Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639.An. 1637. Der Pommerschen Jahr Geschichten Thor gehencket/ vnd daß eusserste versuchet/ gleichwol wiederohne verrichtung abziehen/ vnd seine Todten mitnehmen müs- sen. An Sazig hat er sich auch gemachet. Solches Grentz- hauß hetten die Pommerische Stände bißdaher selbst in jhrer Defension gehabt/ das dem Fürsten daraus das seinige gerei- chet würde: Aber die Käyserliche hetten sich mit Manier dran gemachet/ vnd es übermeistert/ die Schwedische daentgegen/ weil sie jhren Feind so nahe nicht leiden konten/ hetten es wie- derümb mit Gewalt an sich gebracht/ vnd hielten es nunmehr in jhrer Besatzung. Derowegen als gemelter Vorhawer daß Fürstliche Hauß nicht zu seinem Willen haben könte/ setzete er die andere kostbare Gebäwde in den Brand/ vnd verderbete den darin befindlichen Vorrath. Es neigete sich entzwischen das Jahr zum Winter/ vnd machet A a a iij
An. 1637. Der Pom̃erſchen Jahr Geſchichten Thor gehencket/ vnd daß euſſerſte verſuchet/ gleichwol wiederohne verrichtung abziehen/ vnd ſeine Todten mitnehmen muͤſ- ſen. An Sazig hat er ſich auch gemachet. Solches Grentz- hauß hetten die Pommeriſche Staͤnde bißdaher ſelbſt in jhrer Defenſion gehabt/ das dem Fuͤrſten daraus das ſeinige gerei- chet wuͤrde: Aber die Kaͤyſerliche hetten ſich mit Manier dran gemachet/ vnd es uͤbermeiſtert/ die Schwediſche daentgegen/ weil ſie jhren Feind ſo nahe nicht leiden konten/ hetten es wie- deruͤmb mit Gewalt an ſich gebracht/ vnd hielten es nunmehr in jhrer Beſatzung. Derowegen als gemelter Vorhawer daß Fuͤrſtliche Hauß nicht zu ſeinem Willen haben koͤnte/ ſetzete er die andere koſtbare Gebaͤwde in den Brand/ vnd verderbete den darin befindlichen Vorrath. Es neigete ſich entzwiſchen das Jahr zum Winter/ vnd machet A a a iij
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An. 1637. Der Pom̃erſchen Jahr Geſchichten
Thor gehencket/ vnd daß euſſerſte verſuchet/ gleichwol wieder
ohne verrichtung abziehen/ vnd ſeine Todten mitnehmen muͤſ-
ſen. An Sazig hat er ſich auch gemachet. Solches Grentz-
hauß hetten die Pommeriſche Staͤnde bißdaher ſelbſt in jhrer
Defenſion gehabt/ das dem Fuͤrſten daraus das ſeinige gerei-
chet wuͤrde: Aber die Kaͤyſerliche hetten ſich mit Manier dran
gemachet/ vnd es uͤbermeiſtert/ die Schwediſche daentgegen/
weil ſie jhren Feind ſo nahe nicht leiden konten/ hetten es wie-
deruͤmb mit Gewalt an ſich gebracht/ vnd hielten es nunmehr
in jhrer Beſatzung. Derowegen als gemelter Vorhawer daß
Fuͤrſtliche Hauß nicht zu ſeinem Willen haben koͤnte/ ſetzete er
die andere koſtbare Gebaͤwde in den Brand/ vnd verderbete
den darin befindlichen Vorrath.
Es neigete ſich entzwiſchen das Jahr zum Winter/ vnd
da es den Schwediſchen Generalen nicht rathſamb dauchte/ bey
einander zuverbleiben/ gieng der Feldmarſchall Banier aus
Mechelenburg vnd Vor Pommern in vnvermuthlicher Eyle
auff Schweet/ vnd da er die Schantzen herumb/ biß auff die/ ſo
mit der Oder vmbgeben ſind/ welche doch auch endlich verlaſſen
wurden/ hinweggenommen/ auch das ſchoͤne Churfuͤrſtliche
Schloß in Brand geſtecket/ gieng er durch Stetin in die New-
marck/ vnd verlegete ſein Volck daſelbſt vnd in Hinter Pom-
mern/ die Feinde von Vor Pommern damit abzuziehen. Hier-
uͤber giengen abermahl etliche Scharmuͤtzel hin vnd her fuͤr.
Offtgemelter Vorhawer hoͤrete nicht auff/ bald hie bald dort
in der Newmarck einzufallen/ vnd wen jhme nachgeſetzet ward/
ſich auff Landsberg zureterieren. Gleichwol verſahe er es ein-
mahl/ vnnd ward von Obriſten Schlangen/ der jhm an einem
Holtze auff wartete/ umbgeben/ vnd muſte viel ſeines Volckes
einbuͤſſen. Daentgegen ward das gantze Garoiſche Regiment
von acht Compagnien/ als ſie ſich in Paſewalck uͤber Stetin ge-
machet
A a a iij
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