Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.
Sie oo) Milton läßt den Engel vielleicht
sagen, weil zu seinen Zeiten die Meynung [Spaltenumbruch] von mehreren Welten noch nicht so allge- mein war, wie in unsern Tagen. N.
Sie oo) Milton laͤßt den Engel vielleicht
ſagen, weil zu ſeinen Zeiten die Meynung [Spaltenumbruch] von mehreren Welten noch nicht ſo allge- mein war, wie in unſern Tagen. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="18"> <l> <pb facs="#f0047" n="31"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Siebenter Geſang.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Und welche eine Zunge kann dich beſchreiben? Du biſt itzt,<lb/><note place="left">585</note>Da du zuruͤckkoͤmmſt, groͤßer, als dazumal, da du die ſtolzen</l><lb/> <l>Rieſenengel geſtuͤrzt. An dieſem ſchrecklichen Tage</l><lb/> <l>Hat dich dein Donner erhoͤht; allein, erſchaffen, iſt groͤßer,</l><lb/> <l>Als das Erſchaffne zerſtoͤren. Wer iſt, der, Ewger, dir gleich iſt?</l><lb/> <l>Maͤchtiger Koͤnig! Und wer kann deine Herrſchaft beſchraͤnken?<lb/><note place="left">590</note>Ohne Muͤhe vereitelteſt du die ſtolzen Entſchluͤſſe</l><lb/> <l>Jener rebelliſchen Geiſter; und ihren vergeblichen Anſchlag</l><lb/> <l>Haſt du zunichte gemacht; indem ſie gottlos gedachten,</l><lb/> <l>Dich zu verringern, und uns, die Schaaren von deinen Verehrern,</l><lb/> <l>Zu verfuͤhren. Allein, wer dich zu verringern gedenket,<lb/><note place="left">595</note>Hilft nur deine goͤttliche Macht noch herrlicher zeigen,</l><lb/> <l>Wider ſeinen eigenen Willen. Ein Zeuge hiervon iſt</l><lb/> <l>Dieſe neuerſchaffene Welt; ein anderer Himmel,</l><lb/> <l>Von der Pforte des Himmels nicht weit entlegen; dem Schein nach</l><lb/> <l>Auf die kryſtallne See, die Hyaline, gegruͤndet;<lb/><note place="left">600</note>Unermeßlich im Umfang, mit zahlloſen Sternen beſaͤet;</l><lb/> <l>Und vielleicht iſt jeglicher Stern <cb/> <note place="foot" n="oo)">Milton laͤßt den Engel <hi rendition="#fr">vielleicht</hi><lb/> ſagen, weil zu ſeinen Zeiten die Meynung<lb/><cb/> von mehreren Welten noch nicht ſo allge-<lb/> mein war, wie in unſern Tagen. <hi rendition="#fr">N.</hi></note>, ſo klein in der Ferne,</l><lb/> <l>Eine Welt, die Geſchoͤpfen zu ihrer Wohnung beſtimmt iſt.</l><lb/> <l>Dir ſind ihre Zeiten bekannt; zu ihnen gehoͤret</l><lb/> <l>Auch die Wohnung der Menſchen, die Erde; die rund um begrenzt iſt<lb/><note place="left">605</note>Mit dem weiten niederen Meer; ein lieblicher Wohnplatz!</l><lb/> <l>Dreymal gluͤckliche Menſchen, und gluͤckliche Soͤhne der Menſchen,</l><lb/> <l>Die der Allmaͤchtge ſo hoch begnadigt, ſo herrlich erſchaffen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [31/0047]
Siebenter Geſang.
Und welche eine Zunge kann dich beſchreiben? Du biſt itzt,
Da du zuruͤckkoͤmmſt, groͤßer, als dazumal, da du die ſtolzen
Rieſenengel geſtuͤrzt. An dieſem ſchrecklichen Tage
Hat dich dein Donner erhoͤht; allein, erſchaffen, iſt groͤßer,
Als das Erſchaffne zerſtoͤren. Wer iſt, der, Ewger, dir gleich iſt?
Maͤchtiger Koͤnig! Und wer kann deine Herrſchaft beſchraͤnken?
Ohne Muͤhe vereitelteſt du die ſtolzen Entſchluͤſſe
Jener rebelliſchen Geiſter; und ihren vergeblichen Anſchlag
Haſt du zunichte gemacht; indem ſie gottlos gedachten,
Dich zu verringern, und uns, die Schaaren von deinen Verehrern,
Zu verfuͤhren. Allein, wer dich zu verringern gedenket,
Hilft nur deine goͤttliche Macht noch herrlicher zeigen,
Wider ſeinen eigenen Willen. Ein Zeuge hiervon iſt
Dieſe neuerſchaffene Welt; ein anderer Himmel,
Von der Pforte des Himmels nicht weit entlegen; dem Schein nach
Auf die kryſtallne See, die Hyaline, gegruͤndet;
Unermeßlich im Umfang, mit zahlloſen Sternen beſaͤet;
Und vielleicht iſt jeglicher Stern
oo), ſo klein in der Ferne,
Eine Welt, die Geſchoͤpfen zu ihrer Wohnung beſtimmt iſt.
Dir ſind ihre Zeiten bekannt; zu ihnen gehoͤret
Auch die Wohnung der Menſchen, die Erde; die rund um begrenzt iſt
Mit dem weiten niederen Meer; ein lieblicher Wohnplatz!
Dreymal gluͤckliche Menſchen, und gluͤckliche Soͤhne der Menſchen,
Die der Allmaͤchtge ſo hoch begnadigt, ſo herrlich erſchaffen,
Sie
oo) Milton laͤßt den Engel vielleicht
ſagen, weil zu ſeinen Zeiten die Meynung
von mehreren Welten noch nicht ſo allge-
mein war, wie in unſern Tagen. N.
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