Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856.Kammercomponist mit Namen Wolf Mozart in Wien "Beiß dich der Fuchs dafür!" "Ich höre schon im Geist, wie unsere alten "Zum Exempel?" "Da kommt z. B. eines Morgens früh nach Neune Kammercomponiſt mit Namen Wolf Mozart in Wien „Beiß dich der Fuchs dafür!“ „Ich höre ſchon im Geiſt, wie unſere alten „Zum Exempel?“ „Da kommt z. B. eines Morgens früh nach Neune <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0033" n="21"/> Kammercomponiſt mit Namen Wolf Mozart in Wien<lb/> mehr weit und breit zu finden ſeyn.“</p><lb/> <p>„Beiß dich der Fuchs dafür!“</p><lb/> <p>„Ich höre ſchon im Geiſt, wie unſere alten<lb/> Freunde von uns plaudern, was ſie ſich alles zu<lb/> erzählen wiſſen.“</p><lb/> <p>„Zum Exempel?“</p><lb/> <p>„Da kommt z. B. eines Morgens früh nach Neune<lb/> ſchon unſere alte Schwärmerin, die Volkſtett, in ihrem<lb/> feurigſten Beſuchsſturmſchritt quer über'n Kohlmarkt<lb/> hergeſegelt. Sie war drei Monat fort, die große<lb/> Reiſe zum Schwager in Sachſen, ihr tägliches Ge¬<lb/> ſpräch, ſo lang wir ſie kennen, kam endlich zu Stand;<lb/> ſeit geſtern Nacht iſt ſie zurück, und jetzt, mit ihrem<lb/> übervollen Herzen — es ſchwattelt ganz von Reiſe¬<lb/> glück und Freundſchaftsungeduld und allerliebſten<lb/> Neuigkeiten — ſtracks hin zur Oberſtin damit! die<lb/> Trepp' hinauf und angeklopft und das Herein nicht<lb/> abgewartet; ſtell' dir den Jubel ſelber vor und das<lb/> Embraſſement beiderſeits! — Nun, liebſte, beſte<lb/> Oberſtin, hebt ſie nach einigem Vorgängigen mit<lb/> friſchem Odem an; ich bringe Ihnen ein Schock<lb/> Grüße mit, ob Sie errathen von wem? Ich komme<lb/> nicht ſo gradenwegs von Stendal her, es wurde ein<lb/></p> </body> </text> </TEI> [21/0033]
Kammercomponiſt mit Namen Wolf Mozart in Wien
mehr weit und breit zu finden ſeyn.“
„Beiß dich der Fuchs dafür!“
„Ich höre ſchon im Geiſt, wie unſere alten
Freunde von uns plaudern, was ſie ſich alles zu
erzählen wiſſen.“
„Zum Exempel?“
„Da kommt z. B. eines Morgens früh nach Neune
ſchon unſere alte Schwärmerin, die Volkſtett, in ihrem
feurigſten Beſuchsſturmſchritt quer über'n Kohlmarkt
hergeſegelt. Sie war drei Monat fort, die große
Reiſe zum Schwager in Sachſen, ihr tägliches Ge¬
ſpräch, ſo lang wir ſie kennen, kam endlich zu Stand;
ſeit geſtern Nacht iſt ſie zurück, und jetzt, mit ihrem
übervollen Herzen — es ſchwattelt ganz von Reiſe¬
glück und Freundſchaftsungeduld und allerliebſten
Neuigkeiten — ſtracks hin zur Oberſtin damit! die
Trepp' hinauf und angeklopft und das Herein nicht
abgewartet; ſtell' dir den Jubel ſelber vor und das
Embraſſement beiderſeits! — Nun, liebſte, beſte
Oberſtin, hebt ſie nach einigem Vorgängigen mit
friſchem Odem an; ich bringe Ihnen ein Schock
Grüße mit, ob Sie errathen von wem? Ich komme
nicht ſo gradenwegs von Stendal her, es wurde ein
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