Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.erster Abschnitt. beständigen Reuter verachtet wurde. Auf einegleiche Weise (h) konnte es geschehen, daß zuletzt der gemeine Heerbann, da man ihn nicht leicht brauchen konnte, zur gemeinen Vertheidigung nichts als Korn lieferte, und die Fuhren verschafte. (a) Die Druiden in Gallien waren insgesamt von Adel; CAES. de B. G. VI. und vermuthlich Cadets de famille; die mit allgemeiner Bewilligung Gott zu ihrem Haupte und Bürgen hatten, um nicht entweder bey ihren Ver- wandten zu dienen; oder als Herrn-lose Geschöpfe be- handelt zu werden. (b) So lange man den Heerbann oder die National-Militz nicht von dem comitatu nobilium unterscheidet; ist es nicht möglich den Begrif von der deutschen Krieges- Verfassung in Ordnung zu bringen. TACIT. G. 13. 14. 15. redet bloß von diesem comitatu; nachdem er vorher c. 5 -- 13. die ordentliche National-Militz beschrieben. (c) Magnum comitatum non nisi vi belloque tuentur. Exigunt enim principis su[r] liberalitate illum bellatorem equum, il- lam cruentam victricemque frameam. Nam epulae quan- quam incompti, largi tamen apparatus pro stipendio cedunt; materia munificentiae per bella & raptus. Nec arare terram aut exspectare annum tam facile persuaseris quam vocare hostes ac vulnera mereti. TAC. G. 14. Hieraus machen viele einen Schluß auf die ganze Nation. (d) Haec dignitas, hae vires magno semper electorum juvenum globo circumdari; in pace decus in bello praesidium. ib. c. 13. (e) Da im Heerbann jeder bey seiner eignen Kost diente: so giengen Weiber und Kinder mit zu Felde. ib. c. 7. und es muste ein gewaltiger Troß seyn. (f) Ipsa plerumque fama bellum profligant. ib. c. 13. Divitiacus hatte ein Gefolge von 10-000 Mann. CAES. de B. G. I. (g) Mos est civitatibus ultro ac viritim conferre principibus vel armentorum vel frugum, quod pro honore acceptum etiam erſter Abſchnitt. beſtaͤndigen Reuter verachtet wurde. Auf einegleiche Weiſe (h) konnte es geſchehen, daß zuletzt der gemeine Heerbann, da man ihn nicht leicht brauchen konnte, zur gemeinen Vertheidigung nichts als Korn lieferte, und die Fuhren verſchafte. (a) Die Druiden in Gallien waren insgeſamt von Adel; CAES. de B. G. VI. und vermuthlich Cadets de famille; die mit allgemeiner Bewilligung Gott zu ihrem Haupte und Buͤrgen hatten, um nicht entweder bey ihren Ver- wandten zu dienen; oder als Herrn-loſe Geſchoͤpfe be- handelt zu werden. (b) So lange man den Heerbann oder die National-Militz nicht von dem comitatu nobilium unterſcheidet; iſt es nicht moͤglich den Begrif von der deutſchen Krieges- Verfaſſung in Ordnung zu bringen. TACIT. G. 13. 14. 15. redet bloß von dieſem comitatu; nachdem er vorher c. 5 -- 13. die ordentliche National-Militz beſchrieben. (c) Magnum comitatum non niſi vi belloque tuentur. Exigunt enim principis ſu[r] liberalitate illum bellatorem equum, il- lam cruentam victricemque frameam. Nam epulæ quan- quam incompti, largi tamen apparatus pro ſtipendio cedunt; materia munificentiæ per bella & raptus. Nec arare terram aut exſpectare annum tam facile perſuaſeris quam vocare hoſtes ac vulnera mereti. TAC. G. 14. Hieraus machen viele einen Schluß auf die ganze Nation. (d) Hæc dignitas, hæ vires magno ſemper electorum juvenum globo circumdari; in pace decus in bello præſidium. ib. c. 13. (e) Da im Heerbann jeder bey ſeiner eignen Koſt diente: ſo giengen Weiber und Kinder mit zu Felde. ib. c. 7. und es muſte ein gewaltiger Troß ſeyn. (f) Ipſa plerumque fama bellum profligant. ib. c. 13. Divitiacus hatte ein Gefolge von 10-000 Mann. CAES. de B. G. I. (g) Mos eſt civitatibus ultro ac viritim conferre principibus vel armentorum vel frugum, quod pro honore acceptum etiam <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0093" n="63"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">erſter Abſchnitt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">beſtaͤndigen</hi> Reuter verachtet wurde. Auf eine<lb/> gleiche Weiſe <note place="end" n="(h)"/> konnte es geſchehen, daß zuletzt der<lb/> gemeine Heerbann, da man ihn nicht leicht brauchen<lb/> konnte, zur gemeinen Vertheidigung nichts als Korn<lb/> lieferte, und die Fuhren verſchafte.</p><lb/> <note place="end" n="(a)">Die Druiden in Gallien waren insgeſamt von Adel;<lb/><hi rendition="#aq">CAES. de B. G. VI.</hi> und vermuthlich <hi rendition="#aq">Cadets de famille;</hi><lb/> die mit allgemeiner Bewilligung Gott zu ihrem Haupte<lb/> und Buͤrgen hatten, um nicht entweder bey ihren Ver-<lb/> wandten zu dienen; oder als Herrn-loſe Geſchoͤpfe be-<lb/> handelt zu werden.</note><lb/> <note place="end" n="(b)">So lange man den Heerbann oder die National-Militz<lb/> nicht von dem <hi rendition="#aq">comitatu nobilium</hi> unterſcheidet; iſt es<lb/> nicht moͤglich den Begrif von der deutſchen Krieges-<lb/> Verfaſſung in Ordnung zu bringen. <hi rendition="#aq">TACIT. G.</hi> 13. 14.<lb/> 15. redet bloß von dieſem <hi rendition="#aq">comitatu;</hi> nachdem er vorher<lb/><hi rendition="#aq">c.</hi> 5 -- 13. die ordentliche National-Militz beſchrieben.</note><lb/> <note place="end" n="(c)"><hi rendition="#aq">Magnum comitatum non niſi vi belloque tuentur. Exigunt<lb/> enim principis ſu<supplied>r</supplied> liberalitate illum bellatorem equum, il-<lb/> lam cruentam victricemque frameam. Nam epulæ quan-<lb/> quam incompti, largi tamen apparatus pro ſtipendio cedunt;<lb/> materia munificentiæ per bella & raptus. Nec arare terram<lb/> aut exſpectare annum tam facile perſuaſeris quam vocare<lb/> hoſtes ac vulnera mereti. TAC. G.</hi> 14. Hieraus machen<lb/> viele einen Schluß auf die ganze <hi rendition="#fr">Nation.</hi></note><lb/> <note place="end" n="(d)"><hi rendition="#aq">Hæc dignitas, hæ vires magno ſemper electorum juvenum<lb/> globo circumdari; in pace decus in bello præſidium. ib.<lb/> c.</hi> 13.</note><lb/> <note place="end" n="(e)">Da im Heerbann jeder bey ſeiner eignen Koſt diente:<lb/> ſo giengen Weiber und Kinder mit zu Felde. <hi rendition="#aq">ib. c.</hi> 7.<lb/> und es muſte ein gewaltiger Troß ſeyn.</note><lb/> <note place="end" n="(f)"><hi rendition="#aq">Ipſa plerumque fama bellum profligant. ib. c. 13. Divitiacus</hi><lb/> hatte ein Gefolge von 10-000 Mann. <hi rendition="#aq">CAES. de B. G. I.</hi></note><lb/> <note place="end" n="(g)"> <hi rendition="#aq">Mos eſt civitatibus <hi rendition="#i">ultro</hi> ac <hi rendition="#i">viritim</hi> conferre principibus vel<lb/> armentorum vel frugum, quod <hi rendition="#i">pro honore</hi> acceptum etiam</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">ne-</hi> </fw><lb/> </note> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0093]
erſter Abſchnitt.
beſtaͤndigen Reuter verachtet wurde. Auf eine
gleiche Weiſe
⁽h⁾
konnte es geſchehen, daß zuletzt der
gemeine Heerbann, da man ihn nicht leicht brauchen
konnte, zur gemeinen Vertheidigung nichts als Korn
lieferte, und die Fuhren verſchafte.
⁽a⁾ Die Druiden in Gallien waren insgeſamt von Adel;
CAES. de B. G. VI. und vermuthlich Cadets de famille;
die mit allgemeiner Bewilligung Gott zu ihrem Haupte
und Buͤrgen hatten, um nicht entweder bey ihren Ver-
wandten zu dienen; oder als Herrn-loſe Geſchoͤpfe be-
handelt zu werden.
⁽b⁾ So lange man den Heerbann oder die National-Militz
nicht von dem comitatu nobilium unterſcheidet; iſt es
nicht moͤglich den Begrif von der deutſchen Krieges-
Verfaſſung in Ordnung zu bringen. TACIT. G. 13. 14.
15. redet bloß von dieſem comitatu; nachdem er vorher
c. 5 -- 13. die ordentliche National-Militz beſchrieben.
⁽c⁾ Magnum comitatum non niſi vi belloque tuentur. Exigunt
enim principis ſur liberalitate illum bellatorem equum, il-
lam cruentam victricemque frameam. Nam epulæ quan-
quam incompti, largi tamen apparatus pro ſtipendio cedunt;
materia munificentiæ per bella & raptus. Nec arare terram
aut exſpectare annum tam facile perſuaſeris quam vocare
hoſtes ac vulnera mereti. TAC. G. 14. Hieraus machen
viele einen Schluß auf die ganze Nation.
⁽d⁾ Hæc dignitas, hæ vires magno ſemper electorum juvenum
globo circumdari; in pace decus in bello præſidium. ib.
c. 13.
⁽e⁾ Da im Heerbann jeder bey ſeiner eignen Koſt diente:
ſo giengen Weiber und Kinder mit zu Felde. ib. c. 7.
und es muſte ein gewaltiger Troß ſeyn.
⁽f⁾ Ipſa plerumque fama bellum profligant. ib. c. 13. Divitiacus
hatte ein Gefolge von 10-000 Mann. CAES. de B. G. I.
⁽g⁾ Mos eſt civitatibus ultro ac viritim conferre principibus vel
armentorum vel frugum, quod pro honore acceptum etiam
ne-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |