Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Buchstaben. bey den Italiänern und Spaniern mattare,pro occidere hievon entsprossen. Ob ich sonst wol weiß/ daß die alten Grammatici andere Gedancken hievon haben/ davon bey anderer Gelegenheit weitläufftiger kan geredet werden: es were dann/ daß man dasselbe von dem Gothischen Worte maitan, conscindere, praesecare herführen wolle. Bey den Griechen hat man auch diese Wörter mattua und maza, auch bey den Hebreern selbst mazon und matsah, davon Athenaeus Deipnos: lib. 4. & 15. Casaubonus Animadvers. in Athen. lib. 4. c. 13. zu sehen ist. Suidas bezeuget auch/ daß die Megarenser madda vor maza gesagt. Bey den Lateinern ist das Wort mattea, ma- ctea eben so wol gebranuchlich. Sueton. in Ca- ligula c. 38. Multis venenatas Macteas misit. Martialis gebraucht es auch libr. 10. Epigr. 59. und in dem 92. Epigr. libr. 13. lesen etliche In- ter quadrupedes mattya prima lepus. Besie- he Turneb: advers. 22. c. 6. Mattici wer- den auch genandt die Vielfranßige. Beym Aristophane heist mattein so viel als fres- g
der Buchſtaben. bey den Italiaͤnern und Spaniern mattare,pro occidere hievon entſproſſen. Ob ich ſonſt wol weiß/ daß die alten Grammatici andere Gedancken hievon haben/ davon bey anderer Gelegenheit weitlaͤufftiger kan geredet werden: es were dann/ daß man daſſelbe von dem Gothiſchen Worte maitan, conſcindere, præſecare herfuͤhren wolle. Bey den Griechen hat man auch dieſe Woͤrter ματτύα und μάζα, auch bey den Hebreern ſelbſt mazon und matſah, davon Athenæus Deipnoſ: lib. 4. & 15. Caſaubonus Animadverſ. in Athen. lib. 4. c. 13. zu ſehen iſt. Suidas bezeuget auch/ daß die Megarenſer μάδδα vor μάζα geſagt. Bey den Lateinern iſt das Wort mattea, ma- ctea eben ſo wol gebrāuchlich. Sueton. in Ca- ligula c. 38. Multis venenatas Macteas miſit. Martialis gebraucht es auch libr. 10. Epigr. 59. und in dem 92. Epigr. libr. 13. leſen etliche In- ter quadrupedes mattya prima lepus. Beſie- he Turneb: adverſ. 22. c. 6. Mattici wer- den auch genandt die Vielfrāßige. Beym Ariſtophane heiſt μάττειν ſo viel als freſ- g
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der Buchſtaben.
bey den Italiaͤnern und Spaniern mattare,
pro occidere hievon entſproſſen. Ob ich
ſonſt wol weiß/ daß die alten Grammatici
andere Gedancken hievon haben/ davon
bey anderer Gelegenheit weitlaͤufftiger
kan geredet werden: es were dann/ daß
man daſſelbe von dem Gothiſchen Worte
maitan, conſcindere, præſecare herfuͤhren
wolle. Bey den Griechen hat man auch
dieſe Woͤrter ματτύα und μάζα, auch bey
den Hebreern ſelbſt mazon und matſah,
davon Athenæus Deipnoſ: lib. 4. & 15.
Caſaubonus Animadverſ. in Athen. lib. 4. c.
13. zu ſehen iſt. Suidas bezeuget auch/ daß
die Megarenſer μάδδα vor μάζα geſagt. Bey
den Lateinern iſt das Wort mattea, ma-
ctea eben ſo wol gebrāuchlich. Sueton. in Ca-
ligula c. 38. Multis venenatas Macteas miſit.
Martialis gebraucht es auch libr. 10. Epigr. 59.
und in dem 92. Epigr. libr. 13. leſen etliche In-
ter quadrupedes mattya prima lepus. Beſie-
he Turneb: adverſ. 22. c. 6. Mattici wer-
den auch genandt die Vielfrāßige.
Beym Ariſtophane heiſt μάττειν ſo viel als
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Zitationshilfe: | Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/109>, abgerufen am 16.02.2025. |