfuͤgen oder ſchicken/ vnd druͤber loſen wol-
ten/ das der/ deme das Loß zufallen wuͤrde/ alleine
daßmahl die Nomination der Perſon zum Biſchoff
erheben ſolte. Weil dann nun das Gluͤck Hertzog
Barnimen favoriſierte/ hat er Graff Ludwigen von
Eberſtein auff ſeiner Gemahlin/ vnd Hertzog Erne-
ſten von Braunſchweig vnd Luͤnenburg Vorbitt/
auch wegen ſeiner ſtattlichen Gemuͤthsgaben/ vorge-
ſchlagen. Aber Hertzog Philippus hat deſſen min-
derjaͤhrigkeit angezogen/ vnd deſſenthalben nicht ein-
ſtim̃en wollen. Druͤber iſt zwar eine Zuſam̃enkunfft
zu Paſewalck vnter den Herren ſelbſt gehalten/ aber
keine Vereinigung getroffen. Hertzog Barnimb trug
H. Philippo an/ dz er auch eine Perſon auff ſein Recht
neñen/ vnd noch einmahl dz Loß werfen ſolte. Der-
ſelbe aber meinete/ er koͤnte nicht einen/ ſo der dignitaͤt
faͤhig were/ kegen einen vnfaͤhigen ob der minder-
jaͤhrigkeit ſetzen/ vnd gab fuͤr/ Hertzog Barnimb het-
te wegen vngeſchicketer Nomination daßmahl ſein
Recht verſeumet/ vnd daſſelbe were jhme in ſolidum
zugewachſen/ vnd nennete alſo darauff Jacob Zize-
vizen. Solches hat nun H. Barnimb nicht belieben
koͤnnen/ vnd iſt derowegen/ da die Stifftsſtaͤnde nicht
lenger ohn ein Haupt ſein/ vnd die Sache dem Kay-
ſer/ als der Patronen Oberhaupt/ notificieren vnd ver-
ordnung erwarten wolten/ nach gehaltenem Land-
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[535/0025] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. der nomination vnd præſentation halber die veran- laſſung gemacht/ wofern ſie ſich/ als beyde Patroni/ der Perſon halber nicht vereinigen konten/ das ſie in- wendig vier Wochen der Nomination halber ſich zu- ſamen verfuͤgen oder ſchicken/ vnd druͤber loſen wol- ten/ das der/ deme das Loß zufallen wuͤrde/ alleine daßmahl die Nomination der Perſon zum Biſchoff erheben ſolte. Weil dann nun das Gluͤck Hertzog Barnimen favoriſierte/ hat er Graff Ludwigen von Eberſtein auff ſeiner Gemahlin/ vnd Hertzog Erne- ſten von Braunſchweig vnd Luͤnenburg Vorbitt/ auch wegen ſeiner ſtattlichen Gemuͤthsgaben/ vorge- ſchlagen. Aber Hertzog Philippus hat deſſen min- derjaͤhrigkeit angezogen/ vnd deſſenthalben nicht ein- ſtim̃en wollen. Druͤber iſt zwar eine Zuſam̃enkunfft zu Paſewalck vnter den Herren ſelbſt gehalten/ aber keine Vereinigung getroffen. Hertzog Barnimb trug H. Philippo an/ dz er auch eine Perſon auff ſein Recht neñen/ vnd noch einmahl dz Loß werfen ſolte. Der- ſelbe aber meinete/ er koͤnte nicht einen/ ſo der dignitaͤt faͤhig were/ kegen einen vnfaͤhigen ob der minder- jaͤhrigkeit ſetzen/ vnd gab fuͤr/ Hertzog Barnimb het- te wegen vngeſchicketer Nomination daßmahl ſein Recht verſeumet/ vnd daſſelbe were jhme in ſolidum zugewachſen/ vnd nennete alſo darauff Jacob Zize- vizen. Solches hat nun H. Barnimb nicht belieben koͤnnen/ vnd iſt derowegen/ da die Stifftsſtaͤnde nicht lenger ohn ein Haupt ſein/ vnd die Sache dem Kay- ſer/ als der Patronen Oberhaupt/ notificieren vnd ver- ordnung erwarten wolten/ nach gehaltenem Land- tage zu Treptow/ die Jrrunge an die Land Raͤthe gele- get/ wald Schwave zum Biſchoff erwehlet. C c c c

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/25>, abgerufen am 21.11.2024.

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