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Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

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Kein Hirsch und Rehlein überall!
Ein Schuß zum Zeitvertreibe!
Gesunder Knall und Widerhall
Erfrischt das Mark im Leibe. --
Doch wie der Donner nun verhallt
In Thälern in die Runde,
Ein plötzlich Weh mich überwallt,
Mir sinkt das Herz zu Grunde.
Sie truzt mit mir und ich mit ihr,
So hat sie's haben wollen,
Mir aber frißt's am Herzen hier,
Das Schmollen und das Grollen.
Und auf! und nach der Liebsten Haus!
Und sie gefaßt um's Mieder!
"Drück' mir die nassen Locken aus,
Und küss' und hab' mich wieder!"

Kein Hirſch und Rehlein uͤberall!
Ein Schuß zum Zeitvertreibe!
Geſunder Knall und Widerhall
Erfriſcht das Mark im Leibe. —
Doch wie der Donner nun verhallt
In Thaͤlern in die Runde,
Ein ploͤtzlich Weh mich uͤberwallt,
Mir ſinkt das Herz zu Grunde.
Sie truzt mit mir und ich mit ihr,
So hat ſie's haben wollen,
Mir aber frißt's am Herzen hier,
Das Schmollen und das Grollen.
Und auf! und nach der Liebſten Haus!
Und ſie gefaßt um's Mieder!
„Druͤck' mir die naſſen Locken aus,
Und kuͤſſ' und hab' mich wieder!“

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[18/0034] Kein Hirſch und Rehlein uͤberall! Ein Schuß zum Zeitvertreibe! Geſunder Knall und Widerhall Erfriſcht das Mark im Leibe. — Doch wie der Donner nun verhallt In Thaͤlern in die Runde, Ein ploͤtzlich Weh mich uͤberwallt, Mir ſinkt das Herz zu Grunde. Sie truzt mit mir und ich mit ihr, So hat ſie's haben wollen, Mir aber frißt's am Herzen hier, Das Schmollen und das Grollen. Und auf! und nach der Liebſten Haus! Und ſie gefaßt um's Mieder! „Druͤck' mir die naſſen Locken aus, Und kuͤſſ' und hab' mich wieder!“

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/34>, abgerufen am 21.11.2024.