Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639.Das Fünffte Buch/ An. 1630 tieren/ vnd nach Gartz sich auff die seite hinaus machen. DonCapua ein Neapolitaner/ Ritter S. Jacobs Orden zu Com- postel/ Commendierender Obrister darinnen/ ward nebenst an- derern Officirern gefangen/ vnd ist/ weil er hart durch einen Schuß verwundet war/ nicht lang hernach zu Stetin gestorben/ vnd ein Poet hat jhme dieses Epitaphium gemachet: Stetinum, quod te capturum Capua dixti, Der König aber gieng alsfort von dannen auff Gartz. vnd
Das Fuͤnffte Buch/ An. 1630 tieren/ vnd nach Gartz ſich auff die ſeite hinaus machen. DonCapua ein Neapolitaner/ Ritter S. Jacobs Orden zu Com- poſtel/ Commendierender Obriſter darinnen/ ward nebenſt an- derern Officirern gefangen/ vnd iſt/ weil er hart durch einen Schuß verwundet war/ nicht lang hernach zu Stetin geſtorben/ vnd ein Poet hat jhme dieſes Epitaphium gemachet: Stetinum, quod te capturum Capua dixti, Der Koͤnig aber gieng alsfort von dannen auff Gartz. vnd
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Das Fuͤnffte Buch/ An. 1630
tieren/ vnd nach Gartz ſich auff die ſeite hinaus machen. Don
Capua ein Neapolitaner/ Ritter S. Jacobs Orden zu Com-
poſtel/ Commendierender Obriſter darinnen/ ward nebenſt an-
derern Officirern gefangen/ vnd iſt/ weil er hart durch einen
Schuß verwundet war/ nicht lang hernach zu Stetin geſtorben/
vnd ein Poet hat jhme dieſes Epitaphium gemachet:
Stetinum, quod te capturum Capua dixti,
Te modo captivum cernit obire diem.
Der Koͤnig aber gieng alsfort von dannen auff Gartz.
Daſelbſt war ſchon vor vier Tagen ein geſchrey erſtanden/ als
wen die Koͤnigliche verhanden waͤren. Wie aber der Kaͤyſer-
liche Feldmarſchall/ der von Schaumbergk/ ſich zu Pferde ſetze-
te/ anordung vnter ſeinem Volck zumachen/ hat ſich am Him-
mel eine Ruthe ſehen laſſen/ daran die Reiſer allegleich benebeſt
einer Hand/ ſo die Ruthe gehalten/ erſtlich weiß/ hernach
Bluthroth geſchienen/ wie ſolches aus glaubwuͤrdigem bericht
Chriſtoff Steinbekens vnd ſeines Dieners iſt berichtet wor-
den. So bald nun der Koͤnig fuͤr Gartz kam/ zogk der von
Schaumbergk ſein Volck aus der Schantz bey Marwitz/ in die
Stadt/ ſteckete die Bruͤck hinter ſich in Brand/ verderbete die
Geſchutz/ ſo er nicht mit fort bringen konte/ ſetzete die gute
Stadt im Brand/ das ſie gantz vnd gar mit allen gebewden/ vnd
dem anſehnlichen Proviant drinnen/ in die Aſche geleget ward/
vnd begab ſich nach Franfurt an der Oder. Der Koͤnig aber
bemaͤchtigete ſich des verlaſſenen Ortes/ bekam dabeneben der
Obriſten Goͤtzen vnd Sparren Pagagjwagen/ vnd die ſeinigen
eriageten gute Beute/ da ſie den Fluͤchtigen nach ſetzeten. Zu
Pyritz lag dasmahl noch obgemelter Cratz/ vnd hette/ ſo bald er
von des Koͤniges Vorhaben auff Gartz vnd Greifenhagen gehoͤ-
ret/ die Schewren vor den Thoren in hundert Zimmern/ vnd da-
benebenſt die ſchoͤne Hoſpitalen/ auch eine wolgebawete Kirche
vnd
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