Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856.zuvörderst auf Gartenwerkzeug. Constanze hatte näm¬ Zuletzt besah er sich noch einen derben Stock, zuvörderſt auf Gartenwerkzeug. Conſtanze hatte näm¬ Zuletzt beſah er ſich noch einen derben Stock, <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0097" n="85"/> zuvörderſt auf Gartenwerkzeug. Conſtanze hatte näm¬<lb/> lich vor Jahr und Tag auf ſeinen Antrieb ein Stück¬<lb/> chen Land vor dem Kärnthner Thor gepachtet und<lb/> etwas Gemüſe darauf gebaut; daher ihm jetzt für's<lb/> Erſte ein neuer großer Rechen, ein kleinerer ditto,<lb/> ſammt Spaten, ganz zweckmäßig ſchien. Dann Wei¬<lb/> teres anlangend, ſo macht es ſeinen ökonomiſchen<lb/> Begriffen alle Ehre, daß er einem ihn ſehr appetitlich<lb/> anlachenden Butterfaß nach kurzer Ueberlegung, wie¬<lb/> wohl ungern, entſagte; dagegen ihm ein hohes, mit<lb/> Deckel und ſchön geſchnitztem Henkel verſehenes Ge¬<lb/> ſchirr zu unmaßgeblichem Gebrauch einleuchtete. Es<lb/> war aus ſchmalen Stäben von zweierlei Holz, abwech¬<lb/> ſelnd hell und dunkel, zuſammengeſetzt, unten weiter<lb/> als oben und innen trefflich ausgepicht. Entſchieden<lb/> für die Küche empfahl ſich eine ſchöne Auswahl<lb/> Rührlöffel, Wellhölzer, Schneidbretter und Teller von<lb/> allen Größen, ſo wie ein Salzbehälter einfachſter<lb/> Conſtruction zum Aufhängen.</p><lb/> <p>Zuletzt beſah er ſich noch einen derben Stock,<lb/> deſſen Handhabe mit Leder und runden Meſſingnägeln<lb/> gehörig beſchlagen war. Da der ſonderbare Kunde<lb/> auch hier in einiger Verſuchung ſchien, bemerkte die<lb/> Verkäuferin mit Lächeln, das ſey juſt kein Tragen<lb/></p> </body> </text> </TEI> [85/0097]
zuvörderſt auf Gartenwerkzeug. Conſtanze hatte näm¬
lich vor Jahr und Tag auf ſeinen Antrieb ein Stück¬
chen Land vor dem Kärnthner Thor gepachtet und
etwas Gemüſe darauf gebaut; daher ihm jetzt für's
Erſte ein neuer großer Rechen, ein kleinerer ditto,
ſammt Spaten, ganz zweckmäßig ſchien. Dann Wei¬
teres anlangend, ſo macht es ſeinen ökonomiſchen
Begriffen alle Ehre, daß er einem ihn ſehr appetitlich
anlachenden Butterfaß nach kurzer Ueberlegung, wie¬
wohl ungern, entſagte; dagegen ihm ein hohes, mit
Deckel und ſchön geſchnitztem Henkel verſehenes Ge¬
ſchirr zu unmaßgeblichem Gebrauch einleuchtete. Es
war aus ſchmalen Stäben von zweierlei Holz, abwech¬
ſelnd hell und dunkel, zuſammengeſetzt, unten weiter
als oben und innen trefflich ausgepicht. Entſchieden
für die Küche empfahl ſich eine ſchöne Auswahl
Rührlöffel, Wellhölzer, Schneidbretter und Teller von
allen Größen, ſo wie ein Salzbehälter einfachſter
Conſtruction zum Aufhängen.
Zuletzt beſah er ſich noch einen derben Stock,
deſſen Handhabe mit Leder und runden Meſſingnägeln
gehörig beſchlagen war. Da der ſonderbare Kunde
auch hier in einiger Verſuchung ſchien, bemerkte die
Verkäuferin mit Lächeln, das ſey juſt kein Tragen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |