Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.
Dieses y) Einige Ausleger sind der Meynung,
Adam habe dreyzehn Ribben an der lin- [Spaltenumbruch] ken Seite gehabt, und Gott habe aus der dreyzehnten die Eva gebildet. N.
Dieſes y) Einige Ausleger ſind der Meynung,
Adam habe dreyzehn Ribben an der lin- [Spaltenumbruch] ken Seite gehabt, und Gott habe aus der dreyzehnten die Eva gebildet. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="34"> <l> <pb facs="#f0184" n="162"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Da man nachher fuͤr mich ſo uͤberfluͤßig ſie anſah <cb/> <note place="foot" n="y)">Einige Ausleger ſind der Meynung,<lb/> Adam habe dreyzehn Ribben an der lin-<lb/><cb/> ken Seite gehabt, und Gott habe aus<lb/> der dreyzehnten die Eva gebildet. <hi rendition="#fr">N.</hi></note> !<lb/><note place="left">950</note>Warum hat der weiſeſte Schoͤpfer, indem er den Himmel</l><lb/> <l>Bloß mit maͤnnlichen Geiſtern erfuͤllt, zuletzt noch auf Erden</l><lb/> <l>Dieſe Neurung erſchaffen, den ſchoͤnen verfuͤhrenden Fehler</l><lb/> <l>Jn der Natur? und nicht ſogleich mit Maͤnnern die Erde,</l><lb/> <l>Wie den Himmel mit Engeln, erfaͤllt, ohn’ alle Geſchoͤpfe<lb/><note place="left">955</note>Weiblicher Art? warum hat er nicht andere Mittel,</l><lb/> <l>Auf der Erde das Menſchengeſchlecht zu vermehren, erfunden?</l><lb/> <l>Dieſes Ungluͤck haͤtte dann nicht mich Armen befallen,</l><lb/> <l>Und noch groͤßeres, welches uns droht; unzaͤhliger Kummer</l><lb/> <l>Auf der Erde, der durch die Verbindung mit dieſem Geſchlechte<lb/><note place="left">960</note>Und durch weibliche Liſt uns kuͤnftig verfolget. Entweder</l><lb/> <l>Wird er keine gehoͤrige Gattinn zu finden vermoͤgen,</l><lb/> <l>Sondern nur eine, ſo wie ſie Verſehn und Ungluͤck ihm zufuͤhrt,</l><lb/> <l>Oder die, ſo er am meiſten ſich wuͤnſcht, die wird er ſehr ſelten</l><lb/> <l>Jhrer Verkehrtheit wegen erlangen; ein anderer wird ſie<lb/><note place="left">965</note>Vor ihm erlangen; und wenn ſie ihn liebt, ſo werden ſie Eltern</l><lb/> <l>Oder Verwandte verſagen; und die er am gluͤcklichſten jemals</l><lb/> <l>Sich zu wuͤnſchen vermocht, die wird er zu ſpaͤte nur finden,</l><lb/> <l>Wenn ſein Schickſal bereits mit einer widrigen Haͤlfte,</l><lb/> <l>Die er verachtet und haßt, auf ewig zuſammengeknuͤpft iſt.<lb/><note place="left">970</note>Dieß wird unendlichen Jammer im menſchlichen Leben gebaͤhren,</l><lb/> <l>Und nur allzubetruͤbt den haͤuslichen Frieden zerſtoͤren.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dieſes</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [162/0184]
Das verlohrne Paradies.
Da man nachher fuͤr mich ſo uͤberfluͤßig ſie anſah
y) !
Warum hat der weiſeſte Schoͤpfer, indem er den Himmel
Bloß mit maͤnnlichen Geiſtern erfuͤllt, zuletzt noch auf Erden
Dieſe Neurung erſchaffen, den ſchoͤnen verfuͤhrenden Fehler
Jn der Natur? und nicht ſogleich mit Maͤnnern die Erde,
Wie den Himmel mit Engeln, erfaͤllt, ohn’ alle Geſchoͤpfe
Weiblicher Art? warum hat er nicht andere Mittel,
Auf der Erde das Menſchengeſchlecht zu vermehren, erfunden?
Dieſes Ungluͤck haͤtte dann nicht mich Armen befallen,
Und noch groͤßeres, welches uns droht; unzaͤhliger Kummer
Auf der Erde, der durch die Verbindung mit dieſem Geſchlechte
Und durch weibliche Liſt uns kuͤnftig verfolget. Entweder
Wird er keine gehoͤrige Gattinn zu finden vermoͤgen,
Sondern nur eine, ſo wie ſie Verſehn und Ungluͤck ihm zufuͤhrt,
Oder die, ſo er am meiſten ſich wuͤnſcht, die wird er ſehr ſelten
Jhrer Verkehrtheit wegen erlangen; ein anderer wird ſie
Vor ihm erlangen; und wenn ſie ihn liebt, ſo werden ſie Eltern
Oder Verwandte verſagen; und die er am gluͤcklichſten jemals
Sich zu wuͤnſchen vermocht, die wird er zu ſpaͤte nur finden,
Wenn ſein Schickſal bereits mit einer widrigen Haͤlfte,
Die er verachtet und haßt, auf ewig zuſammengeknuͤpft iſt.
Dieß wird unendlichen Jammer im menſchlichen Leben gebaͤhren,
Und nur allzubetruͤbt den haͤuslichen Frieden zerſtoͤren.
Dieſes
y) Einige Ausleger ſind der Meynung,
Adam habe dreyzehn Ribben an der lin-
ken Seite gehabt, und Gott habe aus
der dreyzehnten die Eva gebildet. N.
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