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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das VI. Cap. Von Veränderung
getadelt werden/ welcher mehr derselben
an dem Ohrte anführet. Es ist auch
fast nicht müglich daß ein Frantzose/ der
anderer Sprachen unkündig ist/ hierin et-
was gründliches verrichten könne/ wie-
wol Bernardus Medonius in Vita Petri Ca-
sanovae,
so er an den Nicolaum Heinsium
geschrieben/ uns versichern wil/ daß dieser
gelehrte Mann ein vollstanndiges Werck
Originum Linguae Gallicae unterhanden
gehabt/ darin dieselbe gründlich außge-
führet: auch Menagius in der Vorrede
seiner Orginum es bezeuget/ daß ihm sol-
ches nicht bekant gewesen/ wolte sonsten
von seiner Arbeit abgestanden seyn/ und
diesem den Vorzug gelassen haben. Ich
gläube aber daß er/ ob wol sonst ein ver-
ständiger Mann; auch hierinnen nicht
glücklicher als Menagius würde gewesen
seyn. Es bezeuget Besnier in dem vor-
hin erwehntem Buche/ von der Frantzö-
sischen Sprache/ daß das alte Frantzö-
sische/ welches noch geredet wird in der
Provence, Languedoc und Picardie viel-

weniger

Das VI. Cap. Von Veraͤnderung
getadelt werden/ welcher mehr derſelben
an dem Ohrte anfuͤhret. Es iſt auch
faſt nicht muͤglich daß ein Frantzoſe/ der
anderer Sprachen unkuͤndig iſt/ hierin et-
was gruͤndliches verrichten koͤnne/ wie-
wol Bernardus Medonius in Vita Petri Ca-
ſanovæ,
ſo er an den Nicolaum Heinſium
geſchrieben/ uns verſichern wil/ daß dieſer
gelehrte Mann ein vollſtāndiges Werck
Originum Linguæ Gallicæ unterhanden
gehabt/ darin dieſelbe gruͤndlich außge-
fuͤhret: auch Menagius in der Vorrede
ſeiner Orginum es bezeuget/ daß ihm ſol-
ches nicht bekant geweſen/ wolte ſonſten
von ſeiner Arbeit abgeſtanden ſeyn/ und
dieſem den Vorzug gelaſſen haben. Ich
glaͤube aber daß er/ ob wol ſonſt ein ver-
ſtaͤndiger Mann; auch hierinnen nicht
gluͤcklicher als Menagius wuͤrde geweſen
ſeyn. Es bezeuget Beſnier in dem vor-
hin erwehntem Buche/ von der Frantzoͤ-
ſiſchen Sprache/ daß das alte Frantzoͤ-
ſiſche/ welches noch geredet wird in der
Provence, Languedoc und Picardie viel-

weniger
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[108/0120] Das VI. Cap. Von Veraͤnderung getadelt werden/ welcher mehr derſelben an dem Ohrte anfuͤhret. Es iſt auch faſt nicht muͤglich daß ein Frantzoſe/ der anderer Sprachen unkuͤndig iſt/ hierin et- was gruͤndliches verrichten koͤnne/ wie- wol Bernardus Medonius in Vita Petri Ca- ſanovæ, ſo er an den Nicolaum Heinſium geſchrieben/ uns verſichern wil/ daß dieſer gelehrte Mann ein vollſtāndiges Werck Originum Linguæ Gallicæ unterhanden gehabt/ darin dieſelbe gruͤndlich außge- fuͤhret: auch Menagius in der Vorrede ſeiner Orginum es bezeuget/ daß ihm ſol- ches nicht bekant geweſen/ wolte ſonſten von ſeiner Arbeit abgeſtanden ſeyn/ und dieſem den Vorzug gelaſſen haben. Ich glaͤube aber daß er/ ob wol ſonſt ein ver- ſtaͤndiger Mann; auch hierinnen nicht gluͤcklicher als Menagius wuͤrde geweſen ſeyn. Es bezeuget Beſnier in dem vor- hin erwehntem Buche/ von der Frantzoͤ- ſiſchen Sprache/ daß das alte Frantzoͤ- ſiſche/ welches noch geredet wird in der Provence, Languedoc und Picardie viel- weniger

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/120>, abgerufen am 21.11.2024.