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Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
liche Haus/ so schon zuvor durch den Brand verder-
bet war/ niedergerissen/ vnd an solchen Ort von grund
auff ein ander Haus oder Schloß/ nebenst der dabey
gelegener Hoffkirchen/ gar zierlich/ alles durchge-
welbet/ durch einen Welschen Bawmeister/ mit nah-
men Antonius Wilhelm/ erbawet. Vnd ob wol fol-
A. C. 1576.
gends Jahr abermahl ein Fewr auffm Alten Hause/
aus Hertzog Barnimbs des Jüngern Gemach/ an-
gieng/ so ist doch solches bald wieder geleschet/ vnd
das gantze newe Gebäwde innerhalb zwey Jahr fast
gantz vollführet geworden/ eben vmb die Zeit/ da die
Peste zu Stetin sehr zu grassieren anfieng/ vnd das
Hoffgericht/ der klebenden Seuche halben/ nach
Pyriz eine zeitlang verleget/ auch der Thurn zu S. Ni-
colai in Stetin außgebawet ward.

Ehe aber die Regierungen besagter massen be-23.
Die Loyzen setzen
Pommern vnd
die benachbarte
Oerter in einen
vnsäglichen
Schaden.
P. Frideborn in
Chron. Stetin.
l. 2. pag.
94.

stellet sein/ ist zu Stetin mit den Loyzen das vorgegan-
gen/ welches daß gantze Land zu Pommern/ ja auch
die benachbarte örter/ mit einem vnsäglichen Scha-
den/ gefühlet haben. Gemelter Loyzen Geschlecht/
wie Paul Friedeborn in den Stetinischen Geschichten
meldet/ sollen von geringer Ankunfft gewesen sein/
vnd der erste vnter jhnen/ der sich zu Stetin gesetzet
hat/ mit nahmen Michel/ sol aus Clempin/ einem
Dorff bey Stargard/ entsprossen sein/ vnd bey Al-
brecht Hogenholtzen erstlich für einen Kauffjungen/
hernach für einen Kauffgesellen gedienet haben.
Dieses seines Herren Witbe/ als er verstorben ist/
sol er geheurahtet/ vnd dadurch in solch ein anse-
hen gerahten sein/ das er der Stadt Bürgermei-
ster geworden ist. Sein Sohn Hans Loyze ist auch
Burgermeister in Stetin hohes ansehens gewesen.

Dieser
G g g g ij

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
liche Haus/ ſo ſchon zuvor durch den Brand verder-
bet war/ niedergeriſſen/ vnd an ſolchen Ort von grund
auff ein ander Haus oder Schloß/ nebenſt der dabey
gelegener Hoffkirchen/ gar zierlich/ alles durchge-
welbet/ durch einen Welſchen Bawmeiſter/ mit nah-
men Antonius Wilhelm/ erbawet. Vnd ob wol fol-
A. C. 1576.
gends Jahr abermahl ein Fewr auffm Alten Hauſe/
aus Hertzog Barnimbs des Juͤngern Gemach/ an-
gieng/ ſo iſt doch ſolches bald wieder geleſchet/ vnd
das gantze newe Gebaͤwde innerhalb zwey Jahr faſt
gantz vollfuͤhret geworden/ eben vmb die Zeit/ da die
Peſte zu Stetin ſehr zu graſſieren anfieng/ vnd das
Hoffgericht/ der klebenden Seuche halben/ nach
Pyriz eine zeitlang verleget/ auch der Thurn zu S. Ni-
colai in Stetin außgebawet ward.

Ehe aber die Regierungen beſagter maſſen be-23.
Die Loyzen ſetzen
Pommern vnd
die benachbarte
Oerter in einen
vnſaͤglichen
Schaden.
P. Frideborn in
Chron. Stetin.
l. 2. pag.
94.

ſtellet ſein/ iſt zu Stetin mit den Loyzen das vorgegan-
gen/ welches daß gantze Land zu Pommern/ ja auch
die benachbarte oͤrter/ mit einem vnſaͤglichen Scha-
den/ gefuͤhlet haben. Gemelter Loyzen Geſchlecht/
wie Paul Friedeborn in den Stetiniſchen Geſchichten
meldet/ ſollen von geringer Ankunfft geweſen ſein/
vnd der erſte vnter jhnen/ der ſich zu Stetin geſetzet
hat/ mit nahmen Michel/ ſol aus Clempin/ einem
Dorff bey Stargard/ entſproſſen ſein/ vnd bey Al-
brecht Hogenholtzen erſtlich fuͤr einen Kauffjungen/
hernach fuͤr einen Kauffgeſellen gedienet haben.
Dieſes ſeines Herꝛen Witbe/ als er verſtorben iſt/
ſol er geheurahtet/ vnd dadurch in ſolch ein anſe-
hen gerahten ſein/ das er der Stadt Buͤrgermei-
ſter geworden iſt. Sein Sohn Hans Loyze iſt auch
Burgermeiſter in Stetin hohes anſehens geweſen.

Dieſer
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[569/0059] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. liche Haus/ ſo ſchon zuvor durch den Brand verder- bet war/ niedergeriſſen/ vnd an ſolchen Ort von grund auff ein ander Haus oder Schloß/ nebenſt der dabey gelegener Hoffkirchen/ gar zierlich/ alles durchge- welbet/ durch einen Welſchen Bawmeiſter/ mit nah- men Antonius Wilhelm/ erbawet. Vnd ob wol fol- gends Jahr abermahl ein Fewr auffm Alten Hauſe/ aus Hertzog Barnimbs des Juͤngern Gemach/ an- gieng/ ſo iſt doch ſolches bald wieder geleſchet/ vnd das gantze newe Gebaͤwde innerhalb zwey Jahr faſt gantz vollfuͤhret geworden/ eben vmb die Zeit/ da die Peſte zu Stetin ſehr zu graſſieren anfieng/ vnd das Hoffgericht/ der klebenden Seuche halben/ nach Pyriz eine zeitlang verleget/ auch der Thurn zu S. Ni- colai in Stetin außgebawet ward. A. C. 1576. Ehe aber die Regierungen beſagter maſſen be- ſtellet ſein/ iſt zu Stetin mit den Loyzen das vorgegan- gen/ welches daß gantze Land zu Pommern/ ja auch die benachbarte oͤrter/ mit einem vnſaͤglichen Scha- den/ gefuͤhlet haben. Gemelter Loyzen Geſchlecht/ wie Paul Friedeborn in den Stetiniſchen Geſchichten meldet/ ſollen von geringer Ankunfft geweſen ſein/ vnd der erſte vnter jhnen/ der ſich zu Stetin geſetzet hat/ mit nahmen Michel/ ſol aus Clempin/ einem Dorff bey Stargard/ entſproſſen ſein/ vnd bey Al- brecht Hogenholtzen erſtlich fuͤr einen Kauffjungen/ hernach fuͤr einen Kauffgeſellen gedienet haben. Dieſes ſeines Herꝛen Witbe/ als er verſtorben iſt/ ſol er geheurahtet/ vnd dadurch in ſolch ein anſe- hen gerahten ſein/ das er der Stadt Buͤrgermei- ſter geworden iſt. Sein Sohn Hans Loyze iſt auch Burgermeiſter in Stetin hohes anſehens geweſen. Dieſer 23. Die Loyzen ſetzen Pommern vnd die benachbarte Oerter in einen vnſaͤglichen Schaden. P. Frideborn in Chron. Stetin. l. 2. pag. 94. G g g g ij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/59>, abgerufen am 21.11.2024.