Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte Masse gehalten werde. Die Zahl der Segede ist nachden Wahren bestimmt; Eine Wahre darf daselbst nicht verliehen oder zur Hälfte versetzet werden. Man bedingt sich, daß neue Gründe nur zum Holzwachs genutzet werden sollen, damit ihr Dünger nicht der Mark zur Last falle. Wo mit Plaggen gedünget wird, kennt man fast gar keine Brache; säet Rocken nach Rocken; achtet we- nig auf Winter- oder Sommer-feld, und hat folglich andre Wirthschaft, Contrakte und Rechte. (b) Vinum ad se importari non sinunt quod ea re ad laborem ferendum remollescere homines atque effoeminari arbitran- tur. CAES. de B. G. IV. 2. Vielleicht hätte die Einfuhr des Weins eine Ausfuhr des Korns erfordert. Es sey aber diese oder jene Ursache: so sieht man daraus, daß sie nach grossen Grundsätzen verfahren. (c) Die Küsten-Bewohner verfallen in Versuchungen, Feh- ter und Laster, worinn kein Mittelländer verfällt. Von diesen heißt es: in eadem inopia egestate & patientia per- manent qua Germani, eodem victu & cultu utuntur. Gal- lis autem propinquitas & transmarinarum rerum notitia multa ad copiam atque usus largitur. CAES. de B. G. VI. S. auch MONTESQ. Esprit. de Loix. XVIII. 4. (d) Jn des Bergmanns Religion ist es eine weit grössere Sünde für einen Pfennig Erz, als für einen Thaler Wolle zu entwenden; Den Unterscheid der Religion nach solchen Umständen zeigt am besten MAX. TYR. diss. 38. (e) Siehe auch hier MAX. TYR. diss. 13 und 14; wo er zwar als ein Sophist den Satz und Gegensatz behauptet; aber doch viel schönes und wahres vorbringt. §. 59. Aelteste Beschaffenheit des Landes. Die Gegend unsers Stifts überhaupt hat ihren wor-
Oſnabruͤckſche Geſchichte Maſſe gehalten werde. Die Zahl der Segede iſt nachden Wahren beſtimmt; Eine Wahre darf daſelbſt nicht verliehen oder zur Haͤlfte verſetzet werden. Man bedingt ſich, daß neue Gruͤnde nur zum Holzwachs genutzet werden ſollen, damit ihr Duͤnger nicht der Mark zur Laſt falle. Wo mit Plaggen geduͤnget wird, kennt man faſt gar keine Brache; ſaͤet Rocken nach Rocken; achtet we- nig auf Winter- oder Sommer-feld, und hat folglich andre Wirthſchaft, Contrakte und Rechte. (b) Vinum ad ſe importari non ſinunt quod ea re ad laborem ferendum remolleſcere homines atque effœminari arbitran- tur. CAES. de B. G. IV. 2. Vielleicht haͤtte die Einfuhr des Weins eine Ausfuhr des Korns erfordert. Es ſey aber dieſe oder jene Urſache: ſo ſieht man daraus, daß ſie nach groſſen Grundſaͤtzen verfahren. (c) Die Kuͤſten-Bewohner verfallen in Verſuchungen, Feh- ter und Laſter, worinn kein Mittellaͤnder verfaͤllt. Von dieſen heißt es: in eadem inopia egeſtate & patientia per- manent qua Germani, eodem victu & cultu utuntur. Gal- lis autem propinquitas & tranſmarinarum rerum notitia multa ad copiam atque uſus largitur. CAES. de B. G. VI. S. auch MONTESQ. Eſprit. de Loix. XVIII. 4. (d) Jn des Bergmanns Religion iſt es eine weit groͤſſere Suͤnde fuͤr einen Pfennig Erz, als fuͤr einen Thaler Wolle zu entwenden; Den Unterſcheid der Religion nach ſolchen Umſtaͤnden zeigt am beſten MAX. TYR. diſſ. 38. (e) Siehe auch hier MAX. TYR. diſſ. 13 und 14; wo er zwar als ein Sophiſt den Satz und Gegenſatz behauptet; aber doch viel ſchoͤnes und wahres vorbringt. §. 59. Aelteſte Beſchaffenheit des Landes. Die Gegend unſers Stifts uͤberhaupt hat ihren wor-
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
⁽a⁾
Maſſe gehalten werde. Die Zahl der Segede iſt nach
den Wahren beſtimmt; Eine Wahre darf daſelbſt nicht
verliehen oder zur Haͤlfte verſetzet werden. Man bedingt
ſich, daß neue Gruͤnde nur zum Holzwachs genutzet
werden ſollen, damit ihr Duͤnger nicht der Mark zur Laſt
falle. Wo mit Plaggen geduͤnget wird, kennt man faſt
gar keine Brache; ſaͤet Rocken nach Rocken; achtet we-
nig auf Winter- oder Sommer-feld, und hat folglich andre
Wirthſchaft, Contrakte und Rechte.
⁽b⁾ Vinum ad ſe importari non ſinunt quod ea re ad laborem
ferendum remolleſcere homines atque effœminari arbitran-
tur. CAES. de B. G. IV. 2. Vielleicht haͤtte die Einfuhr
des Weins eine Ausfuhr des Korns erfordert. Es ſey
aber dieſe oder jene Urſache: ſo ſieht man daraus, daß
ſie nach groſſen Grundſaͤtzen verfahren.
⁽c⁾ Die Kuͤſten-Bewohner verfallen in Verſuchungen, Feh-
ter und Laſter, worinn kein Mittellaͤnder verfaͤllt. Von
dieſen heißt es: in eadem inopia egeſtate & patientia per-
manent qua Germani, eodem victu & cultu utuntur. Gal-
lis autem propinquitas & tranſmarinarum rerum notitia multa
ad copiam atque uſus largitur. CAES. de B. G. VI. S.
auch MONTESQ. Eſprit. de Loix. XVIII. 4.
⁽d⁾ Jn des Bergmanns Religion iſt es eine weit groͤſſere
Suͤnde fuͤr einen Pfennig Erz, als fuͤr einen Thaler
Wolle zu entwenden; Den Unterſcheid der Religion nach
ſolchen Umſtaͤnden zeigt am beſten MAX. TYR. diſſ. 38.
⁽e⁾ Siehe auch hier MAX. TYR. diſſ. 13 und 14; wo er zwar
als ein Sophiſt den Satz und Gegenſatz behauptet; aber
doch viel ſchoͤnes und wahres vorbringt.
§. 59.
Aelteſte Beſchaffenheit des Landes.
Die Gegend unſers Stifts uͤberhaupt hat ihren
erſten Gaͤſten wol nichts als die Feurung und einige
Nahrung fuͤr ihr Vieh geboten. Denn das mehrſte
beſteht aus Heide, Sand, Mohr und Gebuͤrgen,
wor-
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