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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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dritter Abschnitt.
(e) Jtalus hieß er weil er in Jtalien gebohren war. SVIDAS
in Italia.
(f) S. §. 86. n. g.
(g) Man merkt fast ein gleiches auf dem Zuge des Tiberius.
Jn dem ersten Feldzuge unterwarfen sich ihm die Bruck-
ter und Cherusker; den Kauchen aber gieng er in dem
folgenden zu Leibe, und drang durch ihr Land, da er die
Cherusker und Bruckter nicht fürchten durfte, zu den
Longobarden. VELL. II. 105. 106. zur sichern Folge, daß
erstere ihr eigen System, und mit den Kauchen auch da-
mals keine Verbindung hatten; gleichwie denn auch Ga-
binius
den Nahmen Chaucicus erhielt, zur Vermuthung,
daß Letztere ihren eignen Verein hatten.
§. 91.
Wird fortgesetzt.

Diese Ruhe erhielt sich eine Zeitlang ausser daß die
Chatten sich rührten, und den Cheruskischen Sassen
nicht traueten. (a)Nero hatte inzwischen das Ver-
gnügen eine friesische Gesandschaft (b) in Rom zu
empfangen; und ein sehr anständiges Verfahren bey
den niederrheinischen Völkern zu bemerken. Die
Amsibarier oder Emsländer wurden von den Kauchen
welche sich also damals bis an Kuakenbrück ausdeh-
nen konnten, vertrieben, (c) und diese vielleicht durch
eine grosse Wasserfluth (d) dazu gezwungen. Denn
die übrigen Sassen, welche sich sonst der Amsibarier
annahmen, und ihnen die von den Römern am Rhei-
ne wüstgelegte Gegenden zuwenden wollten, wieder-
setzten sich dieser gewaltsamen Ausdehnung nicht.
Die Römer aber waren noch stark genug, die
Sassen an der Ausführung ihrer mitleidigen Ab-
sichten zu verhindern. (e) Es schien als wenn die

Bruck-
dritter Abſchnitt.
(e) Jtalus hieß er weil er in Jtalien gebohren war. SVIDAS
in Ιταλια.
(f) S. §. 86. n. g.
(g) Man merkt faſt ein gleiches auf dem Zuge des Tiberius.
Jn dem erſten Feldzuge unterwarfen ſich ihm die Bruck-
ter und Cherusker; den Kauchen aber gieng er in dem
folgenden zu Leibe, und drang durch ihr Land, da er die
Cherusker und Bruckter nicht fuͤrchten durfte, zu den
Longobarden. VELL. II. 105. 106. zur ſichern Folge, daß
erſtere ihr eigen Syſtem, und mit den Kauchen auch da-
mals keine Verbindung hatten; gleichwie denn auch Ga-
binius
den Nahmen Chaucicus erhielt, zur Vermuthung,
daß Letztere ihren eignen Verein hatten.
§. 91.
Wird fortgeſetzt.

Dieſe Ruhe erhielt ſich eine Zeitlang auſſer daß die
Chatten ſich ruͤhrten, und den Cheruskiſchen Saſſen
nicht traueten. (a)Nero hatte inzwiſchen das Ver-
gnuͤgen eine frieſiſche Geſandſchaft (b) in Rom zu
empfangen; und ein ſehr anſtaͤndiges Verfahren bey
den niederrheiniſchen Voͤlkern zu bemerken. Die
Amſibarier oder Emslaͤnder wurden von den Kauchen
welche ſich alſo damals bis an Kuakenbruͤck ausdeh-
nen konnten, vertrieben, (c) und dieſe vielleicht durch
eine groſſe Waſſerfluth (d) dazu gezwungen. Denn
die uͤbrigen Saſſen, welche ſich ſonſt der Amſibarier
annahmen, und ihnen die von den Roͤmern am Rhei-
ne wuͤſtgelegte Gegenden zuwenden wollten, wieder-
ſetzten ſich dieſer gewaltſamen Ausdehnung nicht.
Die Roͤmer aber waren noch ſtark genug, die
Saſſen an der Ausfuͤhrung ihrer mitleidigen Ab-
ſichten zu verhindern. (e) Es ſchien als wenn die

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[189/0219] dritter Abſchnitt. ⁽e⁾ Jtalus hieß er weil er in Jtalien gebohren war. SVIDAS in Ιταλια. ⁽f⁾ S. §. 86. n. g. ⁽g⁾ Man merkt faſt ein gleiches auf dem Zuge des Tiberius. Jn dem erſten Feldzuge unterwarfen ſich ihm die Bruck- ter und Cherusker; den Kauchen aber gieng er in dem folgenden zu Leibe, und drang durch ihr Land, da er die Cherusker und Bruckter nicht fuͤrchten durfte, zu den Longobarden. VELL. II. 105. 106. zur ſichern Folge, daß erſtere ihr eigen Syſtem, und mit den Kauchen auch da- mals keine Verbindung hatten; gleichwie denn auch Ga- binius den Nahmen Chaucicus erhielt, zur Vermuthung, daß Letztere ihren eignen Verein hatten. §. 91. Wird fortgeſetzt. Dieſe Ruhe erhielt ſich eine Zeitlang auſſer daß die Chatten ſich ruͤhrten, und den Cheruskiſchen Saſſen nicht traueten. ⁽a⁾ Nero hatte inzwiſchen das Ver- gnuͤgen eine frieſiſche Geſandſchaft ⁽b⁾ in Rom zu empfangen; und ein ſehr anſtaͤndiges Verfahren bey den niederrheiniſchen Voͤlkern zu bemerken. Die Amſibarier oder Emslaͤnder wurden von den Kauchen welche ſich alſo damals bis an Kuakenbruͤck ausdeh- nen konnten, vertrieben, ⁽c⁾ und dieſe vielleicht durch eine groſſe Waſſerfluth ⁽d⁾ dazu gezwungen. Denn die uͤbrigen Saſſen, welche ſich ſonſt der Amſibarier annahmen, und ihnen die von den Roͤmern am Rhei- ne wuͤſtgelegte Gegenden zuwenden wollten, wieder- ſetzten ſich dieſer gewaltſamen Ausdehnung nicht. Die Roͤmer aber waren noch ſtark genug, die Saſſen an der Ausfuͤhrung ihrer mitleidigen Ab- ſichten zu verhindern. ⁽e⁾ Es ſchien als wenn die Bruck-

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/219>, abgerufen am 25.11.2024.