Mohl, Robert von: Encyklopädie der Staatswissenschaften. Tübingen, 1859.Vorwort. Es sind jetzt mehr als dreißig Jahre verflossen, seitdem Nicht selten aufgefordert zu einer Ausarbeitung meiner Vorwort. Es ſind jetzt mehr als dreißig Jahre verfloſſen, ſeitdem Nicht ſelten aufgefordert zu einer Ausarbeitung meiner <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0009" n="[III]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorwort</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Es ſind jetzt mehr als dreißig Jahre verfloſſen, ſeitdem<lb/> ich als angehender Lehrer zuerſt eine Vorleſung über Ency-<lb/> klopädie der Staatswiſſenſchaften hielt; und mehr als dreißig<lb/> mal habe ich, trotz einiger Unterbrechungen meiner akademiſchen<lb/> Thätigkeit, dieſen Gegenſtand mündlich behandelt. Erfahrung<lb/> und weitere Fortſchritte im Wiſſen haben natürlich in ſo langer<lb/> Zeit und bei ſo vielen Wiederholungen manche Veränderungen<lb/> in Methode, Ausdehnung des Stoffes und Inhalt der Lehren<lb/> veranlaßt; zu einer weſentlich verſchiedenen Auffaſſung der Auf-<lb/> gabe habe ich jedoch keine Veranlaſſung gefunden.</p><lb/> <p>Nicht ſelten aufgefordert zu einer Ausarbeitung meiner<lb/> Handſchrift für den Druck konnte ich mich doch bisher dazu nicht<lb/> entſchließen. Zuerſt war mir der Verſuch nicht reif genug;<lb/> ſpäter zogen mich andere wiſſenſchaftliche und ſchriftſtelleriſche<lb/> Aufgaben mehr an. Und vielleicht würde ich auch jetzt mich<lb/> dieſer Beſchäftigung nicht zugewendet haben, wäre ich nicht<lb/> durch einen äußeren Grund dazu veranlaßt worden. Ein<lb/> langwieriges Augenleiden nöthigt mich, eine mit dieſem Zuſtande<lb/> verträgliche geiſtige Beſchäftigung zu ſuchen. Als eine ſolche<lb/> bietet ſich denn nochmaliges Durchdenken und Fertigmachen<lb/> vorbereiteter Stoffe dar.</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [[III]/0009]
Vorwort.
Es ſind jetzt mehr als dreißig Jahre verfloſſen, ſeitdem
ich als angehender Lehrer zuerſt eine Vorleſung über Ency-
klopädie der Staatswiſſenſchaften hielt; und mehr als dreißig
mal habe ich, trotz einiger Unterbrechungen meiner akademiſchen
Thätigkeit, dieſen Gegenſtand mündlich behandelt. Erfahrung
und weitere Fortſchritte im Wiſſen haben natürlich in ſo langer
Zeit und bei ſo vielen Wiederholungen manche Veränderungen
in Methode, Ausdehnung des Stoffes und Inhalt der Lehren
veranlaßt; zu einer weſentlich verſchiedenen Auffaſſung der Auf-
gabe habe ich jedoch keine Veranlaſſung gefunden.
Nicht ſelten aufgefordert zu einer Ausarbeitung meiner
Handſchrift für den Druck konnte ich mich doch bisher dazu nicht
entſchließen. Zuerſt war mir der Verſuch nicht reif genug;
ſpäter zogen mich andere wiſſenſchaftliche und ſchriftſtelleriſche
Aufgaben mehr an. Und vielleicht würde ich auch jetzt mich
dieſer Beſchäftigung nicht zugewendet haben, wäre ich nicht
durch einen äußeren Grund dazu veranlaßt worden. Ein
langwieriges Augenleiden nöthigt mich, eine mit dieſem Zuſtande
verträgliche geiſtige Beſchäftigung zu ſuchen. Als eine ſolche
bietet ſich denn nochmaliges Durchdenken und Fertigmachen
vorbereiteter Stoffe dar.
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