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Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 4. Berlin, 1786.

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und des Landraths im Stifte Osnabrück.

Jn dem Eide, welchen Bischof Henrich von Holstein
beym Antritt seiner Regieruug (1403) dem Domcapit-
tel ablegte, verspricht er nur noch blos, daß er vom
Domcapittel, den Klöstern und Kirchen des Stifts und
der Stadt, wie auch von ihren Personen und Gütern

ohne Rath und Bewilligung des Domcapittels keine Bey-
hülfe fordern wolle, die Worte lauten also:

Item quod nec per nos nec per advocatos nostros aliquas
exactiones Capitulo Monasteriis vel ecclesiis civitatis
& dioeceseos Osnabrugensis earumque personis in bo-
nis eorum faciemus vel fieri permittemus, sine consi-
lio & consensu Capituli Osnabr.

Wenn also damals der Bischof die Einwilligung des
Domcapittels, zu einer Beysteuer von den Capitular-
Klöster- und Kirchen-Eigenbehörigen, hatte, so mußte
er, in so fern die Stiftsmannschaft und die Städte auch
dazu deytragen sollten, deren ihren Rath und Einwilli-
gung besonders suchen.

Bey der unruhigen Wahl des Bischofes Johann von
Diepholz (1424) suchten die Stiftsmannschaft und Städte
sich mit dem Domcapitel näher zu vereinigen, mithin die-
sen Punkt also zu fassen:

Ok en solle Wy noch en willen ninerleye Schattinge,
Bede eder Denst van en eeschen eder eeschen laten,
noch unse Amtlude, wy ne doen dat na Rade un
Willen Capittols Stichtesmanne un Stades to Ossenbr.

und obgleich diese Wahl für nichtig erkläret wurde:
so blieb doch dieser Punkt in der Folge bestehn, und es
ward in der Capitulation Bischofes Henrichs (1437)
gesetzt:

Dat Wy noch vermydst uns noch unssen Vogden eder
Amtlüden, nynen Denst, Bede noch Schattinge Ca-
pitteln Mönstern offte Kerken Stichtesmannen eder

Stades
und des Landraths im Stifte Oſnabruͤck.

Jn dem Eide, welchen Biſchof Henrich von Holſtein
beym Antritt ſeiner Regieruug (1403) dem Domcapit-
tel ablegte, verſpricht er nur noch blos, daß er vom
Domcapittel, den Kloͤſtern und Kirchen des Stifts und
der Stadt, wie auch von ihren Perſonen und Guͤtern

ohne Rath und Bewilligung des Domcapittels keine Bey-
huͤlfe fordern wolle, die Worte lauten alſo:

Item quod nec per nos nec per advocatos noſtros aliquas
exactiones Capitulo Monaſteriis vel eccleſiis civitatis
& dioeceſeos Oſnabrugenſis earumque perſonis in bo-
nis eorum faciemus vel fieri permittemus, ſine conſi-
lio & conſenſu Capituli Oſnabr.

Wenn alſo damals der Biſchof die Einwilligung des
Domcapittels, zu einer Beyſteuer von den Capitular-
Kloͤſter- und Kirchen-Eigenbehoͤrigen, hatte, ſo mußte
er, in ſo fern die Stiftsmannſchaft und die Staͤdte auch
dazu deytragen ſollten, deren ihren Rath und Einwilli-
gung beſonders ſuchen.

Bey der unruhigen Wahl des Biſchofes Johann von
Diepholz (1424) ſuchten die Stiftsmannſchaft und Staͤdte
ſich mit dem Domcapitel naͤher zu vereinigen, mithin die-
ſen Punkt alſo zu faſſen:

Ok en ſolle Wy noch en willen ninerleye Schattinge,
Bede eder Denſt van en eeſchen eder eeſchen laten,
noch unſe Amtlude, wy ne doen dat na Rade un
Willen Capittols Stichtesmanne un Stades to Oſſenbr.

und obgleich dieſe Wahl fuͤr nichtig erklaͤret wurde:
ſo blieb doch dieſer Punkt in der Folge beſtehn, und es
ward in der Capitulation Biſchofes Henrichs (1437)
geſetzt:

Dat Wy noch vermydſt uns noch unſsen Vogden eder
Amtlüden, nynen Denſt, Bede noch Schattinge Ca-
pitteln Mönſtern offte Kerken Stichtesmannen eder

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[207/0219] und des Landraths im Stifte Oſnabruͤck. Jn dem Eide, welchen Biſchof Henrich von Holſtein beym Antritt ſeiner Regieruug (1403) dem Domcapit- tel ablegte, verſpricht er nur noch blos, daß er vom Domcapittel, den Kloͤſtern und Kirchen des Stifts und der Stadt, wie auch von ihren Perſonen und Guͤtern ohne Rath und Bewilligung des Domcapittels keine Bey- huͤlfe fordern wolle, die Worte lauten alſo: Item quod nec per nos nec per advocatos noſtros aliquas exactiones Capitulo Monaſteriis vel eccleſiis civitatis & dioeceſeos Oſnabrugenſis earumque perſonis in bo- nis eorum faciemus vel fieri permittemus, ſine conſi- lio & conſenſu Capituli Oſnabr. Wenn alſo damals der Biſchof die Einwilligung des Domcapittels, zu einer Beyſteuer von den Capitular- Kloͤſter- und Kirchen-Eigenbehoͤrigen, hatte, ſo mußte er, in ſo fern die Stiftsmannſchaft und die Staͤdte auch dazu deytragen ſollten, deren ihren Rath und Einwilli- gung beſonders ſuchen. Bey der unruhigen Wahl des Biſchofes Johann von Diepholz (1424) ſuchten die Stiftsmannſchaft und Staͤdte ſich mit dem Domcapitel naͤher zu vereinigen, mithin die- ſen Punkt alſo zu faſſen: Ok en ſolle Wy noch en willen ninerleye Schattinge, Bede eder Denſt van en eeſchen eder eeſchen laten, noch unſe Amtlude, wy ne doen dat na Rade un Willen Capittols Stichtesmanne un Stades to Oſſenbr. und obgleich dieſe Wahl fuͤr nichtig erklaͤret wurde: ſo blieb doch dieſer Punkt in der Folge beſtehn, und es ward in der Capitulation Biſchofes Henrichs (1437) geſetzt: Dat Wy noch vermydſt uns noch unſsen Vogden eder Amtlüden, nynen Denſt, Bede noch Schattinge Ca- pitteln Mönſtern offte Kerken Stichtesmannen eder Stades

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 4. Berlin, 1786, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_phantasien04_1786/219>, abgerufen am 31.10.2024.