Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das VI. Cap. Von Veränderung che gantze Consonantes wegwerffen/ ver-setzen/ von einander trennen/ neue hinein schieben. Diese Verannderun- gen müssen so viel möglich in eine Rich- tigkeit gebracht werden/ welches end- lich wol geschehen kan. Die Stuffen dieser Verannderung können nicht bes- ser in acht genommen werden/ als in der heutigen Italiannischen/ Spanischen und Frantzösischen Sprache. Denn weil dieselbe/ zum theil aus dem Latei- nischen entsprossen/ so siehet man wie die Vocales und Consonantes sich ver- wechselt haben. In der Frantzösi- schen und Italiannischen hat diß Mena- gius gewiesen. In Spanischer hat es mit sonderlichem Fleiß außgeführet Bernardus Aldrete Canonicus Cordubensis, ein gelahrter Mann/ von welchem Nicolaus Antonius in seiner Bibliotheca Hispanica diß sonderliche angemercket/ daß er seinem Bruder Josepho so anhnlich gewe- sen/ daß sie nicht als durch den Geruch haben können von einander geschieden wer-
Das VI. Cap. Von Veraͤnderung che gantze Conſonantes wegwerffen/ ver-ſetzen/ von einander trennen/ neue hinein ſchieben. Dieſe Verānderun- gen muͤſſen ſo viel moͤglich in eine Rich- tigkeit gebracht werden/ welches end- lich wol geſchehen kan. Die Stuffen dieſer Verānderung koͤnnen nicht beſ- ſer in acht genommen werden/ als in der heutigen Italiāniſchen/ Spaniſchen und Frantzoͤſiſchen Sprache. Denn weil dieſelbe/ zum theil aus dem Latei- niſchen entſproſſen/ ſo ſiehet man wie die Vocales und Conſonantes ſich ver- wechſelt haben. In der Frantzoͤſi- ſchen und Italiāniſchen hat diß Mena- gius gewieſen. In Spaniſcher hat es mit ſonderlichem Fleiß außgefuͤhret Bernardus Aldrete Canonicus Cordubenſis, ein gelahrter Mann/ von welchem Nicolaus Antonius in ſeiner Bibliotheca Hiſpanica diß ſonderliche angemercket/ daß er ſeinem Bruder Joſepho ſo āhnlich gewe- ſen/ daß ſie nicht als durch den Geruch haben koͤnnen von einander geſchieden wer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0124" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VI.</hi> Cap. Von Veraͤnderung</hi></fw><lb/> che gantze <hi rendition="#aq">Conſonantes</hi> wegwerffen/ ver-<lb/> ſetzen/ von einander trennen/ neue<lb/> hinein ſchieben. Dieſe Verānderun-<lb/> gen muͤſſen ſo viel moͤglich in eine Rich-<lb/> tigkeit gebracht werden/ welches end-<lb/> lich wol geſchehen kan. Die Stuffen<lb/> dieſer Verānderung koͤnnen nicht beſ-<lb/> ſer in acht genommen werden/ als in<lb/> der heutigen Italiāniſchen/ Spaniſchen<lb/> und Frantzoͤſiſchen Sprache. Denn<lb/> weil dieſelbe/ zum theil aus dem Latei-<lb/> niſchen entſproſſen/ ſo ſiehet man wie<lb/> die <hi rendition="#aq">Vocales</hi> und <hi rendition="#aq">Conſonantes</hi> ſich ver-<lb/> wechſelt haben. In der Frantzoͤſi-<lb/> ſchen und Italiāniſchen hat diß <hi rendition="#aq">Mena-<lb/> gius</hi> gewieſen. In Spaniſcher hat es mit<lb/> ſonderlichem Fleiß außgefuͤhret <hi rendition="#aq">Bernardus<lb/> Aldrete Canonicus Cordubenſis,</hi> ein<lb/> gelahrter Mann/ von welchem <hi rendition="#aq">Nicolaus<lb/> Antonius</hi> in ſeiner <hi rendition="#aq">Bibliotheca Hiſpanica</hi><lb/> diß ſonderliche angemercket/ daß er<lb/> ſeinem Bruder <hi rendition="#aq">Joſepho</hi> ſo āhnlich gewe-<lb/> ſen/ daß ſie nicht als durch den Geruch<lb/> haben koͤnnen von einander geſchieden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wer-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0124]
Das VI. Cap. Von Veraͤnderung
che gantze Conſonantes wegwerffen/ ver-
ſetzen/ von einander trennen/ neue
hinein ſchieben. Dieſe Verānderun-
gen muͤſſen ſo viel moͤglich in eine Rich-
tigkeit gebracht werden/ welches end-
lich wol geſchehen kan. Die Stuffen
dieſer Verānderung koͤnnen nicht beſ-
ſer in acht genommen werden/ als in
der heutigen Italiāniſchen/ Spaniſchen
und Frantzoͤſiſchen Sprache. Denn
weil dieſelbe/ zum theil aus dem Latei-
niſchen entſproſſen/ ſo ſiehet man wie
die Vocales und Conſonantes ſich ver-
wechſelt haben. In der Frantzoͤſi-
ſchen und Italiāniſchen hat diß Mena-
gius gewieſen. In Spaniſcher hat es mit
ſonderlichem Fleiß außgefuͤhret Bernardus
Aldrete Canonicus Cordubenſis, ein
gelahrter Mann/ von welchem Nicolaus
Antonius in ſeiner Bibliotheca Hiſpanica
diß ſonderliche angemercket/ daß er
ſeinem Bruder Joſepho ſo āhnlich gewe-
ſen/ daß ſie nicht als durch den Geruch
haben koͤnnen von einander geſchieden
wer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |