Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Der Jäger. Drei Tage Regen fort und fort, Kein Sonnenschein zur Stunde, Drei Tage lang kein gutes Wort Aus meiner Liebsten Munde! Sie truzt mit mir und ich mit ihr, So hat sie's haben wollen; Mir aber nagt's am Herzen hier, Das Schmollen und das Grollen. Willkommen denn, des Jägers Lust, Gewittersturm und Regen! Fest zugeknöpft die heiße Brust, Und jauchzend euch entgegen! Nun sizt sie wohl daheim und lacht, Und scherzt mit den Geschwistern; Ich höre in des Waldes Nacht Die alten Blätter flüstern. Nun sizt sie wohl und weinet laut
Im Kämmerlein, in Sorgen; Mir ist es wie dem Wilde traut, In Finsterniß geborgen. Mörike, Gedichte. 2
Der Jäger. Drei Tage Regen fort und fort, Kein Sonnenſchein zur Stunde, Drei Tage lang kein gutes Wort Aus meiner Liebſten Munde! Sie truzt mit mir und ich mit ihr, So hat ſie's haben wollen; Mir aber nagt's am Herzen hier, Das Schmollen und das Grollen. Willkommen denn, des Jaͤgers Luſt, Gewitterſturm und Regen! Feſt zugeknoͤpft die heiße Bruſt, Und jauchzend euch entgegen! Nun ſizt ſie wohl daheim und lacht, Und ſcherzt mit den Geſchwiſtern; Ich hoͤre in des Waldes Nacht Die alten Blaͤtter fluͤſtern. Nun ſizt ſie wohl und weinet laut
Im Kaͤmmerlein, in Sorgen; Mir iſt es wie dem Wilde traut, In Finſterniß geborgen. Moͤrike, Gedichte. 2
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Der Jäger.
Drei Tage Regen fort und fort,
Kein Sonnenſchein zur Stunde,
Drei Tage lang kein gutes Wort
Aus meiner Liebſten Munde!
Sie truzt mit mir und ich mit ihr,
So hat ſie's haben wollen;
Mir aber nagt's am Herzen hier,
Das Schmollen und das Grollen.
Willkommen denn, des Jaͤgers Luſt,
Gewitterſturm und Regen!
Feſt zugeknoͤpft die heiße Bruſt,
Und jauchzend euch entgegen!
Nun ſizt ſie wohl daheim und lacht,
Und ſcherzt mit den Geſchwiſtern;
Ich hoͤre in des Waldes Nacht
Die alten Blaͤtter fluͤſtern.
Nun ſizt ſie wohl und weinet laut
Im Kaͤmmerlein, in Sorgen;
Mir iſt es wie dem Wilde traut,
In Finſterniß geborgen.
Moͤrike, Gedichte. 2
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