Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte Quelle alles Adels ist. Ohne Zweifel heiligte einPriester diese Gesamt-Bürgschaft zum Gottes-Frie- den. Denn auch dieser hatte Antheil am Wehr- gelde. (d) Jn den spätern Zeiten stand blos der Kö- nig in des Volkes (e) und das Volk in des Königs Obhut. Benachbarte Völker (f) vereinigten sich gern miteinander über das Wehrgeld, damit sie sich darnach einander Genug thun und einen Krieg ab- wenden konnten. (a) Noch in den spätern Zeiten waren diese Bürgschaften im Gebrauch. S. L L. Edowardi §. 20. beym WILK. p. 202. und dies war zu einer Zeit, wo man noch kein Geld hatte noch nothwendiger. Die Eingesessene eines Ge- richts waren die einzigen welche ihres Mitgenossen Hof und Land an sich nehmen, und ihre Bürgschaft tod säen konnten. (b) Pars mulctae regi vel civitati, pars ipsi qui vindicatur vel propinquis ejus exsolvitur. TAC. G. 12. (c) Das Römische Reich ist aus der Gesamt Bürgschaft ver- pflichtet, jedem Reichsgenossen zu seinem Rechte zu ver- helfen. Das Recht eines Mannes mißt sich nach seinem Stande. Und kein einzelner Reichs-Stand, sondern nur derjenige, der die allgemeine Vollmacht hat, kann die Gesamt-Bürgschaft mit einer Standes-Erhöhung be- schweren. Dies ist der Kayser; und er sorgt für die Rück-Bürgschaft dadurch, daß er nur hinlänglich An- gesessene erhöhet. (d) STRABO L. IV. p. 197. Ed. par. de 1620. Maxime judicia de caede Druidis commissa sunt, quorum multus est proventus. (e) Von den 30000 Thrymsen (S. §. 20. n. c.) bekam 15000 das Volk; und das übrige der Verwandte. S. jud. civ. Lond. beym WILK. p. 71. (f) Man wird dieses zu seiner Zeit bey den Franken und Sachsen sehen. §. 22.
Oſnabruͤckſche Geſchichte Quelle alles Adels iſt. Ohne Zweifel heiligte einPrieſter dieſe Geſamt-Buͤrgſchaft zum Gottes-Frie- den. Denn auch dieſer hatte Antheil am Wehr- gelde. (d) Jn den ſpaͤtern Zeiten ſtand blos der Koͤ- nig in des Volkes (e) und das Volk in des Koͤnigs Obhut. Benachbarte Voͤlker (f) vereinigten ſich gern miteinander uͤber das Wehrgeld, damit ſie ſich darnach einander Genug thun und einen Krieg ab- wenden konnten. (a) Noch in den ſpaͤtern Zeiten waren dieſe Buͤrgſchaften im Gebrauch. S. L L. Edowardi §. 20. beym WILK. p. 202. und dies war zu einer Zeit, wo man noch kein Geld hatte noch nothwendiger. Die Eingeſeſſene eines Ge- richts waren die einzigen welche ihres Mitgenoſſen Hof und Land an ſich nehmen, und ihre Buͤrgſchaft tod ſaͤen konnten. (b) Pars mulctæ regi vel civitati, pars ipſi qui vindicatur vel propinquis ejus exſolvitur. TAC. G. 12. (c) Das Roͤmiſche Reich iſt aus der Geſamt Buͤrgſchaft ver- pflichtet, jedem Reichsgenoſſen zu ſeinem Rechte zu ver- helfen. Das Recht eines Mannes mißt ſich nach ſeinem Stande. Und kein einzelner Reichs-Stand, ſondern nur derjenige, der die allgemeine Vollmacht hat, kann die Geſamt-Buͤrgſchaft mit einer Standes-Erhoͤhung be- ſchweren. Dies iſt der Kayſer; und er ſorgt fuͤr die Ruͤck-Buͤrgſchaft dadurch, daß er nur hinlaͤnglich An- geſeſſene erhoͤhet. (d) STRABO L. IV. p. 197. Ed. par. de 1620. Maxime judicia de cæde Druidis commiſſa ſunt, quorum multus eſt proventus. (e) Von den 30000 Thrymſen (S. §. 20. n. c.) bekam 15000 das Volk; und das uͤbrige der Verwandte. S. jud. civ. Lond. beym WILK. p. 71. (f) Man wird dieſes zu ſeiner Zeit bey den Franken und Sachſen ſehen. §. 22.
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
Quelle alles Adels iſt. Ohne Zweifel heiligte ein
Prieſter dieſe Geſamt-Buͤrgſchaft zum Gottes-Frie-
den. Denn auch dieſer hatte Antheil am Wehr-
gelde.
⁽d⁾
Jn den ſpaͤtern Zeiten ſtand blos der Koͤ-
nig in des Volkes
⁽e⁾
und das Volk in des Koͤnigs
Obhut. Benachbarte Voͤlker
⁽f⁾
vereinigten ſich
gern miteinander uͤber das Wehrgeld, damit ſie ſich
darnach einander Genug thun und einen Krieg ab-
wenden konnten.
⁽a⁾ Noch in den ſpaͤtern Zeiten waren dieſe Buͤrgſchaften im
Gebrauch. S. L L. Edowardi §. 20. beym WILK. p. 202.
und dies war zu einer Zeit, wo man noch kein Geld
hatte noch nothwendiger. Die Eingeſeſſene eines Ge-
richts waren die einzigen welche ihres Mitgenoſſen Hof
und Land an ſich nehmen, und ihre Buͤrgſchaft tod ſaͤen
konnten.
⁽b⁾ Pars mulctæ regi vel civitati, pars ipſi qui vindicatur vel
propinquis ejus exſolvitur. TAC. G. 12.
⁽c⁾ Das Roͤmiſche Reich iſt aus der Geſamt Buͤrgſchaft ver-
pflichtet, jedem Reichsgenoſſen zu ſeinem Rechte zu ver-
helfen. Das Recht eines Mannes mißt ſich nach ſeinem
Stande. Und kein einzelner Reichs-Stand, ſondern nur
derjenige, der die allgemeine Vollmacht hat, kann die
Geſamt-Buͤrgſchaft mit einer Standes-Erhoͤhung be-
ſchweren. Dies iſt der Kayſer; und er ſorgt fuͤr die
Ruͤck-Buͤrgſchaft dadurch, daß er nur hinlaͤnglich An-
geſeſſene erhoͤhet.
⁽d⁾ STRABO L. IV. p. 197. Ed. par. de 1620. Maxime judicia de
cæde Druidis commiſſa ſunt, quorum multus eſt proventus.
⁽e⁾ Von den 30000 Thrymſen (S. §. 20. n. c.) bekam
15000 das Volk; und das uͤbrige der Verwandte. S.
jud. civ. Lond. beym WILK. p. 71.
⁽f⁾ Man wird dieſes zu ſeiner Zeit bey den Franken und
Sachſen ſehen.
§. 22.
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