Monti, Anton de: Zwey Brieffe welche der Frantzösische Minister Marqvis de Monti vor seiner Arretirung an den Rußl. Kayserl. Hn. Gen. Feld-Marschall Graffen von Münnich abgelassen. [s. l.], [1734].wider welchen er nach deren Jnhalt machiniret/ nicht entziehen, (m) am wenigsten Jch hoffe, es werde dieses genung seyn/ Sie zu überzeugen/ daß ihr Argument Sie beruffen sich darauf/ da daß der Herr Graf Wilszek, die Rußischen So ist auch/ was sie zuletzt anführen, wie es gleichwol unter grossen Herren giebet (m) Barbeyrac in not. ad Bynckershoeck de fore Compet. Leg. Cap. XXIV. §. 4.
wider welchen er nach deren Jnhalt machiniret/ nicht entziehen, (m) am wenigſten Jch hoffe, es werde dieſes genung ſeyn/ Sie zu uͤberzeugen/ daß ihr Argument Sie beruffen ſich darauf/ da daß der Herr Graf Wilszek, die Rußiſchen So iſt auch/ was ſie zuletzt anfuͤhren, wie es gleichwol unter groſſen Herren giebet (m) Barbeyrac in not. ad Bynckershoeck de fore Compet. Leg. Cap. XXIV. §. 4.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="15"/> wider welchen er nach deren Jnhalt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">machini</hi></hi>ret/ nicht entziehen, <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Barbeyrac</hi><hi rendition="#i">in not. ad</hi><hi rendition="#k">Bynckershoeck</hi><hi rendition="#i">de fore Compet. Leg. Cap. XXIV.</hi> §. 4.</hi></note> am wenigſten<lb/> aber gegen eine <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Puiſſance,</hi></hi> an die er niemahls <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">accrediti</hi></hi>ret geweſen/ gelten. Alle<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Officier</hi></hi> und Soldaten haben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ordres</hi></hi> von ihren Herren/ koͤnnen aber deshalber/<lb/> wenn ſie uͤberwunden werden/ der Gefangenſchaft/ und was ſonſt Kriegs-Manier<lb/> mitbringet/ ſich nicht entſchuͤtten. So wenig/ als es vor eine Verletzung des<lb/> Voͤlcker-Rechts kan angegeben werden, daß der Frantzoͤſiſche Geſandte am Daͤ-<lb/> niſchen Hofe/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Comte de Plelo,</hi></hi> indem er das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Retranchement</hi></hi> der Ruſſen angegriffen/<lb/> erſchoſſen worden; ſo geduidig muß auch der Herr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis Monti,</hi></hi> nachdem er in<lb/> der Hoffnung/ welche er ſich von dem gluͤcklichen Ausgang ſeiner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Deſſeins</hi></hi> gemacht/<lb/> ein viel mehrers gethan/ ſich jetzund in ſein Schickſaal finden/ da er als ein uͤber-<lb/> wundener Soldat angeſehen wird.</p><lb/> <p>Jch hoffe, es werde dieſes genung ſeyn/ Sie zu uͤberzeugen/ daß ihr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Argument</hi></hi><lb/> vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caracter</hi></hi> des Hn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis Monti,</hi></hi> darauf ſie in ihrem Schreiben ſo viel bauen/<lb/> bey gegenwaͤrtiger Beſchaffenheit der Umſtaͤnde nicht Stich halte. Jch will nur<lb/> noch einige Anmerckungen gegen die zwey Umſtaͤnde/ auf welche ſie ſich zuletzt<lb/> beziehen/ beyfuͤgen.</p><lb/> <p>Sie beruffen ſich darauf/ da daß der Herr Graf <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Wilszek,</hi></hi> die Rußiſchen<lb/> und andere fremde <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtri,</hi></hi> dem Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis Monti,</hi></hi> fuͤr ſeiner Abreiſe aus<lb/> Warſchau die hoͤfflichſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Complimente</hi></hi> machen laſſen/ und ihn alſo fuͤr einen<lb/> oͤffentlichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtre</hi></hi> erkannt. Dieſe Herren haben dadurch eine beſondere Hoͤf-<lb/> lichkeit und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Attention</hi></hi> bezeuget/ dergleichen vielleicht der Herr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis</hi></hi> bey anderer<lb/> Gelegenheit gegen gewiſſe fremde <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtres</hi></hi> in Pohlen nicht verſpuͤren laſſen. Jm<lb/> uͤbrigen hat ſich in denen 8 Monathen/ die indeſſen verfloſſen/ das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theatrum</hi></hi> gantz<lb/> veraͤndert. Pohlen hat einen rechtmaͤßigen Koͤnig bekommen/ und die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Republique</hi></hi><lb/> ſich unter ihm wieder in Verfaſſnug geſetzet. Der Herr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis</hi></hi> iſt weder bey<lb/> dem Koͤnige/ noch bey der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Republique accrediti</hi></hi>ret, ſondern hat vielmehr wider beyde<lb/> ſich mit offenbahrer Gewalt beſtrebet. Sein Koͤnig hat nicht allein Jhro Roͤ-<lb/> miſch Kayſerl-Majeſt. mit welcher die Monarchin von Rußland im genaueſten<lb/> Baͤndnuͤß ſtehet/ unter dem Fuͤrwand der Pohlniſchen Wahl/ mit Krieg ange-<lb/> griffen; ſondern auch ſelbſt Schiffe und Voͤlcker bis fuͤr Dantzig geſchicket/ welche<lb/> gegen die Rußl. feindlich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">agir</hi></hi>et.</p><lb/> <p>So iſt auch/ was ſie zuletzt anfuͤhren, wie es gleichwol unter groſſen Herren<lb/> gebraͤuchlich ſey/ daß man/ wenn der Krieg <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">declari</hi></hi>ret wird/ denen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtris,</hi></hi> die ſich<lb/> an denen Hoͤfen/ welche im Krieg gegen einander treten/ ſich befinden/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paſſeports</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">giebet</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0015]
wider welchen er nach deren Jnhalt machiniret/ nicht entziehen, (m) am wenigſten
aber gegen eine Puiſſance, an die er niemahls accreditiret geweſen/ gelten. Alle
Officier und Soldaten haben Ordres von ihren Herren/ koͤnnen aber deshalber/
wenn ſie uͤberwunden werden/ der Gefangenſchaft/ und was ſonſt Kriegs-Manier
mitbringet/ ſich nicht entſchuͤtten. So wenig/ als es vor eine Verletzung des
Voͤlcker-Rechts kan angegeben werden, daß der Frantzoͤſiſche Geſandte am Daͤ-
niſchen Hofe/ Comte de Plelo, indem er das Retranchement der Ruſſen angegriffen/
erſchoſſen worden; ſo geduidig muß auch der Herr Marquis Monti, nachdem er in
der Hoffnung/ welche er ſich von dem gluͤcklichen Ausgang ſeiner Deſſeins gemacht/
ein viel mehrers gethan/ ſich jetzund in ſein Schickſaal finden/ da er als ein uͤber-
wundener Soldat angeſehen wird.
Jch hoffe, es werde dieſes genung ſeyn/ Sie zu uͤberzeugen/ daß ihr Argument
vom Caracter des Hn. Marquis Monti, darauf ſie in ihrem Schreiben ſo viel bauen/
bey gegenwaͤrtiger Beſchaffenheit der Umſtaͤnde nicht Stich halte. Jch will nur
noch einige Anmerckungen gegen die zwey Umſtaͤnde/ auf welche ſie ſich zuletzt
beziehen/ beyfuͤgen.
Sie beruffen ſich darauf/ da daß der Herr Graf Wilszek, die Rußiſchen
und andere fremde Miniſtri, dem Herrn Marquis Monti, fuͤr ſeiner Abreiſe aus
Warſchau die hoͤfflichſten Complimente machen laſſen/ und ihn alſo fuͤr einen
oͤffentlichen Miniſtre erkannt. Dieſe Herren haben dadurch eine beſondere Hoͤf-
lichkeit und Attention bezeuget/ dergleichen vielleicht der Herr Marquis bey anderer
Gelegenheit gegen gewiſſe fremde Miniſtres in Pohlen nicht verſpuͤren laſſen. Jm
uͤbrigen hat ſich in denen 8 Monathen/ die indeſſen verfloſſen/ das Theatrum gantz
veraͤndert. Pohlen hat einen rechtmaͤßigen Koͤnig bekommen/ und die Republique
ſich unter ihm wieder in Verfaſſnug geſetzet. Der Herr Marquis iſt weder bey
dem Koͤnige/ noch bey der Republique accreditiret, ſondern hat vielmehr wider beyde
ſich mit offenbahrer Gewalt beſtrebet. Sein Koͤnig hat nicht allein Jhro Roͤ-
miſch Kayſerl-Majeſt. mit welcher die Monarchin von Rußland im genaueſten
Baͤndnuͤß ſtehet/ unter dem Fuͤrwand der Pohlniſchen Wahl/ mit Krieg ange-
griffen; ſondern auch ſelbſt Schiffe und Voͤlcker bis fuͤr Dantzig geſchicket/ welche
gegen die Rußl. feindlich agiret.
So iſt auch/ was ſie zuletzt anfuͤhren, wie es gleichwol unter groſſen Herren
gebraͤuchlich ſey/ daß man/ wenn der Krieg declariret wird/ denen Miniſtris, die ſich
an denen Hoͤfen/ welche im Krieg gegen einander treten/ ſich befinden/ Paſſeports
giebet
(m) Barbeyrac in not. ad Bynckershoeck de fore Compet. Leg. Cap. XXIV. §. 4.
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