Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Es trippelt zu dem Throne, Es reichet eine Krone Dem Könige, deß Herze tief erschrickt. Darauf der Zug von dannen strich, Von Morgenluft berauschet; Die Kerzen flackern wunderlich, Der Mond am Fenster lauschet; Der Sohn mit Angst und Schweigen Zum Vater thät sich neigen, -- Er neiget über eine Leiche sich. Es trippelt zu dem Throne, Es reichet eine Krone Dem Koͤnige, deß Herze tief erſchrickt. Darauf der Zug von dannen ſtrich, Von Morgenluft berauſchet; Die Kerzen flackern wunderlich, Der Mond am Fenſter lauſchet; Der Sohn mit Angſt und Schweigen Zum Vater thaͤt ſich neigen, — Er neiget uͤber eine Leiche ſich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0087" n="71"/> <lg n="5"> <l>Es trippelt zu dem Throne,</l><lb/> <l>Es reichet eine Krone</l><lb/> <l>Dem Koͤnige, deß Herze tief erſchrickt.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Darauf der Zug von dannen ſtrich,</l><lb/> <l>Von Morgenluft berauſchet;</l><lb/> <l>Die Kerzen flackern wunderlich,</l><lb/> <l>Der Mond am Fenſter lauſchet;</l><lb/> <l>Der Sohn mit Angſt und Schweigen</l><lb/> <l>Zum Vater thaͤt ſich neigen, —</l><lb/> <l>Er neiget uͤber eine Leiche ſich.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [71/0087]
Es trippelt zu dem Throne,
Es reichet eine Krone
Dem Koͤnige, deß Herze tief erſchrickt.
Darauf der Zug von dannen ſtrich,
Von Morgenluft berauſchet;
Die Kerzen flackern wunderlich,
Der Mond am Fenſter lauſchet;
Der Sohn mit Angſt und Schweigen
Zum Vater thaͤt ſich neigen, —
Er neiget uͤber eine Leiche ſich.
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