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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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hier bleiben, und mir eine Hütte bauen. Als er
sah, daß ich schlechterdings nicht davon abzubrin-
gen war; so sagte er: wenn Sie denn nicht an-
ders wollen, so ists am besten, wenn wir eine Ein-
siedeley anlegen, und Waldbrüder werden. Gut,
das meyn ich eben, war meine Antwort; laß uns
nur eine Hütte bauen! Er erbot sich, weil man
ihn in dieser Gegend wenig oder gar nicht kannte,
nach dem nächsten Dorf, das er finden könnte, zu
reiten, die Pferde zu verkaufen, und sich ein Grab-
scheit, eine Axt, und einige andre Bauwerkzeuge,
und etwas Nahrungsmittel zu kaufen. Während,
daß er weg war, zeichnete ich den Platz zu der
Hütte aus, bog einige Tannenzweige zusammen,
daß sie eine Art von Laube gaben, unter der wir
uns zur Noth so lang aufhalten könnten, bis die
Hütte fertig wäre. Er kam erst spät gegen Abend
wieder, denn er hatte sich erst mit den Pferden
kaum aus dem Wald finden können, und den
Rückweg fand er fast gar nicht mehr. Er sagte
mir, das nächste Dorf liege zwo Stunden weit
vom Walde; Er habe sich auch von ferne nach dem
Wald erkundigt, und erfahren, er sey bayerisch;
aber es wage sich nicht leicht ein Bauer tief hinein,

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hier bleiben, und mir eine Huͤtte bauen. Als er
ſah, daß ich ſchlechterdings nicht davon abzubrin-
gen war; ſo ſagte er: wenn Sie denn nicht an-
ders wollen, ſo iſts am beſten, wenn wir eine Ein-
ſiedeley anlegen, und Waldbruͤder werden. Gut,
das meyn ich eben, war meine Antwort; laß uns
nur eine Huͤtte bauen! Er erbot ſich, weil man
ihn in dieſer Gegend wenig oder gar nicht kannte,
nach dem naͤchſten Dorf, das er finden koͤnnte, zu
reiten, die Pferde zu verkaufen, und ſich ein Grab-
ſcheit, eine Axt, und einige andre Bauwerkzeuge,
und etwas Nahrungsmittel zu kaufen. Waͤhrend,
daß er weg war, zeichnete ich den Platz zu der
Huͤtte aus, bog einige Tannenzweige zuſammen,
daß ſie eine Art von Laube gaben, unter der wir
uns zur Noth ſo lang aufhalten koͤnnten, bis die
Huͤtte fertig waͤre. Er kam erſt ſpaͤt gegen Abend
wieder, denn er hatte ſich erſt mit den Pferden
kaum aus dem Wald finden koͤnnen, und den
Ruͤckweg fand er faſt gar nicht mehr. Er ſagte
mir, das naͤchſte Dorf liege zwo Stunden weit
vom Walde; Er habe ſich auch von ferne nach dem
Wald erkundigt, und erfahren, er ſey bayeriſch;
aber es wage ſich nicht leicht ein Bauer tief hinein,

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[953/0533] hier bleiben, und mir eine Huͤtte bauen. Als er ſah, daß ich ſchlechterdings nicht davon abzubrin- gen war; ſo ſagte er: wenn Sie denn nicht an- ders wollen, ſo iſts am beſten, wenn wir eine Ein- ſiedeley anlegen, und Waldbruͤder werden. Gut, das meyn ich eben, war meine Antwort; laß uns nur eine Huͤtte bauen! Er erbot ſich, weil man ihn in dieſer Gegend wenig oder gar nicht kannte, nach dem naͤchſten Dorf, das er finden koͤnnte, zu reiten, die Pferde zu verkaufen, und ſich ein Grab- ſcheit, eine Axt, und einige andre Bauwerkzeuge, und etwas Nahrungsmittel zu kaufen. Waͤhrend, daß er weg war, zeichnete ich den Platz zu der Huͤtte aus, bog einige Tannenzweige zuſammen, daß ſie eine Art von Laube gaben, unter der wir uns zur Noth ſo lang aufhalten koͤnnten, bis die Huͤtte fertig waͤre. Er kam erſt ſpaͤt gegen Abend wieder, denn er hatte ſich erſt mit den Pferden kaum aus dem Wald finden koͤnnen, und den Ruͤckweg fand er faſt gar nicht mehr. Er ſagte mir, das naͤchſte Dorf liege zwo Stunden weit vom Walde; Er habe ſich auch von ferne nach dem Wald erkundigt, und erfahren, er ſey bayeriſch; aber es wage ſich nicht leicht ein Bauer tief hinein, P p p

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Zitationshilfe: Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 953. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart02_1776/533>, abgerufen am 27.11.2024.